Siemens Quartalszahlen: Busch wettet auf KI und Software – Prognose und Übersicht
München – Alle Zölle sind für Siemens Gift – nur wenn die Weltwirtschaft brummt, läuft auch das Geschäft mit der Automatisierung und Digitalisierung der Industrie. Dabei setzt der Dax-Konzern immer mehr auf Software. Am Donnerstag publiziert Siemens den 2. Quartalsbericht des Geschäftsjahrs. Die Siemens-Aktie hat den Frühjahrs-Crash an der Börse voll mitgenommen, ist aber seit […] Der Beitrag Siemens Quartalszahlen: Busch wettet auf KI und Software – Prognose und Übersicht erschien zuerst auf ftd.de.


Roland Busch präsentiert „Siemens Industrial Copilot“ bei der Hauptversammlung 2024 (Foto: Siemens AG, Lennart Preiss)
München – Alle Zölle sind für Siemens Gift – nur wenn die Weltwirtschaft brummt, läuft auch das Geschäft mit der Automatisierung und Digitalisierung der Industrie. Dabei setzt der Dax-Konzern immer mehr auf Software. Am Donnerstag publiziert Siemens den 2. Quartalsbericht des Geschäftsjahrs.
Die Siemens-Aktie hat den Frühjahrs-Crash an der Börse voll mitgenommen, ist aber seit April auf Erholungskurs. Meldungen zur Zolleinigung USA–China haben einen Sprung am Montag verursacht. Aktuell notiert das Papier bei 222,65 Euro (13.50 Uhr MESZ), das Allzeithoch war im März bei 243 Euro.
Die letzten Quartalszahlen konnten alles in allem überzeugen: Siemens erzielte ein Umsatzplus von rund 3 Prozent auf 18,35 Milliarden Euro im Jahresvergleich. Den Gewinn verzerrte der Verkauf von Innomotics (Elektromotoren). Ohne diesen Effekt sank der Gewinn von 2,57 auf 1,8 Milliarden Euro.
Zugpferd intelligente Infrastruktur – Ergebnisse der Töchter
Stärkster Wachstumsfaktor ist der Bereich „Smart Infrastructure“, dazu zählt das Geschäft mit Rechenzentren. Schwache Performance liefert „Digital Industries“, speziell mit der Fabrikautomation. In allen Sparten gingen mehr Aufträge ein – nur bei „Mobility“ verzerren Großaufträge 2024 das Bild.
Die beiden Dax-Töchter von Siemens haben bereits Zahlen für das Quartal von Januar bis März 2025 vorgelegt. Bei Siemens Energy läuft es demnach rund, das Management hat seine Prognose auf 13 bis 15 Umsatzwachstum angehoben. Dagegen hat Siemens Healthineers den Ausblick etwas gesenkt.
Busch: Vorreiter bei industrieller KI – Übernahme von Dotmatics
„Als Vorreiter bei industrieller KI, komplexen digitalen Zwillingen und softwaredefinierter Automatisierung bieten wir die Technologien, die unsere Kunden brauchen, um resilienter, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu werden“, sagte CEO Roland Busch auf der Hannover Messe.
Persönliche Erfolge feierte Siemens-CEO Roland Busch zuletzt auf dem PR-Parkett. So hat ihn eine Jury neulich zum „CEO Digital Video Index 2025“ gekürt. Mit Beiträgen, Interviews oder auf Events ist Busch sehr präsent. Mittlerweile wird sein Drang ins Rampenlicht auch kritisch hinterfragt.
Den Trend zur Software unterstreicht auch die Übernahme des US-Unternehmens Dotmatics, das IT-Anwendungen für die Forschung und Entwicklung anbietet. Siemens stärkt mit der 5-Milliarden-Euro-Investition seine „ONE Tech Company“-Vision einer nahtlosen Software-Ausstattung für die Industrie.
Altair-Übernahme stärkt Xcelerator – Risiken des Handelskriegs
Dasselbe Ziel verfolgt Siemens mit der Akquisition von Altair Engineering, das auf die Simulation von Prozessen und industrieller KI spezialisiert ist. Laut Konzernmitteilung entstehe mit der Integration in die Xcelerator-Plattform „das weltweit vollständigste KI-gestützte Portfolio für Industriesoftware“.
Angesichts der Zoll-Politik von Donald Trump erscheinen die beiden US-Zukäufe vorteilhaft. Allerdings fürchtet Siemens, dessen Kunden in der ganzen Welt sitzen, vor allem eine globale Rezession. Gerade die Automobilindustrie, ein wichtiger Siemens-Kunde, leidet unter Zöllen.
Gewinn und Umsatz: Prognosen der Marktbeobachter
Das Siemens-Ergebnis pro Aktie dürfte im 2. Quartal Geschäftsjahrs den Prognosen zufolge sinken: Bei rund 2,47 Euro liegt die mittlere Schätzung von 10 Analysten laut finanzen.net. Im Vorquartal hatte das Ergebnis pro Aktie 4,71 Euro betragen, von Januar bis März 2024 waren es rund 2,57 Euro.
Beim Umsatz ist mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Rund 19,26 Milliarden Euro erwarten die Analysten im Schnitt für das 2. Quartal. Das liegt über den rund 18,35 Milliarden Euro im Vorquartal und den rund 19,16 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Das Geschäftsjahr endet am 30. September.
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