Top 10: Das beste Balkonkraftwerk mit 800 Watt im Test

Balkonkraftwerke sind günstig, einfach zu installieren und reduzieren die Stromkosten. Wir zeigen, welche Mini-PV-Anlagen in den Tests am besten abgeschnitten haben.

Feb 9, 2025 - 12:58
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Top 10: Das beste Balkonkraftwerk mit 800 Watt im Test

Balkonkraftwerke sind günstig, einfach zu installieren und reduzieren die Stromkosten. Wir zeigen, welche Mini-PV-Anlagen in den Tests am besten abgeschnitten haben.

Die Kosten von kleinen Photovoltaikanlagen mit einer Einspeisung von jetzt endlich bis zu 800 Watt sind nach etwa zwei bis drei Jahren amortisiert – und die Preise für die Steckersolargeräte sind weiter am Sinkflug. Kostete ein 600-Watt-System ohne Halterungen letztes Jahr noch locker 600 Euro, gibt es mittlerweile komplette Sets mit 800-Watt-Wechselrichter und Zubehör für unter 300 Euro. Zwar kommen hier oft noch Kosten für Versand und Zubehör dazu, der Trend ist aber klar ersichtlich.

Hier kommen Balkonkraftwerke oder Steckersolaranlagen ins Spiel. Die steckerfertigen Systeme produzieren mit aktuell noch maximal 600 Watt zwar weniger Energie als großflächige PV-Lösungen auf Dächern oder Feldern, sind dafür aber schon für ein paar hundert Euro zu haben und können selbst in Betrieb genommen werden. Kürzlich ist nach einigen Verschiebungen auch endlich die maximale Einspeisung auf 800 Watt angestiegen. Mehr dazu erklärt der Artikel Solarpaket I: Balkonkraftwerke mit 800 Watt werden endlich legal.

Allerdings zeigen unsere Erfahrungen aus den Tests, dass sich Systeme teilweise stark bei Leistung, Zuverlässigkeit und Bedienkomfort unterscheiden. In dieser Bestenliste zeigen wir, welche Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher in der Praxis am verlässlichsten funktionieren. Wer wissen will, wie groß der Unterschied der Einsparungen von Balkonkraftwerken mit und ohne Speicher in der Praxis ist, findet konkrete Rechenbeispiele im Ratgeber Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? PV-Ertragsrechner im Test.

Zwar sollte man bei einem Balkonkraftwerk (BKW) den erzeugten Strom optimalerweise sofort verbrauchen, da es nur in seltenen Fällen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Netz gibt, allerdings bieten Systeme von Ecoflow und Zendure eine Speichermöglichkeit, um den Strom auch nachts abzurufen. Da seit Januar 2023 keine Mehrwertsteuer mehr für PV-Anlagen bis 30 Kilowatt-Peak (kWp) bezahlt werden muss und sich die Liefersituation entspannt hat, sind die Preise erheblich günstiger als im Jahr zuvor. Hinzu kommt eine stetig wachsende Garantiezeit. Selbst 30 Jahre Garantie auf Panels sind keine Seltenheit mehr. Stromspeicher für Steckersolargeräte aus unseren Tests zeigen wir in der Top 10: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk – jetzt nachrüsten und sparen.

Wer den hohen Stromkosten entgegenwirken will, sollte zunächst den eigenen Verbrauch reduzieren. Das funktioniert durch den Tausch alter elektronischer Haushaltsgeräte (Ratgeber) oder durch einen sparsameren Umgang mit Energie, bei der Strommessgeräte und smarte Zwischenstecker (Ratgeber) helfen können. Aber wer bereits auf seinen Stromverbrauch achtet, seine Großgeräte ausgetauscht und die Beleuchtung auf LED umgestellt hat, wird seinen Verbrauch kaum noch nennenswert senken können. Eine effektive Möglichkeit, die Energiekosten unabhängig von den Verbrauchern zu senken, ist die Nutzung von selbst produziertem Strom aus einer Photovoltaik-Anlage.

