Mieten-oder-Kaufen-Rechner: Was lohnt sich wirklich?
Wenn Sie gerade überlegen, ob Sie lieber mieten oder kaufen sollen, hilft Ihnen unser Rechner dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Er vergleicht beide Optionen ganz konkret – auf Basis Ihrer persönlichen Angaben wie Kaufpreis, Eigenkapital, Zinssatz oder Mietsteigerung. So sehen Sie auf einen Blick, was sich auf lange Sicht eher lohnt: Kaufen oder weiter […] Der Beitrag Mieten-oder-Kaufen-Rechner: Was lohnt sich wirklich? erschien zuerst auf ftd.de.

So sehen Sie auf einen Blick, was sich auf lange Sicht eher lohnt: Kaufen oder weiter zur Miete wohnen.
So funktioniert der Mieten-odere-Kaufen-Rechner
Mit unserem Mieten-oder-Kaufen-Rechner können Sie ganz bequem herausfinden, was sich für Ihre Situation langfristig eher lohnt: Kaufen oder weiter zur Miete wohnen.
Der Rechner arbeitet mit realistischen Annahmen und berücksichtigt alle wichtigen Faktoren – von Kaufpreis über Zinsen bis zur Wertsteigerung der Immobilie.
- Oben geben Sie zuerst die Basisdaten zur Immobilie ein: also den Kaufpreis, Ihr verfügbares Eigenkapital und die monatliche Kaltmiete, die Sie aktuell zahlen würden, wenn Sie mieten statt kaufen. Zusätzlich geben Sie die Wohnfläche an, damit sich später auch der Wert pro Quadratmeter vergleichen lässt.
- Dann folgt der Bereich „Finanzierung“ – hier tragen Sie den Zinssatz (Sollzins) ein, den Sie für Ihre Baufinanzierung bekommen würden, sowie die anfängliche Tilgungsrate. Beides wirkt sich direkt auf Ihre monatliche Kreditrate und auf den Aufbau Ihres Vermögens aus. Dazu wählen Sie das Bundesland aus – wichtig, weil die Grunderwerbsteuer regional unterschiedlich hoch ist – und legen fest, wie lange Ihr Zinssatz festgeschrieben bleiben soll (Zinsbindungsdauer).
- Im unteren Teil machen Sie ein paar weitere Annahmen: Wie stark steigen Mieten in Ihrer Region voraussichtlich pro Jahr? Wie entwickeln sich die Immobilienpreise? Wie viel Rücklage müssen Sie jährlich für Instandhaltung einplanen? Und schließlich: Über welchen Zeitraum möchten Sie vergleichen – also z. B. ob Miete oder Kauf auf Sicht von 20 Jahren günstiger ist.
- Sobald alles ausgefüllt ist, klicken Sie auf „Jetzt berechnen“ – und der Rechner zeigt Ihnen klar aufgeschlüsselt, ob Sie mit einem Kauf besser fahren oder ob es in Ihrem Fall wirtschaftlich mehr Sinn macht, weiterhin zur Miete zu wohnen. Dabei werden unter anderem Eigenkapitalverzinsung, Mietkosten, Zinszahlungen, Wertzuwachs der Immobilie und Nebenkosten mit einbezogen.
So haben Sie alle Zahlen transparent vor sich – und können auf einer fundierten Grundlage entscheiden, welcher Weg für Sie langfristig der richtige ist.
Mieten oder Kaufen: Vor- und Nachteile
Ob Sie eine Immobilie kaufen oder lieber weiter mieten, ist keine rein finanzielle Frage.
