Lieber “unter eins” als “unter drei”, Päpstlicher Dank, Kein Kokain
1. “Unter drei” ist ein Demokratieproblem (journalist.de, Jost Müller-Neuhof) Jost Müller-Neuhof kritisiert die gängige Praxis vertraulicher Hintergrundgespräche (“unter drei”) zwischen Journalistinnen und Journalisten auf der einen Seite und Regierungsstellen auf der anderen. Dieses Vorgehen untergrabe die Transparenz und beschädige den demokratischen Auftrag der Medien. So entstehe ein intransparentes Zusammenspiel von Staat und Medien. Müller-Neuhofs Fazit: […]

1. “Unter drei” ist ein Demokratieproblem
(journalist.de, Jost Müller-Neuhof)
Jost Müller-Neuhof kritisiert die gängige Praxis vertraulicher Hintergrundgespräche (“unter drei”) zwischen Journalistinnen und Journalisten auf der einen Seite und Regierungsstellen auf der anderen. Dieses Vorgehen untergrabe die Transparenz und beschädige den demokratischen Auftrag der Medien. So entstehe ein intransparentes Zusammenspiel von Staat und Medien. Müller-Neuhofs Fazit: “Die Medien können sich nur selbst schützen: indem sie, statt vertraulich mit Behörden zu kooperieren, die rechtlich vorgesehenen Wege beschreiten, um an Informationen aus der Exekutive zu gelangen und sie dann auch als solche öffentlich – ‘unter eins’ – zu benennen.”
2. Papst dankt Medienleuten – “Nein zum Krieg der Worte und Bilder”
(katholisch.de)
Papst Leo XIV. habe sich bei seiner ersten Audienz bei Medienschaffenden für deren Einsatz für Wahrheit, Frieden und Menschenrechte bedankt und den Schutz von Presse- und Meinungsfreiheit angemahnt. Er habe dazu aufgerufen, “Nein zum Krieg der Worte und Bilder” zu sagen und eine respektvolle, wahrhaftige Kommunikation zu fördern. Der Deutsche Journalisten-Verband begrüße die klaren Worte des Papstes als wichtiges Signal im Kampf gegen Desinformation, Hass und Einschränkungen der Pressefreiheit.
3. Video mit Merz, Macron und Starmer sorgt für Aufregung
(tagesschau.de, Pascal Siggelkow)
Wie beim ARD-“Faktenfinder” zu lesen ist, sorgt ein Video der europäischen Regierungschefs Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer auf deren Weg nach Kiew für Aufregung. Verschwörungsideologen behaupten, darin Kokainkonsum erkennen zu können. Belege dafür gebe es jedoch keine. Laut französischer Regierung und CDU handele es sich bei dem erkennbaren weißen Gegenstand lediglich um ein Taschentuch, was auch andere Aufnahmen bestätigen. Die Vorwürfe seien Teil einer bekannten prorussischen Desinformationskampagne, die westliche Politikerinnen und Politiker sowie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj diskreditieren solle.
4. Manipulative Narrative erkennen – Zwei Perspektiven auf Desinformation in Europa
(de.ejo-online.eu, Merle Van Berkum)
Timo Lenk und Martin Lestra analysieren in ihrem Gespräch mit Merle Van Berkum, wie manipulative Desinformationsnarrative gezielt Ängste schüren, Polarisierung fördern und über digitale Plattformen besonders effektiv verbreitet werden. Beide betonen: Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Forschung, Journalismus, Zivilgesellschaft und Politik lässt sich die demokratische Widerstandskraft gegen Informationsmanipulation wirksam stärken.
5. Vernetzte Frauen im Journalismus
(verdi.de, Claudia Krieg)
Claudia Krieg beschreibt, wie wichtig Netzwerke wie der Journalistinnenbund (JB) für die Sichtbarkeit, Gleichstellung und Solidarität von Frauen im Journalismus seien. Der JB engagiere sich seit 1987 für mehr Frauen in Führungspositionen und eine gendersensible Berichterstattung. Er biete unter anderem Mentoringprogramme und Auszeichnungen an. Angesichts rückläufiger Frauenanteile in Redaktionen und zunehmender gesellschaftlicher Spannungen mahne die JB-Vorsitzende Friederike Sittler mehr Zusammenhalt unter Journalistinnen an.
6. Neue Show für Raab: RTL beendet “Du gewinnst hier nicht die Million”
(dwdl.de, Thomas Lückerath)
Thomas Lückerath berichtet, dass RTL die von Stefan Raab entwickelte Show “Du gewinnst hier nicht die Million” nach der Sommerpause nicht fortsetzen werde. Die Einschaltquoten im linearen TV seien zu schwach gewesen. Stattdessen wolle der Sender ab Herbst in Zusammenarbeit mit Raab ein neues wöchentliches Format mit klarerer Trennung von Comedy und Gameshow entwickeln. Trotz des Scheiterns halte RTL-Content-Chefin Inga Leschek an der Kooperation mit Stefan Raab fest und sehe sie weiterhin als “smartesten Deal” ihrer Karriere.