Grunderwerbssteuer: Tabelle mit Höhe nach Bundesländer (2025)

Wer in Deutschland eine Immobilie kauft muss Grunderwerbsteuer zahlen. Und auch wenn sie bei der Kaufabwicklung oft etwas „nebenbei“ mitläuft, kann sie je nach Bundesland schnell zehntausende Euro kosten. Was viele dabei überrascht: Der Steuersatz ist nicht überall gleich, sondern unterscheidet sich von Land zu Land. Während man in Bayern mit 3,5 % noch vergleichsweise glimpflich […] Der Beitrag Grunderwerbssteuer: Tabelle mit Höhe nach Bundesländer (2025) erschien zuerst auf ftd.de.

Mai 5, 2025 - 14:38
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Grunderwerbssteuer: Tabelle mit Höhe nach Bundesländer (2025)
Wie hoch ist die Grunderwerbssteuer? (Bild: Avel Chuklanov, Unsplash)

Wie hoch ist die Grunderwerbssteuer? (Bild: Avel Chuklanov, Unsplash)

Wer in Deutschland eine Immobilie kauft muss Grunderwerbsteuer zahlen.

Und auch wenn sie bei der Kaufabwicklung oft etwas „nebenbei“ mitläuft, kann sie je nach Bundesland schnell zehntausende Euro kosten. Was viele dabei überrascht: Der Steuersatz ist nicht überall gleich, sondern unterscheidet sich von Land zu Land. Während man in Bayern mit 3,5 % noch vergleichsweise glimpflich davonkommt, sind es in Nordrhein-Westfalen oder Brandenburg satte 6,5 %. Bei einem Kaufpreis von 500.000 Euro macht das eine Differenz von 15.000 Euro – nur wegen der Lage der Immobilie.

In der folgenden Tabelle finden Sie einen klaren Überblick, wie hoch die Grunderwerbsteuer 2025 in welchem Bundesland ist.

Was ist die Grunderwerbssteuer?

Wenn Sie ein Haus oder eine Wohnung kaufen, dann fällt neben dem Kaufpreis fast immer auch die sogenannte Grunderwerbsteuer an. Die gehört zu den klassischen Kaufnebenkosten und wird direkt vom jeweiligen Bundesland erhoben – und das kann je nach Region ganz schön ins Geld gehen.

Rein rechtlich ist das Ganze im Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG) geregelt, und die verfassungsrechtliche Grundlage liefert Artikel 105 des Grundgesetzes. Während der Bund den Rahmen vorgibt, dürfen die Bundesländer selbst entscheiden, wie hoch der Steuersatz konkret ausfällt. In Bayern liegt der Satz derzeit bei 3,5 %, in NRW dagegen schon bei 6,5 %. Bedeutet konkret: Wenn Sie in NRW eine Immobilie für 500.000 € kaufen, zahlen Sie dafür 32.500 € Grunderwerbsteuer – einfach nur fürs Eigentum am Grundstück.

Besteuert wird immer der Eigentumswechsel eines Grundstücks, egal ob durch klassischen Kauf, Tausch, Zwangsversteigerung oder bestimmte gesellschaftsrechtliche Konstruktionen (z. B. wenn 90 % der Anteile an einer Grundstücksgesellschaft den Besitzer wechseln). Ausnahmen gibt es z. B. bei Erbschaften, Schenkungen oder Übertragungen unter Ehegatten und nahen Verwandten.

Ein Beispiel für die Berechnung:
Kaufpreis der Immobilie Bundesland Steuersatz Grunderwerbsteuer
500.000 € Nordrhein-Westfalen 6,5 % 32.500 €
500.000 € Bayern 3,5 % 17.500 €

Je nach Gestaltung kann man die Steuerlast auch etwas senken – etwa, wenn Einbauten wie Küche oder Möbel separat ausgewiesen werden.

Diese zählen nämlich nicht zum Grundstückswert und reduzieren somit die Bemessungsgrundlage. Auch bei sogenannten „Share Deals“, also dem Kauf von Firmenanteilen statt Grundstücken direkt, lassen sich unter Umständen steuerliche Vorteile nutzen – wobei das eher bei größeren Investments eine Rolle spielt.