Natürlich geht es um Zahlen – Zinsen, Nebenkosten, Miete – aber eben auch um Flexibilität, Sicherheit und persönliche Lebenspläne. Hier sind die wichtigsten Argumente für beide Seiten.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick
Mieten – Vorteile | Mieten – Nachteile | Kaufen – Vorteile | Kaufen – Nachteile | |
---|---|---|---|---|
Flexibilität | Schnell kündbar, ideal bei Jobwechsel oder Trennung | Keine langfristige Sicherheit | Fester Wohnsitz, Planungssicherheit | Immobilie bindet, schwerer wieder „loszuwerden“ |
Monatliche Belastung | Oft günstiger als Kreditrate bei Kauf | Steigende Mieten, besonders in Ballungsräumen | Tilgung statt Miete – Vermögensaufbau | Hohe Anfangsbelastung durch Kreditrate + Nebenkosten |
Vermögensaufbau | Keine Rücklagen notwendig | Kein Eigentum, keine Kapitalbildung | Immobilie als Altersvorsorge | Wertentwicklung ungewiss, Instandhaltung nötig |
Nebenkosten / Steuern | Instandhaltung zahlt der Vermieter | Keine staatlichen Förderungen | Förderung (z. B. KfW), langfristig günstigere Belastung | Grunderwerbsteuer, Notar, Makler, Rücklagenpflicht |
Gestaltungsfreiheit | Keine Renovierungsverpflichtung | Eingeschränkte Modernisierungsmöglichkeiten | Eigene Entscheidungen bei Umbau, Garten, Ausbau | Sanierungskosten trägt man selbst |
Inflationsschutz | Miete kann sich an Inflation anpassen | Langfristig teurer durch Mieterhöhungen | Immobilie als Sachwert schützt vor Inflation | Zinsen schwanken – bei Anschlussfinanzierung riskant |
Wer flexibel bleiben will oder noch nicht genau weiß, wo er langfristig leben möchte, fährt mit der Miete oft besser – zumindest kurzfristig. Wer dagegen Vermögen aufbauen, sich absichern und unabhängig von Mietpreisen werden will, für den ist der Immobilienkauf langfristig meist die bessere Wahl – vor allem bei niedrigen Zinsen und wenn genug Eigenkapital vorhanden ist.
Beispiel: Lohnt es sich, die Immobilie zu kaufen?
Familie Müller überlegt, ob sie ihr neues Zuhause in Baden-Württemberg kaufen oder weiterhin mieten soll. Die wichtigsten Rahmendaten:
- Kaufpreis der Immobilie: 500.000 €
- Eigenkapital: 100.000 €
- Monatliche Kaltmiete für eine vergleichbare Immobilie: 1.500 €
- Sollzins (10 Jahre fest): 3,5 %
- Anfängliche Tilgung: 2,0 %
- Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar, Makler etc.): ca. 52.850 €
- Monatliche Kreditrate: ca. 2.300 €
- Mietsteigerung pro Jahr: 2,0 %
- Wertsteigerung Immobilie pro Jahr: 1,5 %
- Instandhaltungskosten Immobilie pro Jahr: 1 % vom Objektwert
- Betrachtungszeitraum: 20 Jahre
Vergleich nach 20 Jahren: Mieten vs. Kaufen
Mieten | Kaufen | |
---|---|---|
Gesamtausgaben (Miete + Steigerung) | ca. 446.000 € | Kreditraten + Nebenkosten: ca. 552.850 € |
Vermögensbildung | keine | Immobilie im Wert von ca. 650.000 € |
Rücklagen/Instandhaltung | keine | ca. 100.000 € über 20 Jahre |
Flexibilität | hoch | gering |
Eigentum am Ende | nein | ja, schuldenfrei |
Obwohl die Müller-Familie beim Kauf in den ersten Jahren deutlich mehr bezahlt, lohnt sich die Investition langfristig – vor allem wegen der Wertsteigerung und dem Vermögensaufbau. Nach 20
Kauf lohnt sich also – wenn Eigenkapital vorhanden ist und die Familie langfristig bleiben möchte. Wer allerdings flexibel bleiben will, weniger Rücklagen hat oder sich (noch) nicht festlegen will, ist mit Miete kurzfristig besser bedient.
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