Hintergrundgespräche, Deal des Lebens, Das Ende der Kunst?

1. DJV kritisiert Gerichtsurteil zu Hintergrundgesprächen (djv.de, Claudine Hengstenberg-Photiadis) Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) bestimmte Medien wie den “Tagesspiegel” systematisch von Hintergrundgesprächen ausschließe. Der Versuch der Redaktion, im Eilverfahren beim Bundesverwaltungsgericht einen Zugang zu diesen Gesprächen zu erzwingen, war nicht erfolgreich. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster sieht in der Praxis des BND […]

Mai 14, 2025 - 13:32
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Hintergrundgespräche, Deal des Lebens, Das Ende der Kunst?

1. DJV kritisiert Gerichtsurteil zu Hintergrundgesprächen
(djv.de, Claudine Hengstenberg-Photiadis)
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) bestimmte Medien wie den “Tagesspiegel” systematisch von Hintergrundgesprächen ausschließe. Der Versuch der Redaktion, im Eilverfahren beim Bundesverwaltungsgericht einen Zugang zu diesen Gesprächen zu erzwingen, war nicht erfolgreich. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster sieht in der Praxis des BND einen Verstoß gegen die Pressefreiheit und fordert mehr Transparenz bei der Auswahl der eingeladenen Medien. Zudem fordert der Verband ein gesetzlich verankertes Auskunftsrecht gegenüber Bundesbehörden, wie es auf Landesebene längst existiere.
Siehe dazu auch unseren Lesetipp von gestern, in dem Jost Müller-Neuhof, rechtspolitischer Korrespondent des “Tagesspiegel”, die gängige Praxis vertraulicher Hintergrundgespräche (“unter drei”) kritisiert: “Unter drei” ist ein Demokratieproblem (journalist.de).

2. Ist es immer noch der smarteste Deal ihres Lebens, Frau Leschek?
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Wie in den “6 vor 9” bereits gestern zu lesen war, beendet RTL Stefan Raabs TV-Show “Du gewinnst hier nicht die Million”. Nun folgt bei “DWDL” ein ausführliches Interview mit Inga Leschek, “Chief Content Officer” bei RTL Deutschland. Thomas Lückerath spricht mit ihr über die Programmstrategie des Senders, die Übertragung der Spiele der 2. Fußball-Bundesliga sowie die Kooperation mit der ARD beim Eurovision Song Contest. Und er fragt Leschek, ob sie den Deal mit Stefan Raab immer noch für das Smarteste hält, was sie in ihrem Leben gemacht hat.

3. Medien-Misere in Hellas
(taz.de, Ferry Batzoglou)
Die Pressefreiheit in Griechenland stehe unter massivem Druck. Nichtregierungsorganisationen wie Reporter ohne Grenzen und Human Rights Watch sähen die Verantwortung dafür bei der Regierung Mitsotakis. Kritische Berichterstattung werde demnach durch Einschüchterung, staatliche Kontrolle und enge Verbindungen zu regierungsnahen Oligarchen systematisch behindert. Die EU habe bereits Bedenken geäußert, doch Premier Kyriakos Mitsotakis bestreite alle Vorwürfe. Das Land sei ihm zufolge “in den letzten Jahren oft Ziel von Verleumdungen geworden”.

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4. Extrem rechter Influencer und Missionar
(belltower.news, Kira Ayyadi)
Kira Ayyadi schreibt über Leonard Jäger, einen Influencer, der christlichen Fundamentalismus über Social Media verbreite und gezielt queere Menschen abwerte. Jäger sei stark mit radikalen Evangelikalen in den USA vernetzt, etwa der Heritage Foundation, und nutze seine Reichweite, um politische Inhalte mit missionarischem Eifer zu vermischen. Dabei strebe er weniger politische Macht an, sondern verfolge die Vision eines christlich-fundamentalistischen Staates.

5. Das endgültige Ende der Kunst?
(54books.de, Schwartz)
In einem Essay wird bei “54books” die Frage diskutiert, ob KI-generierte Kunst das Ende “echter” Kunst bedeute. Dem wird die Geschichte der Kunst als ständige Wiederverwertung, Imitation und Rekontextualisierung gegenübergestellt. Der Autor argumentiert, dass Kreativität nie isoliert entstehe, sondern immer auf bestehenden Vorbildern aufbaue. Trotz technischer Entwicklungen werde es stets Menschen geben, die aus innerem Antrieb schöpferisch tätig werden: “Und dann mit diesem seltsam beseelten, hyperfokussierten Blick dasitzen, kaum ansprechbar, nicht mehr wirklich präsent in der physischen Welt. Und die dann eben Kunst schaffen.”

6. For­schende können X in ihrem Hei­mat­land ver­klagen
(lto.de)
Wie das Landgericht Berlin entschieden habe, dürfen Forscherinnen und Forscher Plattformen wie X (ehemals Twitter) künftig auch in ihrem eigenen Land verklagen, nicht nur in Irland. Zwar seien sie im konkreten Fall wegen Formfehlern gescheitert, hätten aber diese wichtige grundsätzliche Klärung erreicht. Das Urteil gelte als Erfolg für die Wissenschaft, da es zukünftige Klagen auf Datenzugang nach dem Digital Services Act erleichtere.