Grunderwerbssteuer in Deutschland: Tabelle mit Steuersätzen pro Bundesland

die Grunderwerbsteuer ist eine Ländersteuer – das heißt: Jedes Bundesland kann den Steuersatz selbst festlegen.

2025 reicht die Spanne von 3,5 % in Bayern bis zu 6,5 % in NRW, Brandenburg, Saarland und Schleswig-Holstein. Das macht bei einem Kaufpreis von 500.000 € einen Unterschied von bis zu 15.000 €. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir die aktuellen Sätze und ein Rechenbeispiel je Bundesland für Sie zusammengestellt:

Bundesland Grunderwerbsteuersatz Beispiel: Steuer bei 500.000 € Kaufpreis
Baden-Württemberg 5,0 % 25.000 €
Bayern 3,5 % 17.500 €
Berlin 6,0 % 30.000 €
Brandenburg 6,5 % 32.500 €
Bremen 5,0 % 25.000 €
Hamburg 5,5 % 27.500 €
Hessen 6,0 % 30.000 €
Mecklenburg-Vorpommern 6,0 % 30.000 €
Niedersachsen 5,0 % 25.000 €
Nordrhein-Westfalen 6,5 % 32.500 €
Rheinland-Pfalz 5,0 % 25.000 €
Saarland 6,5 % 32.500 €
Sachsen 5,5 % 27.500 €
Sachsen-Anhalt 5,0 % 25.000 €
Schleswig-Holstein 6,5 % 32.500 €
Thüringen 5,0 %

Wenn Sie sich für eine Immobilie interessieren, sollten Sie die Grunderwerbsteuer von Anfang an in die Baufinanzierung einplanen. Denn diese wird in der Regel nicht von der Bank mitfinanziert, sondern muss aus dem Eigenkapital bezahlt werden.

Ein Tipp: Der Steuersatz allein sagt nicht alles.

Es lohnt sich, die Gesamtkosten (inkl. Notar, Grundbuch, Makler) je Standort zu vergleichen. Vor allem in Grenzregionen kann es sinnvoll sein, auch Immobilien in angrenzenden Bundesländern oder Nachbarländern zu prüfen.

Wie viele Steuern werden über die Grunderwerbssteuer eingenommen?

Die Grunderwerbsteuer gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen der Bundesländer – vor allem dann, wenn der Immobilienmarkt gut läuft.

In Spitzenjahren wie 2022 haben die Länder rund 17,1 Milliarden Euro damit eingenommen. Das war ein Rekordwert und entsprach etwa 1,9 % des gesamten Steueraufkommens in Deutschland. Die Grundlage dafür: viele Immobilienverkäufe, hohe Preise und steigende Steuersätze in fast allen Bundesländern.

Allerdings hat sich das 2023 deutlich geändert. Weil die Zinsen gestiegen sind und die Immobilienpreise gefallen sind, sind auch die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer eingebrochen – um fast 29 %. Unterm Strich kamen 2023 noch rund 12,2 Milliarden Euro zusammen.

2024 sieht es etwas stabiler aus: Nach aktuellen Hochrechnungen steigen die Einnahmen leicht auf etwa 12,7 Milliarden Euro – das liegt aber immer noch spürbar unter dem Niveau von 2021 und 2022.

Jahr Grunderwerbsteuer-Einnahmen (Mrd. €)
2021 ca. 16,3
2022 (Rekordjahr) 17,1
2023 12,2 (–28,7 % zum Vorjahr)
2024 (Prognose) 12,7

Regional gibt es große Unterschiede, nicht nur wegen der Steuersätze, sondern auch wegen der Immobilienpreise und Kaufaktivität:

Bundesland Steuersatz Pro-Kopf-Einnahmen (1. HJ 2023)
Berlin 6,0 % 141,83 €
Brandenburg 6,5 % 103,38 €
Bayern 3,5 % 74,56 €
Sachsen 5,5 % 44,69 €

Die Grunderwerbsteuer ist für die Bundesländer finanziell enorm wichtig – besonders für Stadtstaaten wie Berlin, wo viele Transaktionen stattfinden.

Die Einnahmen schwanken stark und hängen direkt davon ab, wie viel auf dem Immobilienmarkt passiert. Wer also eine Immobilie kaufen will, sollte nicht nur auf den Preis und die Finanzierung achten, sondern auch die Grunderwerbsteuer gleich mit einplanen – je nach Bundesland kann das ein großer Posten sein.