Wir versuchen, unsere Bestenliste aktuell zu halten, trotzdem kann es passieren, dass Änderungen in den Sets nicht sofort übernommen werden können. Was bei der Aktualisierung auffällt, ist der stetige Preisverfall.

Welches ist das beste Balkonkraftwerk?

Letztlich kommt es auf die individuellen Ansprüche an, denn die Bewertungen der getesteten Balkonkraftwerke liegen nicht weit auseinander. Neben der Technik und dem Budget spielt hier auch die gewünschte Leistung eine Rolle.

Geht es um die langfristig höchste Ersparnis, kann sich hier das Balkonkraftwerk Solakon On Power mit 2000 Watt als Testsieger durchsetzen. Das Set ohne zusätzlichen Speicher gibt es für rund 700 Euro. Zwar wurde der ursprünglich getestete Speicher inzwischen durch ein anderes Modell ersetzt, die Empfehlung gibt es trotzdem. Inzwischen verkauft Solakon das BKW inklusive Speicher von Growatt (2048 Wh) ab 1300 Euro. Mit satten 4 kWh kostet das BKW 1900 Euro.

Highlights aus unseren Tests

Die Einzeltests der Anlagen sind zwar aufwendig, sie haben in der Vergangenheit aber gut und ohne Probleme funktioniert. Zu den echten Highlights zählen folgende Feststellungen:

  • die Inbetriebnahme der Hardware hat bei allen Systemen problemlos funktioniert
  • die mitgelieferte Dokumentation der Fachhändler ist ausführlich und gut
  • die Auswahl der Systeme wird immer größer
  • die Leistung der Photovoltaikpanels nimmt trotz sinkender Preise zu

Außerdem macht die Nutzung der Systeme Spaß! Es ist toll zu sehen, wie eigener Strom produziert wird und so erwischt man sich regelmäßig beim Blick auf den eigenen Ertrag – obwohl das eigentlich vollkommen unnötig ist.

Wie günstig die Systeme mittlerweile sind, zeigen folgende Angebote aus dem Preisvergleich.

Hinweis zu den getesteten Sets

Bei den Balkonkraftwerken handelt es sich, wie erwähnt, um eine Sammlung fertiger Komponenten. Aufgrund von Lieferproblemen oder Produkteigenschaften kommt es vor, dass Händler die Zusammenstellung der Sets verändern und anpassen.

Konkret ist dies kürzlich erst bei Anker, Priwatt, Netto und Yuma passiert. Grund hierfür waren etwa die ursprünglich in den Sets enthaltenen Wechselrichter, welche mittlerweile durch überarbeitete Modelle ersetzt wurden. Auch die Leistung der enthaltenen Panels steigt kontinuierlich. Waren früher 400-Watt-Panels beigepackt, leisten die jetzt enthaltenen Modelle zwischen 415 und 450 Wp.

Die ersten Plätze liegen derart nah beieinander, dass es schwerfällt, einen eindeutigen Sieger auszumachen. Hier können schon Preisrabatte oder kleine Unterschiede in der Dokumentation den Ausschlag geben. Ein konkretes Beispiel: Auch wenn uns das Set von JW Solar prinzipiell sehr gut gefällt, waren wir in Bezug auf Service und Lieferumfang mit anderen Anbietern wie Priwatt oder Yuma deutlich zufriedener. Das ist natürlich subjektiv, oder die aufgetretenen Probleme beim Versand können auch einfach nur Pech gewesen sein. Etwas weniger Nennleistung, aber die mit Abstand stabilste Panel-Aufständerung für Garten und Flachdach gibt im Set von Mcsonne. Den höchsten Preis und die höchste Leistung bieten die Testsieger mit vier Solarmodulen und Speicher und das starke Set von Yuma mit den übergroßen XL-Panels.

Außer Wertung

Das Yuma Flat 400 (Testbericht) kommt mit einem schwächeren 600-Watt-Wechselrichter inklusive WLAN und einem 400-Watt-Solarpanel. Dieses eignet sich gut für den Einstieg. Zwar liefert das Set in dieser Variante immer weniger Leistung als zulässig, bei geringer Grundlast ist das aber ausreichend. Bei Bedarf kann ein zweites Panel problemlos nachgerüstet werden.

