Inflation Deutschland März 2025: aktuelle Preis-Entwicklung und Zins-Prognose
Wiesbaden –Die Teuerung schien auf einem guten Weg Richtung 2 Prozent – doch nun ziehen dunkle Wolken auf. Die Aufwärtsrisiken wachsen. Die März-Daten, die das Statistische Bundesamt am Montag publiziert, betrifft das noch nicht. Experten erwarten eine Stagnation bei 2,3 Prozent. Im Februar zeigte sich vor allem die Inflation im Dienstleistungsbereich nach wie vor dynamisch, […] Der Beitrag Inflation Deutschland März 2025: aktuelle Preis-Entwicklung und Zins-Prognose erschien zuerst auf ftd.de.


Zölle könnten die Inflation hochtreiben. (Foto: Freepik, chandlervid85)
Wiesbaden –Die Teuerung schien auf einem guten Weg Richtung 2 Prozent – doch nun ziehen dunkle Wolken auf. Die Aufwärtsrisiken wachsen. Die März-Daten, die das Statistische Bundesamt am Montag publiziert, betrifft das noch nicht. Experten erwarten eine Stagnation bei 2,3 Prozent.
Im Februar zeigte sich vor allem die Inflation im Dienstleistungsbereich nach wie vor dynamisch, mit 3,8 Prozent im Jahresvergleich. Lebensmittel legten 2,4 Prozent zu, Energiepreise sanken um 1,8 Prozent. Erfreulich stark ging die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel zurück, um 0,3 auf 2,6 Prozent.
Wichtig: Die EU-Länder erheben 2 Inflationswerte – den nationalen und den harmonisierten (HVPI). Die deutsche HVPI-Inflation betrug im Februar 2,6 Prozent. Für 2 EU-Länder liegen bereits März-Zahlen vor: In Spanien sank der HVPI um 0,7 auf 2,2 Prozent, Frankreich stagniert bei 0,9 Prozent.
Preisdruck im B2B-Geschäft – Schuldenpaket als Inflationsrisiko
Als Frühindikator für die Verbraucherinflation gelten die Preise auf Unternehmensebene. Im Februar kletterten die Erzeugerpreise um 0,7, die Großhandelspreise um 1,6 Prozent im Jahresvergleich. Die Importpreise (Januar) stiegen hingegen um 3,1 Prozent, was über der aktuellen Inflation liegt.
Mit dem XXL-Schuldenpaket von Schwarz-Rot kommt nun ein veritables Inflationsrisiko hinzu. Je größer der Mangel an Fachkräften, desto mehr werde die staatliche Nachfrage nach Infrastruktur und Rüstungsgütern in steigender Teuerung verpuffen, befürchtet etwa Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
Lagarde: Inflation durch Trump-Zölle – Euro-Leitzinsen der EZB
Auch Trumps Zölle könnten die Inflation hochtreiben. Bis zu 0,5 Prozent Preisauftrieb durch den Handelskrieg des US-Präsidenten hält die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde für möglich. Ob die gleichzeitig zu erwartende Wachstumsdelle das wieder abschwächt, ist fraglich.
Was bedeutet das für die Zinsen? 6-mal haben die EZB-Währungshüter die Leitzinssätze seit Juni 2024 bereits gesenkt. Aktuell beträgt der für Sparer wichtige Einlagesatz 2,5 Prozent. Der Hauptrefinanzierungssatz liegt bei 2,55 und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 2,90 Prozent.
Notenbanker: Lage kompliziert – Prognose EZB-Zinsentscheid
Trumps Handelspolitik mache weitere Zinssenkungen komplizierter, meint der belgische Notenbankpräsident Pierre Wunsch, der im EZB-Rat die Zinspolitik mitbestimmt. „Wir müssen möglicherweise eine Pause in Betracht ziehen“, sagte Wunsch, auch wenn er nicht dafür sei.
Die Märkte sind sehr zuversichtlich, dass es bei der EZB-Ratssitzung am 17. April noch nicht so weit ist. 80 bis 85 Prozent beträgt nach reuter.com die Chance, dass die Währungshüter die Leitzinsen abermals um 0,25 Prozent senken.
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