Radieschenblätter essen, nicht wegwerfen: Tipps und Rezeptideen
Radieschenblätter landen oft im Müll. Das muss aber nicht sein, denn es gibt noch einige Möglichkeiten, das Blattgrün zu verwerten. Ob als Pesto, würzige Beilage oder Topping: Wir zeigen, was Sie mit Radieschenblättern noch alles machen können.Radieschen sind ein klassisches Frühlingsgemüse. Hobbygärtnerinnen und -gärtner leiten mit ihnen oft die Gartensaison ein, denn sie können bereits ab dem zeitigen Frühjahr ausgesät werden und gedeihen sogar noch im Herbst. Im Supermarkt sind die roten Knollen wiederum das ganze Jahr über erhältlich, aber es ist besser, sie von April bis etwa September zu kaufen: Dann kommen sie aus dem Freilandanbau und nicht aus energieintensiven Gewächshäusern. Das Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler wird meistens roh gegessen, so schmeckt es auch am intensivsten. Radieschen schmecken auch in der warmen Küche. Durch die Hitze wird aber ihr scharfer Geschmack, der von den enthaltenen Senfölen stammt, etwas abgeschwächt. Radieschenblätter essen statt wegwerfen Ob im Salat, auf dem Brot oder als Fingerfood: Für Radieschen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Die Blätter werden dagegen oft einfach abgeschnitten und weggeworfen – und das oft schon, bevor die Radieschen zur Lagerung in den Kühlschrank gelegt werden. Denn: Das Blattgrün entzieht den Knollen Wasser und lässt sie schneller schrumpeln. Dabei sind Radieschenblätter eigentlich zu schade für den Müll oder Komposthaufen. Das gilt zumindest für pestizidfreie, selbstgezogene Exemplare und Bio-Radieschen. Im ökologischen Anbau ist schließlich die Behandlung mit chemisch-synthetischen Spritzgiften verboten. In den Blättern von Radieschen aus herkömmlicher Landwirtschaft kann hingegen eine ordentliche Menge an Spritzgiften stecken. Das zeigte eine Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) im Jahr 2024. Pestizide im Radieschengrün aus konventionellem Anbau Das Stuttgarter Amt hat zehn Proben Radieschen aus konventionellem Anbau geprüft. Das Fazit: In den Radieschenblättern wurde ein durchschnittlich 14-mal höherer Gesamtgehalt an Pestizidrückständen gefunden als in den Knollen. Dabei befanden sich in den Blättern pro Probe im Schnitt 8,2 verschiedene Wirkstoffe, in den Radieschen selbst waren es 3,5 Substanzen. Zu bedenken ist außerdem, dass es zum Analyse-Zeitpunkt noch keinen gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt für Radieschenblätter gab. Dieser trat erst im Januar 2025 in Kraft. Neun von zehn Proben hätten den neuen Höchstwert überschritten. Radieschenblätter aus konventionellem Anbau sind also für den Verzehr nicht zu empfehlen. >> Lesetipp: Nachhaltig, aber riskant: Warum Sie nicht jedes Gemüse komplett essen solltenRadieschenblätter essen: Tipps und Ideen Fest steht: Mit den Blättern von Radieschen lässt sich in der Küche noch vieles machen. Wichtig ist, sie vor der Zubereitung immer gut zu waschen. Zudem sollten natürlich keine welken Blätter auf die Teller kommen. Das Grün kann man vielseitig verwenden, zum Beispiel als: Salatzutat oder Topping Zutat in Smoothies Grüne Beilage als Alternative zu Spinat Grundlage für ein frisches Pesto Hauptzutat für eine Suppe 1. Radieschenblätter als Salat oder Topping Radieschenblätter, die leicht nussig und würzig schmecken, lassen sich wie Blattsalat zubereiten. Dazu passt zum Beispiel ein Honig-Senf-Dressing oder auch eine dezente Vinaigrette. Daneben kann man die Blätter natürlich auch einfach in einen gemischten, grünen Salat dazugeben. Wichtig zu wissen: Radieschenblätter sind etwas "haarig". Wer das nicht mag, sollte nur die kleinen Blätter verwenden, da diese noch nicht so behaart sind. Alternativ eignen sich Radieschenblätter auch als Topping für warme Speisen. Der Kreativität sind hier im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Mit ihnen lassen sich beispielsweise Suppen, Pizzen, Flammkuchen oder (Salz-)Kartoffeln garnieren. In der kalten Küche eignet sich zerkleinertes Radieschengrün etwa als Zutat für einen Frühlingsquark. 2. Grüne Smoothies mit Radieschenblättern mixen Fans von "grünen Smoothies" bietet es sich wiederum an, Radieschenblätter mit ins Getränk mixen. Kombiniert mit zum Beispiel Banane, Apfel, Birnen oder Kiwi können sie für ein fruchtiges, leicht würziges Geschmackserlebnis sorgen. Eine Kombinationsidee für zwei Portionen: Eine Handvoll Radieschenblätter, 1 Banane, 100 ml Orangensaft und 100 ml Wasser, 1 TL Leinöl oder Olivenöl und frischen Zitronensaft. Leckere Smoothies lassen sich übrigens auch mit Karottengrün oder Kohlrabiblättern zubereiten. Was beim Smoothiemachen generell zu beachten ist, lesen Sie hier: Ob als leckere Frühstücks-Alternative oder schnelle Zwischenmahlzeit: Smoothies sind im Trend. Am gesündesten sind die Mixgetränke, wenn sie aus frischem Obst und Gemüse selbst zubereitet werden. Das geht ganz schnell und einfach.3. Radieschenblätter als Beilage zu Spinatgerichten essen Radieschenblätter eignen sich auch gewissermaßen als Spinat-Ersatz. Man kann sie pur oder auch mit Zwiebeln beziehungsweise Knoblauch and


Radieschenblätter landen oft im Müll. Das muss aber nicht sein, denn es gibt noch einige Möglichkeiten, das Blattgrün zu verwerten. Ob als Pesto, würzige Beilage oder Topping: Wir zeigen, was Sie mit Radieschenblättern noch alles machen können.
