Kaufnebenkostenrechner: Wie teuer sind Notar, Makler & Steuern?
Beim Immobilienkauf reicht der Blick auf den Kaufpreis allein nicht aus. Denn zusätzlich zum eigentlichen Preis der Immobilie kommen weitere Kosten auf Sie zu – darunter Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Grundbucheintrag und gegebenenfalls Maklerprovision. Wer das nicht im Blick hat, wird von der Baufinanzierung schnell überrascht. Mit unserem Kaufnebenkostenrechner verschaffen Sie sich in wenigen Schritten einen realistischen […] Der Beitrag Kaufnebenkostenrechner: Wie teuer sind Notar, Makler & Steuern? erschien zuerst auf ftd.de.


Was sind Kaufnebenkosten? (Bild: Brett Jordan, Unsplash)
Beim Immobilienkauf reicht der Blick auf den Kaufpreis allein nicht aus.
Denn zusätzlich zum eigentlichen Preis der Immobilie kommen weitere Kosten auf Sie zu – darunter Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Grundbucheintrag und gegebenenfalls Maklerprovision. Wer das nicht im Blick hat, wird von der Baufinanzierung schnell überrascht.
Mit unserem Kaufnebenkostenrechner verschaffen Sie sich in wenigen Schritten einen realistischen Überblick über die tatsächliche Gesamtkostenbelastung.
Egal ob Eigentumswohnung, Einfamilienhaus oder Baugrundstück: Der Rechner berücksichtigt Bundesland, Kaufpreis, Maklerbeteiligung und weitere Faktoren und zeigt Ihnen transparent, was Sie insgesamt einplanen müssen.
Ideal für alle, die beim Immobilienkauf keine Finanzierungslücke riskieren wollen.
So funktioniert unser Kaufnebenkostenrechner
Mit unserem Kaufnebenkostenrechner können Sie schnell und ohne Taschenrechner herausfinden, wie viel Sie Ihre Immobilie wirklich kostet – inklusive Steuern, Notar und Makler. Das Ganze ist einfach aufgebaut und funktioniert so:
1. Kaufpreis eingeben
Oben links geben Sie den Kaufpreis der Immobilie ein. In unserem Beispiel sind das 500.000 €. Wichtig: Das ist der Gesamtpreis inkl. Grundstück.
2. Bundesland auswählen
Rechts daneben wählen Sie aus, in welchem Bundesland sich Ihre Immobilie befindet. Das ist wichtig, weil sich die Grunderwerbsteuer je nach Bundesland unterscheidet. Im Beispiel ist das Baden-Württemberg, dort liegt der Satz bei 5 %.
3. Maklerprovision festlegen
Links unten tragen Sie die Maklerprovision in Prozent ein. Standard sind in vielen Regionen 3,57 %, so auch im Screenshot. Der Rechner berechnet dann automatisch den konkreten Betrag.
4. Notar- und Grundbuchkosten eintragen
Rechts unten geben Sie ein, wie viel Prozent Sie für Notar und Grundbuch ansetzen. Meist liegt das zwischen 1,5 und 2 % – hier sind es 2,0 %.
5. Jetzt berechnen
Ein Klick auf den Button „Jetzt berechnen“ reicht – und schon zeigt Ihnen der Rechner die vollständige Übersicht an.
Nebenkosten | Betrag |
---|---|
Kaufpreis | 500.000 € |
Grunderwerbsteuer (5 %) | 25.000 € |
Notar- und Grundbuch (2 %) | 10.000 € |
Maklergebühr (3,57 %) | 17.850 € |
Gesamte Nebenkosten | 52.850 € |
Gesamtkosten inkl. Kaufpreis | 552.850 € |
Das bedeutet: Wenn Sie ein Haus für 500.000 € kaufen, kommen in diesem Beispiel rund 53.000 € Kaufnebenkosten obendrauf. Und genau dafür ist der Rechner da – damit Sie nicht überrascht werden.
Was sind die Kaufnebenkosten beim Immobilienkauf?
Wenn Sie eine Immobilie kaufen, zahlen Sie nicht nur den Kaufpreis – es kommen eine ganze Reihe weiterer Kosten oben drauf.