Yuma Balkonkraftwerk
Yuma Balkonkraftwerk

Neben der ordentlichen Dokumentation, der einfachen Installation und der Verarbeitungsqualität überzeugte im Test auch der gut erreichbare Kundenservice. Alle benötigten Halterungen für die Solarmodule, Anschluss- und Verlängerungskabel gehören zum Lieferumfang. Wegen der geringen Leistung landet das Set nicht mehr in der Wertung.

Hinweis: Statt eines 400-Watt-Panels gehört inzwischen ein stärkeres bifaziales 440-Watt-Panel zum Lieferumfang. Der Preis ist seit dem Test trotzdem ordentlich gesunken. Das Komplettset gibt es beim deutschen Anbieter Yuma ab 329 Euro.

Parkside-Balkonkraftwerk von Lidl
Parkside-Balkonkraftwerk von Lidl

Wegen des in unseren Augen zu hohen Preises hat es auch das Balkonkraftwerk von Pearl mit schmutzabweisenden Panels (Testbericht) nicht in die Top 10 geschafft. Das Balkonkraftwerk MW-1196 ist eine technisch solide, elegante Lösung, die zulässige Netzeinspeisung auszunutzen, wenn man keine Probleme hat, schwerere Lasten zu heben und keine zwei linken Hände hat.

Keinen Platz in der Bestenliste bekommt auch das Balkonkraftwerk von Lidl (Testbericht). Zwar mag die maximale Einspeisung von 300 Watt in wenigen Fällen sogar ausreichend sein, das Bundle mit nur einem einzigen 150-Watt-Panel ist trotzdem viel zu schwach. Ein Set mit zwei Modulen ist derzeit aber gar nicht erst verfügbar. Außerdem kann man den Wechselrichter zwar problemlos per WLAN abfragen, allerdings kann man ihn nicht per Schuko-Stecker mit dem Stromnetz verbinden. Wer das Balkonkraftwerk anschließen will, muss die mitgelieferte Wieland-Dose von einem Fachbetrieb einbauen lassen, was zusätzlich etwa 100 Euro kostet.

Im Test stimmt der Stromertrag des kleinen Solarmoduls zwar mit den Herstellerangaben überein, in der Praxis wäre das Set für rund 220 Euro plus Installationskosten für die Steckdose aber erst nach rund acht Jahren abbezahlt.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkon ist für die Nutzung der kleinen Steckersolaranlage nicht nötig, er bietet aber ausreichend Platz für ein bis vier PV-Module und einen Wechselrichter. Für eine effektive Nutzung bedarf es eines Ortes mit möglichst viel Sonneneinstrahlung. Dieser kann sich auf dem Hausdach, Gartenhaus, der Terrassenüberdachung oder im Garten befinden. Ein Elektro-Fachbetrieb ist für die Installation nicht zwingend erforderlich. Wer etwas handwerkliches Geschick und minimale Grundkenntnisse in Elektronik mitbringt, kann die kompakten Anlagen im Online-Shop bestellen und anschließend selbst aufbauen und in Betrieb nehmen. Erlaubt ist das auf jeden Fall.

Gewonnen wird der Strom mithilfe von einem oder mehreren Solarmodulen sowie einem Wechselrichter. Dieser ist dann direkt mit dem Hausstromnetz verbunden. Der Einbau einer Wieland-Steckdose durch eine Fachkraft ist zwar sinnvoll, aber weder vorgeschrieben noch zwingend notwendig, und so lassen sich die Anlagen bequem per Schuko-Stecker mit einer herkömmlichen Außensteckdose verbinden.

