Statt Maschendraht: Tipps, wie Ihr Gartenzaun zum Ökoparadies wird
Blühende Blumen und üppige Gemüsebeete: Der Garten ist für viele der schönste Teil des Hauses. Worüber sich manche Hobbygärtnerinnen und -gärtner weniger Gedanken machen, ist der Gartenzaun. Doch auch damit kann man für Tiere und Pflanzen wertvollen Lebensraum schaffen.Haben Sie schon mal etwas von lebenden Zäunen und Hecken gehört? Statt auf Maschendraht oder Steingabionen zu setzen, kann man mit einem Gartenzaun auch ein kleines, wertvolles Ökosystem erschaffen. Wir zeigen, welche Zäune Natur und Tierwelt unterstützen, und welche man besser nicht errichten sollte. Gartenzaun ist nicht gleich Gartenzaun Spätestens sobald Kinder oder Haustiere im Garten spielen möchten, machen sich Eltern Gedanken um einen Gartenzaun. Die Auswahl ist riesig und reicht von Draht über Holz bis zur Hecke statt einem klassischen Zaun. Aus Umweltsicht haben einige Varianten die Nase eindeutig vorn. Das Problem bei Zäunen aus Draht Ob Metall- und Drahtzäune schön aussehen, darüber lässt sich streiten. Fakt ist aber: Ökologisch bieten diese Zäune keinen Mehrwert. Schlimmer noch, sie sind Barrieren für kleine Tiere wie Igel. Maschendrahtzäune und Co. sollte man deshalb besser nicht anschaffen. Wer allerdings bereits einen solchen Zaun hat und keinen neuen Gartenzaun errichten will, kann den Zaun begrünen und damit Insekten mit Nahrung versorgen. Welche Sträucher und Stauden sich eignen, zeigen wir weiter unten im Text. Wie sinnvoll sind Steingabionen? Als zuverlässiger Sicht- und Lärmschutz werden Steingabionen immer beliebter. In ein Drahtgestell werden hierzu meist handgroße Steine gefüllt. Für Insekten und Co. bieten herkömmliche Gabionen allerdings wenig Lebensraum. Hier kann man laut dem Nabu Bremen nachhelfen: Wärmeliebende Tiere wie Eidechsen können Steingabionen als Rückzugsort nutzen, wenn diese dicker als 30 Zentimeter sind und den Tieren damit als gutes Versteck dienen können. Die Steine dürfen dafür nicht zu klein sein, Kieselsteine beispielsweise eignen sich nicht. Lässt man zwischen den Steinen in der Gabione größere Hohlräume, können Hummeln und andere Insekten dort ihre Nester bauen. Zusätzlich empfiehlt der Nabu Bremen Pflanztaschen oder Töpfe, die Sie an die Gabione hängen und mit trockenresistenten Blumen bepflanzen können. Auch schön: Büsche, Sträucher oder andere Pflanzen zwischen mehreren Gabionen-Elementen. Besser als Maschendraht: ein Gartenzaun aus Holz Ein Holzzaun bietet ökologisches Potenzial, doch dabei kommt es auf die Wahl der Holzart und die Bauweise an. Heimisches Eichenholz eignet sich ideal für die Zaunpfosten, Lärche für die Zaunbretter. Ein FSC oder PEFC-Siegel bescheinigt Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, das FSC-Zertifikat hat dabei strengere Richtlinien als PEFC. Wer diese robusten heimischen Hölzer für den Gartenzaun verwendet, braucht sie nicht chemisch zu behandeln oder zu lackieren. Ein unbehandelter Holzzaun ist insektenfreundlicher, und wenn zwischen den einzelnen Holzlatten Abstände von etwa zehn Zentimeter bleiben, können auch Igel ungehindert durch den Garten streifen. Sie können die Zaunbretter auch zehn Zentimeter über dem Boden schweben lassen. Dann können nicht nur Igel hindurchschlüpfen, sondern das Holz hält deutlich länger, weil es nicht mit dem feuchten Boden in Berührung kommt. Das Optimum holt man aus einem Holzzaun heraus, wenn man daran Nisthilfen für Vögel anbringt, ein Insektenhotel integriert, Sträucher davor pflanzt und Blumenkübel mit insektenfreundlichen Pflanzen am Zaun befestigt.Wer die richtigen Kräuter auswählt, pflanzt nicht nur schmackhafte, sondern auch bienenfreundliche Küchenkräuter auf dem Balkon oder im Garten an.