Radieschen sind ein klassisches Frühlingsgemüse. Hobbygärtnerinnen und -gärtner leiten mit ihnen oft die Gartensaison ein, denn sie können bereits ab dem zeitigen Frühjahr ausgesät werden und gedeihen sogar noch im Herbst.
Im Supermarkt sind die roten Knollen wiederum das ganze Jahr über erhältlich, aber es ist besser, sie von April bis etwa September zu kaufen: Dann kommen sie aus dem Freilandanbau und nicht aus energieintensiven Gewächshäusern.
Das Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler wird meistens roh gegessen, so schmeckt es auch am intensivsten. Radieschen schmecken auch in der warmen Küche. Durch die Hitze wird aber ihr scharfer Geschmack, der von den enthaltenen Senfölen stammt, etwas abgeschwächt.
Radieschenblätter essen statt wegwerfen
Ob im Salat, auf dem Brot oder als Fingerfood: Für Radieschen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Die Blätter werden dagegen oft einfach abgeschnitten und weggeworfen – und das oft schon, bevor die Radieschen zur Lagerung in den Kühlschrank gelegt werden. Denn: Das Blattgrün entzieht den Knollen Wasser und lässt sie schneller schrumpeln.
Dabei sind Radieschenblätter eigentlich zu schade für den Müll oder Komposthaufen. Das gilt zumindest für pestizidfreie, selbstgezogene Exemplare und Bio-Radieschen. Im ökologischen Anbau ist schließlich die Behandlung mit chemisch-synthetischen Spritzgiften verboten.
In den Blättern von Radieschen aus herkömmlicher Landwirtschaft kann hingegen eine ordentliche Menge an Spritzgiften stecken. Das zeigte eine Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) im Jahr 2024.
Pestizide im Radieschengrün aus konventionellem Anbau
Das Stuttgarter Amt hat zehn Proben Radieschen aus konventionellem Anbau geprüft. Das Fazit: In den Radieschenblättern wurde ein durchschnittlich 14-mal höherer Gesamtgehalt an Pestizidrückständen gefunden als in den Knollen. Dabei befanden sich in den Blättern pro Probe im Schnitt 8,2 verschiedene Wirkstoffe, in den Radieschen selbst waren es 3,5 Substanzen.
Zu bedenken ist außerdem, dass es zum Analyse-Zeitpunkt noch keinen gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt für Radieschenblätter gab. Dieser trat erst im Januar 2025 in Kraft. Neun von zehn Proben hätten den neuen Höchstwert überschritten. Radieschenblätter aus konventionellem Anbau sind also für den Verzehr nicht zu empfehlen.
>> Lesetipp: Nachhaltig, aber riskant: Warum Sie nicht jedes Gemüse komplett essen sollten
Radieschenblätter essen: Tipps und Ideen
Fest steht: Mit den Blättern von Radieschen lässt sich in der Küche noch vieles machen. Wichtig ist, sie vor der Zubereitung immer gut zu waschen. Zudem sollten natürlich keine welken Blätter auf die Teller kommen.
Das Grün kann man vielseitig verwenden, zum Beispiel als:
- Salatzutat oder Topping
- Zutat in Smoothies
- Grüne Beilage als Alternative zu Spinat
- Grundlage für ein frisches Pesto
- Hauptzutat für eine Suppe
1. Radieschenblätter als Salat oder Topping
Radieschenblätter, die leicht nussig und würzig schmecken, lassen sich wie Blattsalat zubereiten. Dazu passt zum Beispiel ein Honig-Senf-Dressing oder auch eine dezente Vinaigrette.