Solche Mini-Kraftwerke sind, anders als große Solaranlagen, gewissermaßen frei von bürokratischen Auflagen in Form von Abrechnungen. Um Steuern muss man sich hier ebenso wenig kümmern wie um eine Baugenehmigung. Die meisten Stromnetzbetreiber verlangen allerdings, dass man ein Balkonkraftwerk bei ihnen registriert. Bei Mehrfamilienhäusern und Mietwohnungen muss man außerdem abklären, ob hier ein BKW erlaubt ist. Außerdem ist eine Meldung im Marktstammdatenregister notwendig, aber selbst das lässt sich nicht zweifelsfrei verifizieren – willkommen im Bürokratie-Dschungel Deutschland.

Wieland-Stecker: Pflicht oder Kür?

Letztlich ist der Betreiber des Balkonkraftwerks dafür verantwortlich, Sicherheit und Schutz für sich selbst und Dritte zu gewährleisten. Zur Vereinfachung gibt es Normen. Wichtig bei Elektroinstallationen sind vorwiegend die VDE-Normen. Die besagen, dass ein Wieland-Stecker erforderlich ist. Die Gründe dafür sind, dass er höhere Leistung verträgt und er verpolungssicher und gegen versehentliches Anfassen der Kontakte geschützt ist. Wer ihn einsetzt, braucht sich nichts vorwerfen zu lassen, muss aber einen Fachbetrieb mit dem Einbau beauftragen.

Balkonkraftwerk
Balkonkraftwerk

Die Tatsache, dass der Betrieb einer Mini-Solaranlage mit Schuko-Stecker nicht nach VDE normgerecht ist, heißt allerdings nicht automatisch, dass es verboten oder unsicher ist. Wer sein Balkonkraftwerk in Deutschland kauft, bekommt normalerweise einen Wechselrichter mit Netz- und Anlagenschutz. Bei entsprechenden Geräten findet sich der Hinweis auf den NA-Schutz in der Konformitätserklärung. Sie schalten sofort ab, sobald der Stecker aus der Dose gezogen wird. Auch dann kann man keinen Stromschlag bekommen, obwohl der Stecker keinen Berührungsschutz hat und die Pole daher frei liegen. Der Betreiber der Anlage hat seine Schutzpflicht in diesem Punkt also erfüllt.

Welche Grundvoraussetzungen gelten?

Die rechtliche Grundvoraussetzung für den anmeldefreien Betrieb einer Stecker-Solaranlage ist eine begrenzte Einspeisung ins Hausnetz. In der Praxis bedeutet das, dass die Anlagen jetzt maximal 800 Watt ausgeben, obwohl die Panels eigentlich mehr Strom produzieren. In der Vergangenheit waren nur bis 600 Watt zulässig, weshalb viele ältere Sets noch mit gedrosseltem Wechselrichter ausgeliefert werden. Diese bieten entweder eine Update-Funktion oder Drosselung per Software an.

Wechselrichter mit 300 Watt, 600 Watt und 800 Watt.
Wechselrichter mit 300 Watt, 600 Watt und 800 Watt.

Im Optimalfall sollte die Leistung der Panels immer höher ausfallen als die des Wandlers. Warum? Die Antwort ist einfach: Die angegebene maximale Leistung erreichen die Solarmodule nur unter Idealvoraussetzungen – bei maximalem Sonnenschein und perfekter Ausrichtung der Solarmodule. Die tatsächliche Leistung ist dementsprechend selbst bei bestem Sonnenschein oft niedriger als die angegebene. Aber nur wenn die Solarmodule mindestens 800 Watt erzeugen, kann der Inverter die zulässigen 800 Watt ausgeben. Während der Wintermonate oder bei Tagen mit geringer Sonneneinstrahlung ist es deshalb äußerst sinnvoll, die Solarleistung großzügig auszulegen. Daher gibt es inzwischen auch Balkonkraftwerke mit mehr als zwei PV-Modulen. Sie können mehr Strom einfangen, geben aber trotzdem nur 800 Watt aus.