Ökoparadies lebende Zäune und Hecken Als lebende Zäune oder lebende Hecken werden in aller Regel Hecken aus heimischen Pflanzen bezeichnet, die wachsen und Tieren Nahrung und Lebensraum bieten. Sie sind ökologisch besonders wertvoll, bieten aber auch den Gartenbesitzern viele Vorteile: Sie sind ein natürlicher Windschutz, Sichtschutz und Lärmschutz. Weiden beispielsweise eignen sich sehr gut als lebende Hecke. Wie der Nabu Bremen schreibt, gibt es heimische Weidenstecklinge in gut sortierten Gartencentern und (Forst-)Baumschulen günstig zu kaufen. Verflechtet man die Zweige verschiedener Weiden, wächst ein dichtes Buschwerk. Zudem bieten Weiden Nahrung für Bienen und Schmetterlinge.Sie sind lautlos, bunt und wunderschön: Schmetterlinge zählen zu den schönsten Frühlingsboten. Leider sind die Insekten zunehmend bedroht. Mit diesen Tipps können Sie Zitronenfalter, Kohlweißling, Ochsenauge und Co. unterstützen.Auch Äste und Zweige können zu einer lebenden Hecke aufgeschichtet werden: In Hecken aus Totholz fühlen sich Insekten und andere Kleintiere ebenfalls wohl. Anders als der Name suggeriert ist Totholz aus Ästen und Zweigen ein wertvoller Lebensraum für viele Nützlinge, da es Unterschlupf und Nahrung bietet. Optisch müssen sich manche Hobbygärtnerinnen und -gärtner vielleicht noch an die Totholzhecke gewöhnen, der Aufwand zum Errichten und fü


Blühende Blumen und üppige Gemüsebeete: Der Garten ist für viele der schönste Teil des Hauses. Worüber sich manche Hobbygärtnerinnen und -gärtner weniger Gedanken machen, ist der Gartenzaun. Doch auch damit kann man für Tiere und Pflanzen wertvollen Lebensraum schaffen.
Haben Sie schon mal etwas von lebenden Zäunen und Hecken gehört? Statt auf Maschendraht oder Steingabionen zu setzen, kann man mit einem Gartenzaun auch ein kleines, wertvolles Ökosystem erschaffen. Wir zeigen, welche Zäune Natur und Tierwelt unterstützen, und welche man besser nicht errichten sollte.
Gartenzaun ist nicht gleich Gartenzaun
Spätestens sobald Kinder oder Haustiere im Garten spielen möchten, machen sich Eltern Gedanken um einen Gartenzaun. Die Auswahl ist riesig und reicht von Draht über Holz bis zur Hecke statt einem klassischen Zaun. Aus Umweltsicht haben einige Varianten die Nase eindeutig vorn.
Das Problem bei Zäunen aus Draht
Ob Metall- und Drahtzäune schön aussehen, darüber lässt sich streiten. Fakt ist aber: Ökologisch bieten diese Zäune keinen Mehrwert. Schlimmer noch, sie sind Barrieren für kleine Tiere wie Igel. Maschendrahtzäune und Co. sollte man deshalb besser nicht anschaffen.
Wer allerdings bereits einen solchen Zaun hat und keinen neuen Gartenzaun errichten will, kann den Zaun begrünen und damit Insekten mit Nahrung versorgen. Welche Sträucher und Stauden sich eignen, zeigen wir weiter unten im Text.
Wie sinnvoll sind Steingabionen?
Als zuverlässiger Sicht- und Lärmschutz werden Steingabionen immer beliebter. In ein Drahtgestell werden hierzu meist handgroße Steine gefüllt. Für Insekten und Co. bieten herkömmliche Gabionen allerdings wenig Lebensraum.
Hier kann man laut dem Nabu Bremen nachhelfen: Wärmeliebende Tiere wie Eidechsen können Steingabionen als Rückzugsort nutzen, wenn diese dicker als 30 Zentimeter sind und den Tieren damit als gutes Versteck dienen können. Die Steine dürfen dafür nicht zu klein sein, Kieselsteine beispielsweise eignen sich nicht.
Lässt man zwischen den Steinen in der Gabione größere Hohlräume, können Hummeln und andere Insekten dort ihre Nester bauen. Zusätzlich empfiehlt der Nabu Bremen Pflanztaschen oder Töpfe, die Sie an die Gabione hängen und mit trockenresistenten Blumen bepflanzen können. Auch schön: Büsche, Sträucher oder andere Pflanzen zwischen mehreren Gabionen-Elementen.
Besser als Maschendraht: ein Gartenzaun aus Holz
Ein Holzzaun bietet ökologisches Potenzial, doch dabei kommt es auf die Wahl der Holzart und die Bauweise an. Heimisches Eichenholz eignet sich ideal für die Zaunpfosten, Lärche für die Zaunbretter. Ein FSC oder PEFC-Siegel bescheinigt Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, das FSC-Zertifikat hat dabei strengere Richtlinien als PEFC.