Daneben kann man die Blätter natürlich auch einfach in einen gemischten, grünen Salat dazugeben. Wichtig zu wissen: Radieschenblätter sind etwas "haarig". Wer das nicht mag, sollte nur die kleinen Blätter verwenden, da diese noch nicht so behaart sind.
Alternativ eignen sich Radieschenblätter auch als Topping für warme Speisen. Der Kreativität sind hier im Prinzip keine Grenzen gesetzt. Mit ihnen lassen sich beispielsweise Suppen, Pizzen, Flammkuchen oder (Salz-)Kartoffeln garnieren. In der kalten Küche eignet sich zerkleinertes Radieschengrün etwa als Zutat für einen Frühlingsquark.
2. Grüne Smoothies mit Radieschenblättern mixen
Fans von "grünen Smoothies" bietet es sich wiederum an, Radieschenblätter mit ins Getränk mixen. Kombiniert mit zum Beispiel Banane, Apfel, Birnen oder Kiwi können sie für ein fruchtiges, leicht würziges Geschmackserlebnis sorgen. Eine Kombinationsidee für zwei Portionen: Eine Handvoll Radieschenblätter, 1 Banane, 100 ml Orangensaft und 100 ml Wasser, 1 TL Leinöl oder Olivenöl und frischen Zitronensaft.
Leckere Smoothies lassen sich übrigens auch mit Karottengrün oder Kohlrabiblättern zubereiten. Was beim Smoothiemachen generell zu beachten ist, lesen Sie hier:
Ob als leckere Frühstücks-Alternative oder schnelle Zwischenmahlzeit: Smoothies sind im Trend. Am gesündesten sind die Mixgetränke, wenn sie aus frischem Obst und Gemüse selbst zubereitet werden. Das geht ganz schnell und einfach.
3. Radieschenblätter als Beilage zu Spinatgerichten essen
Radieschenblätter eignen sich auch gewissermaßen als Spinat-Ersatz. Man kann sie pur oder auch mit Zwiebeln beziehungsweise Knoblauch andünsten und sie dann als würzige Beilage zu Gerichten servieren, zu denen typischerweise Spinat gegessen wird – zum Beispiel zu Salzkartoffeln, Lachs oder Spiegelei. Auch in Pastasaucen, Aufläufen oder auf der Pizza können sie den Spinat ersetzen.
4. Pesto aus Radieschenblättern zubereiten
Pesto ist ein Klassiker, wenn es um die Resteverwertung geht. Auch Radieschenblätter lassen sich gut dazu verarbeiten. Radieschengrün-Pesto schmeckt etwa zu Nudeln sowie als Dip und Brotaufstrich, eignet sich aber auch, mit Essig verdünnt, als Salatdressing.
Diese Zutaten braucht man für ein Glas Pesto aus Radieschenblättern:
- 1 Bund Radieschenblätter
- 100 ml Olivenöl
- 2 EL geröstete Nüsse nach Wahl (Sonnenblumenkerne, Pinienkerne, Mandeln, Cashnews oder Haselnüsse)
- 1 Zehe Knoblauch
- 30 g geriebenen Parmesan
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz und Pfeffer
Alle Zutaten (bis auf das Salz und den Pfeffer) einfach in den Mixer geben oder mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz pürieren. Zum Schluss nach Geschmack würzen.
5. Radieschengrün-Suppe: Ein einfaches Rezept
Wer viele Radieschenblätter parat hat, kann daraus eine leckere Cremesuppe zubereiten. Das brauchen Sie für vier Portionen (Vorspeisengröße):
- Mind. 1. Bund Radieschengrün
- Etwas Margarine oder (vegane) Butter
- 1 Zwiebel
- 4 mittelgroße Kartoffeln, mehligkochend
- Bio-Gemüsebrühe (am besten selbst gemacht)
- Ein Schuss Pflanzensahne (alternativ Schlagsahne oder Crême fraîche)
- Salz und Pfeffer
So geht’s:
- Radieschenblätter gründlich waschen, Zwiebeln und Kartoffeln schälen und würfeln.
- (Vegane) Butter erhitzen, Zwiebeln dazugeben und anschwitzen, bis sie glasig werden.
- Kartoffelstücke und Radieschengrün hineingeben, kurz anbraten.
- Mit Wasser auffüllen, bis der Inhalt bedeckt ist. Etwas Gemüsebrühe dazugeben.
- Alles bei geschlossenem Deckel für gut 20-30 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffelstücke weich sind.
- Gemüse mit einem Pürierstab pürieren.
- (Pflanzen-)Sahne unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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