Zölle: BMW stoppt Elektroauto-Produktion für US-Markt im Mai
Elektroautos zählten in den letzten Jahren zu den großen Wachstums-Treibern der BMW Group, doch im Licht der aktuell diskutierten Zölle wird es im Mai 2025 …

Elektroautos zählten in den letzten Jahren zu den großen Wachstums-Treibern der BMW Group, doch im Licht der aktuell diskutierten Zölle wird es im Mai 2025 eine ungewöhnliche Unterbrechung für den US-Markt geben. Wie BMW seinen Händlern in den USA laut Automotive News mitgeteilt hat, werden sämtliche Bestellungen von Elektroautos für US-Kunden “zurückgestellt” und folglich nicht vor Juni produziert. Betroffen davon sind die ausschließlich in den europäischen Werken gebauten Modelle BMW i4 (München), i5, i7 und iX (alle Dingolfing), auf deren Preise möglicherweise hohe Import-Zölle fällig werden.
Offenbar will BMW die in den Werken vorhandenen Kapazitäten lieber auf andere Abnehmerländer fokussieren, in denen es keine unkalkulierbaren Fragezeichen aufgrund der Zollpolitik von Donald Trump gibt. Der Fokus auf Modelle mit Verbrenner ist allerdings auch für BMW USA ein Einschnitt: Im 1. Quartal 2025 stiegen die US-Verkaufszahlen zwar um 3,7 Prozent auf 87.615 Einheiten, aber der Großteil des Wachstums war gerade den Elektroautos zu verdanken, die um 26,4 Prozent zulegen konnten.
Mit Abstand beliebtestes Elektroauto war auch auf dem US-Markt der BMW i4, der auf 7.125 Neuzulassungen kam. Er war auch deutlich gefragter als in Deutschland, wo er zwar ebenfalls das meistgefragte BMW-Elektroauto des 1. Quartals war, aber nur 2.859 Abnehmer fand. Auf dem zweiten Rang der Elektro-BMW in den USA landet der iX, der auf 3.626 Neuzulassungen kam.
Ob es sich bei der Maßnahme wirklich um ein vorübergehendes “verschieben” oder den Beginn einer längeren Angebotsunterbrechung in den USA handelt, lässt sich derzeit noch nicht sagen.
Bei den Verbrennern versucht BMW USA unterdessen, die Kunden – und die eigenen Verkaufszahlen – vor den Auswirkungen der Zölle zu schützen: Bis Ende Mai sollen die Preise auf eigene Kosten stabil gehalten werden. Sollte es bis dahin keine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU geben, könnten die Zölle aber auch an die Kunden weitergegeben werden. Das wäre allerdings gleichbedeutend mit einer signifikanten Preiserhöhung für alle nicht in den USA gebauten Modelle, was deren Absatz erheblich einbremsen dürfte.