Journal Sonntag, 11. Mai 2025 – Wasserereignisse

Gut und ausgeschlafen – ich hatte mich also bei den 29 Kilometer Wandern zwischen Wolfratshausen und Thalkirchen nicht verausgabt, das zahle ich immer mit unruhigem Schlaf. Der Blogpost über Milchkaffee, Wasser, Ingwer-Kurkuma-Tee kostete viel Zeit, ich wollte ja auch viele Bilder festhalten (wo andere Menschen zum Bilderzeigen ihr Handy zücken und in ihrem Bilderspeicher blättern, […]

Mai 12, 2025 - 06:05
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Journal Sonntag, 11. Mai 2025 – Wasserereignisse

Gut und ausgeschlafen – ich hatte mich also bei den 29 Kilometer Wandern zwischen Wolfratshausen und Thalkirchen nicht verausgabt, das zahle ich immer mit unruhigem Schlaf.

Der Blogpost über Milchkaffee, Wasser, Ingwer-Kurkuma-Tee kostete viel Zeit, ich wollte ja auch viele Bilder festhalten (wo andere Menschen zum Bilderzeigen ihr Handy zücken und in ihrem Bilderspeicher blättern, mehr oder weniger wohl sortiert, krame zwar auch ich zum Bilderzeigen mein Handy hervor, suche aber nach dem Blogpost, in dem ich es veröffentlicht habe: was es nicht ins Blog schafft, existiert im Grunde nicht).

Draußen wolkenloser Sonnenschein bei kühler Luft, trotz ein wenig Heizung fror ich in mehrlagiger Kleidung mit Socken. Umso mehr freute ich mich auf Bewegung: Radeln zum Olympiabad, Schwimmen – wohl der letzte Drinnenschwumm, ab 14. Mai kann ich das Dantebad im Freien und zu Sommerpreisen nutzen.

Für die Fahrt trug ich Janker und Halstuch, kurz nach zehn war es noch sehr frisch. Angenehmes Schwimmen, auch wenn wieder sehr viel los war: Ich spürte die Anstrengung des Vortags in keiner Weise, beim Kraulen arbeitet ja auch zu 80 Prozent der Oberkörper. Heimradeln mit offener Jacke (die es nicht mal mehr gebraucht hätte) über Semmelkauf.

Als ich heimkam, testete ich die kürzlich gebraucht gekaufte elektrische (Reise-)Cafetera für Mittagscappuccino: Funktionierte, und der Cappuccino schmeckte mir.

Vor dem Frühstück noch schnell Fingernägelschneiden (gna, ich hatte doch gerade erst – na gut, vor zehn Tagen) – doch zum Frühstück kam es erstmal nicht. Denn es gab ein Wasserereignis.

Eine aufgeklappte kleine Kiste in der Sonne auf Balkonfliesen

Diese Kiste trocknet gerade in der Sonne. Sie hatte sich von der großen Lache Wasser vollgesogen, die wir unterm Waschtisch im Bad entdeckten – und die zumindest nicht vom danebenliegenden Klo-Zulauf gespeist wurde, sondern vom abdrehbaren Warmwasserzulauf des Waschbeckens. Zefix.

Allerdings erwies sich diese Kiste, in der das Wasser bereits zwei Zentimeter hoch stand, beim Leeren überraschend als Nest für Kann-man-vielleicht-nochmal-brauchen-Dinge, gegen die ich mich immun gehalten hatte. Ich warf fast die Hälfte davon weg (z.B. Rundbürsten mit vor Alter bereits klebrig gewordenem Griff), eine gute Gelegenheit.

Frühstück wegen Wasserereignis unbeabsichtigt erst um halb drei: Rote Paprika (<3), Mango mit Joghurt, Körnersemmel mit Butter und Marmelade.

Danach zeigte sich: Das Wasser im Bad tropfte weiter, aus dem zugedrehten Ventil.

Unter einem Abfluss, direkt unter einem Drehknopf ein roter Trichter, der in eine eckige Plastikschale mündet

Herr Kaltmamsell konstruierte diesen Hilfsbau, der halten sollte, bis professionelle Hilfe kommt.

Eigentlich hatte ich Balkonreinigung geplant, doch die verschob ich nochmal – zugunsten von Zeitunglesen auf dem ungereinigten Balkon. Unter anderem: Das SZ-Magazin feiert 35. Geburtstag mit einer Spendenaktion, man kann Dinge von oder Aktionen mit berühmten Menschen erspenden.

Was mein Traum als Leserin der ersten Stunde wäre: Ein Ehemaligentreffen meiner Lieblingsredakteur*innen aus 35 Jahren – und ich darf Mäuschen spielen.1

Eine geplante Tüchtigkeit setzte ich aber um: Bügeln, es wurde wirklich Zeit, ich hörte dabei Musik und stellte das Bügelbrett vor die offene Balkontür.

Zum Nachtmahl verwirklichte Herr Kaltmamsell einen schon länger gehegten Plan: Er machte chinesische Neujahrsnudeln, servierte sie malaysisch gewürzt mit Lammhack und Ernteanteil-Pakchoi.

Mitten auf einem gedeckten Tisch eine große Pfanne, darin breite Nudeln, Stücke Pakchoi und Hackfleisch

Das schmeckte ganz hervorragend (auch dem Koch, außerdem hatte ihm das Nudelproduzieren Spaß gemacht – gute Chancen auf Wiederholung), unter anderem hatte er einen neuen, edlen Sechuanpfeffer verwendet, eine ganz andere Klasse als der bisherige im Großpack aus dem Asialaden. Nachtisch Schokoladenreste (immer noch genug).

Lesen im Bett, beschienen vom Fast-Vollmond überm Nußbaumpark.

  1. Eigentlich Lieblingsredakteur*innen der ersten 25 Jahre, aus meiner Sicht ist das Magazin sehr beliebig geworden, aber ich bin alt, habe wahrscheinlich eine verzerrte Sicht und will ja mal nicht so sein.