Wow your boss und WFH Hacks: LinkedIn testet neues Videotrends-Feature
Videos, die auf Workplace Stories, Tipps und Jobthemen basieren und trenden, können LinkedIn User jetzt samt Label im Feed entdecken und via CTA mit eigenem Content zum Trend beitragen. Das erinnert an TikTok, ist aber noch begrenzt möglich.

What’s on my desk, WFH Hacks, Broken corporate rules, Work trip chaos: All diese Tags sind derzeit in den USA in LinkedIn-Videos zu sehen, die sich im Kern mit Themen aus dem Arbeitsalltag beschäftigen. Der Clou: die Labels tauchen oben links im Video auf, wenn User diese im Video-Feed oder in Karussells im Feed entdecken. Damit können sie die Clips direkt zu Trends zuordnen und werden über den prominenten CTA Button „Add to this trend“ dazu eingeladen, ebenfalls Videos zum Thema hochzuladen. Während das die Feature-Möglichkeiten durch das Redaktions-Team von LinkedIn erhöht, wirkt die Funktion wie ein konstruierter Versuch, LinkedIns Posting-Struktur an die organische Videokultur von Instagram und TikTok anzupassen. Und es gibt ein weiteres Manko: In Deutschland und anderen Regionen hat LinkedIn jüngst die Videostrategie dahingehend verändert, dass der Video-Tab und die Videokarusselle gar nicht mehr angezeigt werden.
180-Grad-Wende?
LinkedIn schafft den Video-Tab ab

LinkedIn Core mit TikTokification im Modus
Wir selbst können in der aktuellen Form der LinkedIn-Videos keine Trend-Labels erkennen. Der Feature-Test bezieht sich womöglich nur auf die USA, wie Social-Media-Expert Lindsey Gamble in seinem Post auf der Business-Plattform anführt. Dabei hat er bereits zahlreiche Videos gesehen, die entsprechende Labels aufweisen und Screenshots geteilt.
Wer die Labels für diverse Trends aus der LinkedIn-Sphäre, die sich auf Arbeitskontexte beziehen, antippt, kann mehr themenspezifische Videos im Feed ansehen. Über den sehr zentral im Video platzierten „Add to this trend“ Button können die User dann selbst als Creator aktiv werden und Videos zu Trend beisteuern. Das klingt stark nach einer TikTok- oder Reels-Strategie, erinnert entfernt an den Gedanken hinter den populären Du bist dran!-Stickern oder Videos mit dem Hinweis „Stitch incoming“. Damit möchte LinkedIn die Videokreation auf der Plattform ankurbeln – und lockt mit etwaiger Unterstützung durch das eigene Redaktions-Team. Denn dieses könnte trendspezifische Videos featuren und diesen somit zu mehr Reichweite verhelfen.
Allerdings hat sich die TikTokifizierung LinkedIns noch nicht umfassend durchgesetzt. Viele Videos auf LinkedIn wirken noch wie Störfaktoren, für einen Großteil der User bleiben ganz andere Plattformbereiche wie das Messaging – etwa für Social Selling –, die Posts, die Artikel oder der Feed selbst zentral. Die eher zurückhaltende Adaption des Videobereichs könnte auch zum Umdenken in Deutschland geführt haben, wo der Video-Tab in der App sogar ganz verschwunden ist.
LinkedIns Video-Push hat auch finanzielle Gründe
Dabei möchte LinkedIn Videos als zentrales Format etablieren. Video-Content wurde auf LinkedIn zu Beginn des Jahres bereits 36 Prozent mehr rezipiert als im Vorjahr, Tendenz steigend. Und in LinkedIns B2B Marketing Benchmark Report 2024 war bereits von einem 45-prozentigen Plus bei den Video-Uploads die Rede. Im Jahr 2025 sollen noch deutlich mehr Videoinhalte dazukommen. Lakshman Somasundaram, Director of Product at LinkedIn für die Bereiche Video, Games und Moonshots, verkündet auf der Plattform, dass das Wachstum bei der Kreation von Video-Content – das für Millionen Views sorgt – doppelt so groß wie bei anderen Formaten ist und erklärt:
[…] 36% growth over the last year is just the start — and it’s fueled by members like you creating great videos. So we’re going to continue making it more rewarding to share your knowledge, expertise, and stories via videos on LinkedIn […].
Mit dem neuen Test-Feature verbindet LinkedIn die zentralen Business- und Karrierethemen mit der persönlichen Note und dem so zentralen Format Video. Mehr Video-Content und -Rezeption können der Microsoft-Plattform langfristig nicht nur mehr Verweildauer, sondern auch deutlich mehr Ad-Inventar für die Umsatzgenerierung mit Ads einbringen. Zudem könnte eine relevante Videolandschaft im Digitalraum mehr Creator von anderen Plattformen – etwa vom in den USA von Unsicherheit umgebenen TikTok – anziehen und für die Weiterentwicklung der Plattform begeistern. Nicht zuletzt deshalb wird das Format so stark gefördert, wenngleich inzwischen in unterschiedlicher Ausprägung auf der Plattform.
Noch mehr Tipps zu einer guten Performance auf LinkedIn, mithilfe von Videos, aber auch anderen visuell ansprechenden Inhalten, hörst du im Podcast mit Niklas Fazler, LinkedIns Senior Content Solutions Consultant und Creativity-Experte.
Wer statt auf Videos eher auf klassische Business Features bauen möchte, kann dank einer neuen Kooperation zwischen der Plattform und Calendly eine native Terminplanungsfunktion direkt im Profil in den eigenen Workflow integrieren.
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