Bisher nur 14 Brennstoffzellenauto-Zulassungen im Jahr 2025

Nur gut ein Dutzend neue Wasserstoff-Autos in den ersten vier Monaten zeigen: Ihr Markt schrumpft, während E-Autos ihre Akzeptanz deutlich ausbauen. Der Beitrag Bisher nur 14 Brennstoffzellenauto-Zulassungen im Jahr 2025 erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mai 17, 2025 - 13:46
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Bisher nur 14 Brennstoffzellenauto-Zulassungen im Jahr 2025

Technologieoffenheit steht immer noch als Schlagwort im Raum, wenn es um den Antrieb der Zukunft geht. Dabei ist die Zukunft bereits entschieden. Zumindest scheint dies der Blick auf die Zahlen Ende des ersten Quartals 2025 zu bestätigen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Von über 49 Millionen Autos hatten zu Jahresbeginn nur etwa 1800 eine Wasserstoff-Brennstoffzelle. Im ersten Quartal 2025 wurden nur acht neue Modelle dieser Art zugelassen, im April immerhin sechs. Auch 2024 waren es deutlich weniger als im Jahr zuvor. Der Bund der Steuerzahler kritisierte bereits vor zwei Jahren, dass Millionen Euro an Fördermitteln ineffizient eingesetzt worden seien. Die Unterstützung sei nicht gerechtfertigt gewesen.

Auch im Bereich der Infrastruktur zeichnet sich der Rückzug deutlich ab. In Deutschland existieren derzeit nur 76 Wasserstoff-Tankstellen. Zum Vergleich: Öffentliche Ladepunkte für E-Autos gibt es über 150.000, klassische Tankstellen etwa 14.000. Die Firma H2 Mobility, Marktführer in Deutschland, schließt derzeit elf weitere Standorte. Bereits zuvor wurden elf Stationen dichtgemacht. Nur eine neue Tankstelle ist in Planung. H2 Mobility nennt diese Entwicklung „Netzkonsolidierung“.

Ähnliche Rückschritte verzeichnet man auch bei unseren Nachbarn aus Österreich. Dort schaltet der Ölkonzern OMV alle fünf Wasserstoff-Tankstellen ab. Wirtschaftlich sei der Betrieb nicht mehr tragbar, so das Unternehmen. Die Nachfrage fehlt. Auf Österreichs Straßen sind kaum Wasserstoff-Autos unterwegs. Auch in Deutschland ist die Verbreitung gering. Vor einigen Jahren sah die Lage anders aus. Brennstoffzellen galten als aussichtsreich. Dennoch blieb der Durchbruch aus. Das 2015 gegründete Unternehmen H2 Mobility wollte ein flächendeckendes Netz für 40.000 Wasserstoff-Autos schaffen. An der Gründung beteiligten sich Unternehmen wie Shell, Linde und Daimler. Heute ist das Ziel in weiter Ferne. Stattdessen hat sich die batterieelektrische Technik durchgesetzt. Automobilhersteller wie Tesla, aber auch BYD und andere, bestimmen den Markt. Fortschritte in der Batterietechnik, etwa Schnellladefähigkeit, untergraben die Argumente für die Brennstoffzelle.

H2 Mobility hat inzwischen die Ausrichtung geändert. Statt auf Autos liegt der Fokus nun auf Nutzfahrzeugen. Diese benötigen andere Tanksysteme mit geringerem Druck. Vor allem für Lastwagen könnte Wasserstoff eine Rolle spielen. Daimler Truck und Volvo planen eine gemeinsame Brennstoffzellenfabrik in Süddeutschland. Ihr Ziel ist es, Wasserstoff für den Fernverkehr nutzbar zu machen. Traton, die Nutzfahrzeugsparte von VW, verfolgt dagegen den Weg mit Batterieantrieb.

Unverändert bleiben die Pläne bei BMW. Der bayerische Automobilherstller plant für das Jahr 2028 ein neues Serienauto mit Wasserstoff-Brennstoffzelle. Konzernchef Oliver Zipse sieht darin einen Neubeginn. Er spricht von steigender Nachfrage und einem Umbruch. Andere Hersteller haben sich längst zurückgezogen. Opel, VW, Renault, Mercedes, Audi und Fiat verfolgen keine eigenen Wasserstoffpläne mehr. Das Unternehmen hofft auf politische Unterstützung. Die EU verlangt mit der sogenannten AFIR-Verordnung, dass bis 2030 ein flächendeckendes Tankstellennetz entsteht. BMW setzt darauf, dass Tankstellen für Nutzfahrzeuge so ausgelegt werden, dass sie auch Autos bedienen können. Der Ausbau muss allerdings zügig erfolgen, wenn das neue Modell 2028 erfolgreich starten soll.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung – Das lange Sterben des Wasserstoff-Autos

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