Beim 69. Eurovision Song Contest führen Illustrationen durch die Schweiz
Heute Abend startet das Finale des 69. Eurovision Song Contest in Basel! Erstmals erhalten alle teilnehmenden Künstler:innen eine eigens gestaltete Postkarte. 37 verschiedene zeichneten die Vaudeville Studios – ohne KI und in einem besonderen ...

Heute Abend startet das Finale des 69. Eurovision Song Contest in Basel! Erstmals erhalten alle teilnehmenden Künstler:innen eine eigens gestaltete Postkarte. 37 verschiedene zeichneten die Vaudeville Studios – ohne KI und in einem besonderen Stil.
Seit 1956 wird der Eurovision Song Contest von der europäischen Rundfunkunion ausgetragen. Die Namen wechselten, der Austragungsort ist jeweils die Heimat des Gewinners.
Und da im letzten Jahr der Schweizer Nemo gewann, findet das Finale des 69. ESCs in Basel statt, in der St. Jakobshalle mit 12.400 Plätzen.
Insgesamt 37 Künstler:innen sind in diesem Jahr zu den Vorentscheiden angetreten, 26 von ihnen werden im heutigen Finale Song und Show präsentieren – und was in diesem Jahr besonders war, ist, dass sie alle eine speziell illustrierte Postkarte bekommen haben.
Illustriert wurden sie von den Zürcher Vaudeville Studios, die im letzten November von der Filmproduktion Dynamic Frame angefragt wurden, ob sie nicht Teil des Pitches für die Artists-Introfilmen, den sogenannten Postcards, sein möchten.
Sechs Firmen hatte die SRG, Veranstalter des ESC Basel, eingeladen – und gemeinsam haben Dynamic Frame und die Vaudeville Studios den Zuschlag bekommen.
Moderner Stil statt KI
Das hieß für die Illustratoren 37 Postkarten zu gestalten. Denn: Jeder der Teilnehmenden der 37 Länder bekam im Vorfeld von einem Schweizer Bürger oder einer Schweizer Bürgerin, per Post eine Postkarte zugeschickt. Darauf wurde der jeweilige Artist zu einem Ort in der Schweiz eingeladen, wo eine gemeinsame Aktion stattfand und der jeweilige Intro-Film gedreht wird.
Eine Herausforderung war dabei für die Zürcher Vaudeville Studios nicht nur, 37 verschiedene Motive zu zeichnen, sondern die gedruckten Postkarten rechtzeitig vor Drehbeginn fertigzustellen. Oft blieben nur drei bis fünf Tage von dem Entscheid über den Drehort – und das Motiv – inklusive Umsetzung der Postkarte und Druck.
Auch deshalb haben die Kreativen im Vorfeld mit KI experimentiert, aber die Tools allesamt wieder verworfen und die Postkarten selbst und in einem eigens entwickelten Stil gezeichnet.
Historie trifft Heute
Der neue Stil zitiert die Vintage-Plakate und Postkarten der goldenen Ära des Schweizer Tourismus, zwischen 1880 und 1930. Als der Blick auf das Land von der Schönheit der Alpen geprägt war und die Motive sich ganz auf Landschaften und Weite konzentrierten.
Das übersetzen die Vaudeville Studios in einen »modernen Stil«, wie sie es nennen, der glatt wirkt, aber gleichzeitig auch durch ausdrucksstarke, digitale Pinselstriche auffällt, durch Licht- und Schattenspiele und malerische Abstraktionen.
Die Farben der jeweiligen Motive hingegen, werden von dem jeweiligen 3-farbigen Ländercode bestimmt, der wiederum von den 9 ESC-Farben abgeleitet ist.
An der Entwickelung des Stils waren über die Vaudeville Studios hinaus, Arthur Deyneuve, Art Director SRG für den ESC und die Creative Directors Jen Ries und Luca Zurfluh von Dynamic Frame beteiligt. Die Schriftgestaltung stammt von dem Designstudio Tristesse.
Die Postkartenmotive führen durch alle Landesteile der Schweiz und zu den jeweiligen Besonderheiten und sind auch als Plakate im offiziellen Shop erhältlich.