Bei den kleinen Steckersolaranlagen handelt es sich meist um anschlussfertige Sets. Zumindest theoretisch kann man damit direkt loslegen. In der Praxis fehlt es aber häufig noch an zusätzlichem Zubehör. Los geht es mit Halterungen für die Panels (Ratgeber), die nicht immer in den Sets enthalten sind. Auch die mitgelieferten Kabel sind oft zu kurz und so benötigen Käufer möglicherweise passende MC4-Verlängerungskabel. Wer seine Solarmodule etwa auf dem Dach oder im Garten platziert, sollte an eine ausreichend lange Zuleitung zum Inverter denken. Hier kommt im einfachsten Fall ein Batterie-auf-Schuko-Kabel zum Einsatz. Wer eine Wieland-Steckdose nutzt, benötigt das Verlängerungskabel mit entsprechendem Steckverbinder.

Für Balkonkraftwerke ab einer Höhe von mehr als 4 Metern gelten spezielle Vorschriften, da das Brechen von Solarpanels mit Glasbeschichtung in dieser Höhe eine Gefahr für Menschen und Objekte darstellen kann. Diese Regeln sind in der Norm DIN 18008 für Glas im Bauwesen festgelegt, die auch für klassische Solarmodule gilt. Herkömmliche Module bestehen aus einem Aluminiumrahmen und einer Frontglasverglasung, was oftmals zu einem hohen Gewicht zwischen 15 und 20 Kilogramm pro Panel führt. Um Balkonkraftwerke in über 4 Meter Höhe über Boden zu installieren, sind rahmenlose Solarpaneele ohne Glas und Metall sowie flexible oder halb flexible Photovoltaik-Module eine Alternative.

Leistung & Einsparpotenzial

Die getesteten Sets liefern bis auf eine Ausnahme theoretisch die früher maximal zulässigen 600 Watt. Das funktioniert aber nur mit ausreichend angeschlossenen Panels und bei Sonnenschein. Bei Bewölkung sinken die Erträge dann schnell auf zweistellige Leistungswerte. Die kleine Variante des Balkonkraftwerks von Yuma (Testbericht) kommt allerdings nur mit einem von zwei anschließbaren Panels zum Kunden und so können hier keinesfalls 800 Watt erreicht werden. Ein zusätzliches Solarmodul wäre im größeren Set enthalten oder optional einzeln erhältlich. Mit dem günstigen Set von Lidl (Testbericht) ist maximal eine Einspeisung von 300 Watt möglich, doch auch die werden nicht erreicht, da nur eines von zwei nutzbaren 150-Watt-Panels zum Lieferumfang gehört.

Parkside-Balkonkraftwerk von Lidl
Parkside-Balkonkraftwerk von Lidl

Für eine Versorgung eines ganzen Hauses oder das Laden des Akkus im E-Auto sind sowohl 300 Watt als auch 800 Watt zu wenig. Um die Grundlast zu senken, sind die kleinen Kraftwerke aber ausreichend stark, und genau das ist das Ziel eines Balkonkraftwerks. Mit Grundlast ist der ständig anfallende Verbrauch von Verbrauchern wie Kühlschrank, Kühltruhe, TV und Router gemeint, er liegt in der Regel bei mehreren Hundert Watt – abhängig von Anzahl und Stromverbrauch der Geräte.

Je nach Lichtausbeute und Wetterlage sollte die jährliche Ersparnis eines durchschnittlich starken Balkonkraftwerks mit 600/800-Watt-Wechselrichter und zwei Panels mit 410 Watt zwischen 200 und 250 Euro liegen. Bei Kosten von aktuell etwa 400 Euro wäre die Anlage damit bereits nach knapp zwei bis drei Jahren abbezahlt, zumal sich die Zahlen auf die aktuellen Stromkosten beziehen. Bei steigendem Strompreis lohnen sich die Anlagen noch schneller. Zumindest bei einer maximalen Leistung von 600 oder 800 Watt. Das setzt allerdings voraus, dass möglichst viel Strom vom BKW selbst verbraucht wird. Das ist nicht zwingend der Fall, wenn etwa die vollen 800 Watt „von der Sonne“ kommen. Schwache Anlagen wie das Balkonkraftwerk von Lidl (Testbericht) für 220 Euro oder Varianten mit zusätzlicher Speicherlösung benötigen deutlich länger, bis sie sich lohnen.

