Himmelsereignis: T Coronae Borealis: Kommt es heute zu einer Sternen-Explosion?
Es passiert nur alle 80 Jahre: Der Stern T Coronae Borealis soll heute in einem Himmelsblitz explodieren, der tagelang zu sehen sein wird. Doch stimmen die Berechnungen?

Es passiert nur alle 80 Jahre: Der Stern T Coronae Borealis soll heute in einem Himmelsblitz explodieren, der tagelang zu sehen sein wird. Doch stimmen die Berechnungen?
Wenn ein Stern in einem hellen Blitz explodiert, nennt man das "Nova". Dieses Himmelsereignis ist selten zu beobachten. Am Donnerstag, dem 27. März, könnte es aber passieren.
Dann bricht "T Coronae Borealis" aus, ein 2700 Lichtjahre entferntes Doppelsternsystem. Normalerweise ist der Stern nur schwer am Himmel zu erkennen. Doch scheint er etwa alle 80 Jahre als wiederkehrende Nova über tausendmal so hell.
Laut dem Astronomen Jean Schneider vom Observatoire de Paris könnte es am Donnerstag endlich so weit sein. In seinem Paper in den Research Notes of the AAS nennt er aber auch andere Daten, an denen T Coronae Borealis (T CrB) explodieren könnte.
Wann genau T Coronae Borealis explodiert, ist unklar
Die Annahme, dass die Explosion am 27. März stattfinden wird, ist nur eines von mehreren potenziellen Daten. Schneider glaubt, dass es an einem der folgenden Tage so weit sein könnte:
- 27. März 2025
- 10. November 2025
- 25. Juni 2026
- 8. Februar 2027
Seine Vorhersage basiert auf Beobachtungen von früheren Ausbrüchen, und nicht auf wissenschaftlichen Prinzipien. Vergangene Aktivitäten von T Coronae Borealis sind zum Glück gut dokumentiert. Zur Nova kam es in den Jahren 1217, 1787, 1866 und zuletzt am 9. Februar 1946.
Astronom Jean Schneider stellte dabei ein Muster fest: Etwa alle 80 Jahre findet eine Explosion statt. Den 12. August 2024 hatte er bereits als möglichen Termin angegeben, an diesem Tag geschah jedoch nichts. Ob es tatsächlich am 27. März so weit ist, oder ob es erst später im Jahr geschehen wird, ist also unklar.
Wenn es passiert, wird es nicht offensichtlich sein
Um sicherzustellen, dass man dieses einmalige Ereignis nicht verpasst, empfiehlt es sich, eine Astronomie-App herunterzuladen. Diese informiert per Push-Benachrichtigung über etwaige Eruptionen an der Oberfläche von T Coronae Borealis.
Kommt es zur Explosion und Nova, ist der helle Himmelsblitz nicht unbedingt leicht auszumachen. Die Strahlkraft des Sterns erhöht sich zwar innerhalb weniger Stunden dramatisch. Um eine besonders auffällige Erscheinung handelt es sich jedoch nicht.
Der Punkt wird vielmehr nahezu so hell leuchten wie der Polarstern, der zu den schwächeren Sternen am Himmel zählt.
Was die Nova auslöst
Das System T CrB besteht aus zwei Sternen: einem weißen Zwergstern und einem roten Riesen. Der rote Riese, der viel größer ist, verliert ständig Wasserstoff, weil der weiße Zwergstern ihn mit seiner starken Anziehungskraft anzieht. Dieses Wasserstoffmaterial sammelt sich um den weißen Zwerg, und wenn genug Druck entsteht, gibt es eine große Explosion.
Anders als bei einer Supernova, bei der ein Stern völlig zerstört wird, bleibt der weiße Zwerg nach dieser Explosion intakt. Das Material, das er ausstößt, leuchtet dann sehr hell am Himmel.
Quellen: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Starwalk, Stuttgarter Nachrichten