FAQ: Grunderwerbssteuer Tabelle in Deutschland

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Bayern?

In Bayern liegt die Grunderwerbsteuer bei 3,5 %. Das ist der niedrigste Satz in ganz Deutschland – und der wurde seit Jahren nicht angehoben. Wenn Sie also dort kaufen, sparen Sie im Vergleich zu anderen Bundesländern ordentlich Geld. Beispiel: Bei 400.000 € Kaufpreis zahlen Sie 14.000 € Steuer.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Baden-Württemberg?

Hier sind es aktuell 5,0 %. Das ist solide Mittelklasse – nicht besonders günstig, aber auch nicht an der Spitze. Bei einem Hauskauf für 500.000 € zahlen Sie also 25.000 € ans Finanzamt.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Berlin?

In Berlin liegt der Satz bei 6,0 %. Das ist ordentlich. Gerade weil Immobilien hier oft teuer sind, macht das beim Kauf richtig was aus. Bei 600.000 € fallen z. B. 36.000 € Steuer an – nur für den Eigentumswechsel.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Brandenburg?

6,5 % – das ist das obere Ende der Skala. Wer hier kauft, muss also tief in die Tasche greifen. Bei 400.000 € Kaufpreis sind das schon 26.000 €. Für viele definitiv ein Kostenpunkt, der nicht unterschätzt werden sollte.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Bremen?

In Bremen zahlen Sie 5,0 %. Damit liegt das Land im bundesweiten Mittelfeld. Bei einem Haus für 350.000 € kommen 17.500 € Grunderwerbsteuer zusammen.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Hamburg?

Aktuell sind es 5,5 %. Das ist schon etwas höher. Wenn Sie z. B. eine Eigentumswohnung für 300.000 € kaufen, dann kostet allein die Steuer 16.500 €.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Hessen?

Auch in Hessen beträgt der Satz 6,0 %. Wer hier eine Immobilie kauft, zahlt also 30.000 € Steuer bei einem Preis von 500.000 €. Nicht wenig, aber leider Standard in vielen Regionen.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Mecklenburg-Vorpommern?

Hier gelten ebenfalls 6,0 %. Auch wenn die Immobilienpreise etwas niedriger sind, bleibt die Steuerbelastung beim Kauf trotzdem spürbar.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Niedersachsen?

Niedersachsen liegt mit 5,0 % im Mittelfeld. Bei einem Reihenhaus für 400.000 € zahlen Sie z. B. 20.000 € Steuer.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Nordrhein-Westfalen (NRW)?

Ganz oben auf der Liste: 6,5 %. Das ist der höchste Steuersatz und gerade in Großstädten wie Köln oder Düsseldorf wird das richtig teuer. Beispiel: Bei einem Kaufpreis von 600.000 € gehen 39.000 € ans Finanzamt.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Rheinland-Pfalz?

In Rheinland-Pfalz beträgt der Satz 5,0 %. Wer hier für 450.000 € kauft, zahlt also 22.500 € Grunderwerbsteuer. Noch okay, aber sollte in der Finanzplanung mitbedacht werden.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer im Saarland?

Im Saarland liegt der Steuersatz bei 6,5 % – das ist Maximalniveau. Wer hier eine Immobilie kauft, muss die Grunderwerbsteuer gut einkalkulieren. Bei 300.000 € sind das schon 19.500 €.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Sachsen?

Sachsen hat den Satz zuletzt angehoben – aktuell gilt 5,5 %. Bei einem Kaufpreis von 350.000 € zahlen Sie demnach 19.250 € Steuer.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Sachsen-Anhalt?

Auch hier sind es 5,0 %. Bei einem kleinen Einfamilienhaus für 300.000 € zahlen Sie 15.000 € Grunderwerbsteuer.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Schleswig-Holstein?

Wie in NRW und dem Saarland gilt auch hier der Spitzensatz von 6,5 %. Die Belastung kann je nach Immobilienpreis ziemlich reinhauen – bei 400.000 € z. B. 26.000 €.

Wie hoch ist die Grunderwerbsteuer in Thüringen?

Thüringen bleibt bei 5,0 %. Wer hier eine Immobilie für 250.000 € kauft, muss 12.500 € Grunderwerbsteuer aufbringen.

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