Diese sogenannten Kaufnebenkosten werden leider oft unterschätzt. Je nach Bundesland und Kaufart können sie schnell 9 bis 15 % des Kaufpreises ausmachen. Wer das nicht mit einplant, riskiert Finanzierungslücken.
Damit Sie genau wissen, was auf Sie zukommt, hier die wichtigsten Kostenpunkte im Überblick:
1. Grunderwerbsteuer (3,5–6,5 %)
Der größte Posten unter den Nebenkosten. Die Höhe richtet sich nach dem Bundesland:
Bundesland | Grunderwerbsteuersatz | Beispiel: Steuer bei 500.000 € Kaufpreis |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 5,0 % | 25.000 € |
Bayern | 3,5 % | 17.500 € |
Berlin | 6,0 % | 30.000 € |
Brandenburg | 6,5 % | 32.500 € |
Bremen | 5,0 % | 25.000 € |
Hamburg | 5,5 % | 27.500 € |
Hessen | 6,0 % | 30.000 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 6,0 % | 30.000 € |
Niedersachsen | 5,0 % | 25.000 € |
Nordrhein-Westfalen | 6,5 % | 32.500 € |
Rheinland-Pfalz | 5,0 % | 25.000 € |
Saarland | 6,5 % | 32.500 € |
Sachsen | 5,5 % | 27.500 € |
Sachsen-Anhalt | 5,0 % | 25.000 € |
Schleswig-Holstein | 6,5 % | 32.500 € |
Thüringen | 5,0 % | 25.000 € |
Zwischen Bayern und NRW macht das bei gleichem Hauspreis satte 15.000 € Unterschied.
2. Notar- und Grundbuchkosten (1,5–2,0 %)
Dazu gehören:
-
Beurkundung des Kaufvertrags
-
Grundbucheintrag
-
Auflassungsvormerkung
Für ein Haus mit 500.000 € Kaufpreis sollten Sie 7.500–10.000 € dafür einplanen.
3. Maklerprovision (3,57–7,14 %, hälftig geteilt)
Seit 2020 teilen sich Käufer und Verkäufer die Courtage. In der Praxis zahlen Käufer meist 2,38–3,57 %.
Bei 500.000 € Kaufpreis also rund 11.900 bis 17.850 € – falls ein Makler beteiligt ist.
4. Finanzierungsnebenkosten (0,5–2,0 %)
Hierzu zählen z. B.:
-
Bearbeitungsgebühren der Bank
-
Schätzgutachten
-
Bereitstellungszinsen bei verspäteter Auszahlung
Insgesamt können sich diese auf 2.500–10.000 € belaufen.
5. Sonstige Nebenkosten
Auch nicht vergessen:
-
Gutachterkosten: 700–1.500 €
-
Umzugskosten: 1.000–5.000 €
-
Erste Renovierungen: 2.000–10.000 €
Beispielrechnung: Kaufnebenkosten bei 500.000 € Kaufpreis
Nebenkosten | Prozent | Betrag (€) |
---|---|---|
Grunderwerbsteuer (NRW) | 6,5 % | 32.500 € |
Notar & Grundbuch | 1,8 % | 9.000 € |
Maklerprovision (3,57 %) | 3,57 % | 17.850 € |
Finanzierungskosten | 1,0 % | 5.000 € |
Gesamt | 12,87 % | 64.350 € |
Wenn Sie eine Immobilie für 500.000 € kaufen, brauchen Sie also nicht nur Eigenkapital für den Kaufpreis, sondern zusätzlich rund 60.000 € für die Nebenkosten – je nach Region mehr oder weniger. Ohne das wird es mit der Finanzierung schnell eng.
Planen Sie immer mit mindestens 10–15 % Nebenkosten, besonders wenn Sie in ein Bundesland mit hohem Steuersatz ziehen oder ein Makler involviert ist. Und wenn Sie vermieten wollen, lohnt sich auch ein genauer Blick auf die steuerliche Absetzbarkeit – viele dieser Posten sind dann absetzbar.
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