Wer diese robusten heimischen Hölzer für den Gartenzaun verwendet, braucht sie nicht chemisch zu behandeln oder zu lackieren. Ein unbehandelter Holzzaun ist insektenfreundlicher, und wenn zwischen den einzelnen Holzlatten Abstände von etwa zehn Zentimeter bleiben, können auch Igel ungehindert durch den Garten streifen. Sie können die Zaunbretter auch zehn Zentimeter über dem Boden schweben lassen. Dann können nicht nur Igel hindurchschlüpfen, sondern das Holz hält deutlich länger, weil es nicht mit dem feuchten Boden in Berührung kommt.
Das Optimum holt man aus einem Holzzaun heraus, wenn man daran Nisthilfen für Vögel anbringt, ein Insektenhotel integriert, Sträucher davor pflanzt und Blumenkübel mit insektenfreundlichen Pflanzen am Zaun befestigt.
Wer die richtigen Kräuter auswählt, pflanzt nicht nur schmackhafte, sondern auch bienenfreundliche Küchenkräuter auf dem Balkon oder im Garten an.
Ökoparadies lebende Zäune und Hecken
Als lebende Zäune oder lebende Hecken werden in aller Regel Hecken aus heimischen Pflanzen bezeichnet, die wachsen und Tieren Nahrung und Lebensraum bieten. Sie sind ökologisch besonders wertvoll, bieten aber auch den Gartenbesitzern viele Vorteile: Sie sind ein natürlicher Windschutz, Sichtschutz und Lärmschutz.
Weiden beispielsweise eignen sich sehr gut als lebende Hecke. Wie der Nabu Bremen schreibt, gibt es heimische Weidenstecklinge in gut sortierten Gartencentern und (Forst-)Baumschulen günstig zu kaufen. Verflechtet man die Zweige verschiedener Weiden, wächst ein dichtes Buschwerk. Zudem bieten Weiden Nahrung für Bienen und Schmetterlinge.
Sie sind lautlos, bunt und wunderschön: Schmetterlinge zählen zu den schönsten Frühlingsboten. Leider sind die Insekten zunehmend bedroht. Mit diesen Tipps können Sie Zitronenfalter, Kohlweißling, Ochsenauge und Co. unterstützen.
Auch Äste und Zweige können zu einer lebenden Hecke aufgeschichtet werden: In Hecken aus Totholz fühlen sich Insekten und andere Kleintiere ebenfalls wohl. Anders als der Name suggeriert ist Totholz aus Ästen und Zweigen ein wertvoller Lebensraum für viele Nützlinge, da es Unterschlupf und Nahrung bietet.
Optisch müssen sich manche Hobbygärtnerinnen und -gärtner vielleicht noch an die Totholzhecke gewöhnen, der Aufwand zum Errichten und für die Pflege ist jedoch gering.
Der Nabu Bremen rät: Die Hecke sollte mindestens 1,50 Meter hoch, breit und lang sein. Holzpfosten halten die Äste an Ort und Stelle, beim Aufschichten sollte man darauf achten, dass die Hecke schön dicht wird und querlaufende Äste deshalb kappen. Sonst droht die Totholzhecke zusammenzufallen. Ist die Hecke errichtet, kann man sie der Natur überlassen.
Auch ist Hecke nicht gleich Hecke: Welche Pflanzen eignen sich?
Damit Ihre Gartenbegrenzung zum kleinen Naturparadies werden kann, sollten Sie heimische und insektenfreundliche Pflanzen aussuchen. Gut als Hecke wachsen:
- Kletterpflanzen wie Efeu, Hopfen, Wein oder Waldgeißblatt
- bienenfreundliche Rosensorten
- Obststräucher wie Himbeere, Brombeere oder Johannisbeere
- Haselnuss- und Walnussstrauch (können sehr hoch werden)
- Holunder oder Flieder
- Wer weniger Sichtschutz braucht, kann auch Stangenbohnen oder Zuckererbsen an den Gartenzaun pflanzen, die Gemüsepflanzen verwenden den (Maschendraht-)Zaun dann als Rankhilfe.
Wichtige Tipps zum Pflanzen und Pflegen der Hecke finden Sie in folgendem Artikel:
Eine Hecke muss kein monotoner Sichtschutz sein. Wenn man sie mit einer Vielfalt aus heimischen Sträuchern anlegt, wird sie zum Lebensraum für Vögel und Insekten. Im Herbst ist die beste Jahreszeit Hecken zu pflanzen – solange der Boden nicht vom Frost durchgefroren ist.
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