Speicherlösung zum Nachrüsten

Vom Hersteller Zendure gibt es einen Stromspeicher speziell für Balkonkraftwerke. Wie beim System von Ecoflow (Testbericht Powerstream) ist damit auch die dynamische Stromeinspeisung möglich, allerdings kann das System problemlos in bereits vorhandene Mini-PV-Anlagen eingebunden und so jederzeit nachgerüstet werden. Mehr dazu im ausführlichen Einzeltest des Zendure Solarflow. Aktuell ist Zendure Solarflow direkt beim Hersteller ab 1115 Euro sowie auch bei etwa Priwatt und Yuma erhältlich. Bei Amazon kostet das Speichersystem Solarflow aktuell nur knapp 900 Euro.

Balkonkraftwerk Oubu Mentech mit Speicher.
Balkonkraftwerk Oubu Mentech mit Speicher.

Wer auch ohne dynamische Einspeisung auskommt und den Balkonkraftwerksspeicher auch als Powerstation nutzen möchte, sollte sich den Einzeltest der Powerstation Oubu Mentech (Testbericht) ansehen. Erst wenige Wochen alt ist der Test der neuen Anker Solarbank 2 Pro mit Smart Meter und 4x MPPT (Testbericht). Wer wissen will, wie groß der Unterschied der Einsparungen von Balkonkraftwerken mit und ohne Speicher in der Praxis ist, findet konkrete Rechenbeispiele und Links zu entsprechenden Online-Tools im Ratgeber Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? PV-Ertragsrechner im Test.

Günstigere Strom- & Gastarife

Wer ein Balkonkraftwerk nutzt, möchte Stromkosten sparen. Ein weiteres Einsparpotenzial sollte man außerdem durch die Wahl des günstigsten Stromanbieters erschließen. Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand August 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 23 Cent. Die Tendenz geht jedoch bereits in Richtung 30 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.

Gleiches gilt für Gastarife. Diese gibt es derzeit ab 8 Cent pro kWh statt 20 Cent im Januar 2023. Auch hierfür bieten wir ein entsprechendes Vergleichsangebot im Heise Tarifvergleich.

Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Strom- und Gasanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.

Fazit

Die Preise für Balkonkraftwerke kennen in letzter Zeit nur eine Richtung: nach unten. Und so zahlt sich der Kauf in der Regel nach zwei bis drei Jahren in barer Münze aus. In Bezug auf die Leistung sind die Unterschiede bei vergleichbar starken Panels sehr gering. Deutlich größer sind die Unterschiede beim Zubehör, der Zuverlässigkeit und der beigelegten Dokumentation.

Grundsätzlich ist man derzeit mit einem 800-Watt-Wechselrichter optimal beraten. Wenn die Grundlast aber ohnehin unter 600 Watt liegt, ist das Update nicht zwingend nötig, solange man keinen zusätzlichen Stromspeicher wie den Zendure Solarflow (Testbericht) einsetzt.

Alle bisher getesteten Balkonkraftwerke, allerdings würden wir uns heute immer für ein Komplettpaket aus dem Fachhandel entscheiden. Zum einen gibt es hier in der Regel Wahlmöglichkeiten bezüglich der Panels und Halterungen, zum anderen kommt man hier schneller mit einem Ansprechpartner in Kontakt als beim Discounter.

Empfehlenswerte Lösungen zum Speichern produzierter Energie aus der Sonne zeigt unsere Top 10: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk – jetzt nachrüsten und sparen. Wer wissen will, wie groß der Unterschied der Einsparungen von Balkonkraftwerken mit und ohne Speicher ist, findet die Antwort im Ratgeber Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk? PV-Ertragsrechner im Test.

Mobile Solargeneratoren und Stromspeicher zeigen wir in unserer Bestenliste der Powerstations. Bei der Einschätzung der Grundlast und beim Erkennen von Energiefressern helfen Smarte Zwischenstecker und Energiemessgeräte (Ratgeber). Weiteres Einsparpotenzial zeigt unser Artikel Strom, Gas & Geld sparen: Die 10 besten Tipps von Balkonkraftwerk bis Smart Home.