Fast nichts und Übles
Frau Herzbruch schrieb auf, was passiert ist. Nach dem Text braucht man womöglich zwei, drei Minuten zur Besinnung und weiß das nächste normale Pinkeln deutlich mehr zu würdigen. Die besten Wünsche nach drüben! *** Der Himmel über dem Odenwald. *** Vanessa reist, schreibt über Pelikan und erkennt Bezüge: “Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in... Der Beitrag Fast nichts und Übles erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Frau Herzbruch schrieb auf, was passiert ist. Nach dem Text braucht man womöglich zwei, drei Minuten zur Besinnung und weiß das nächste normale Pinkeln deutlich mehr zu würdigen. Die besten Wünsche nach drüben!
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Vanessa reist, schreibt über Pelikan und erkennt Bezüge: “Die nächsten zwei Tage verbrachten wir in Bilbao. Die Stadt erinnerte mich erheblich an Wuppertal …“
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Ich habe mir etwas angetan. Etwas Staatsbürgerliches, und zwar habe ich in schon schmerzhafter bürgerlicher Pflichterfüllung zur Kenntnis genommen, was alles in diesem Koalitionsvertrag steht, über den jetzt alle schreiben. Um ihn nicht selbst lesen zu müssen, habe ich allerdings die beiden so bewährten Herren Buermeyer und Banse von der „Lage der Nation“ das Werk analysieren lassen. Die beiden sind bei Texten dieser Kategorie deutlich mehr Kummer gewohnt als ich und können daher vermutlich mehr ab.
Hier ihre Folge mit den Betrachtungen und Folgerungen dazu. Ich bin gerade ausgesprochen nachrichten-avers, mit diesen zwei Stunden (!) habe ich im besten Fall den kompletten News-Dienst für die kommende Woche bereits abgeleistet. Mehr wäre nicht bekömmlich. Alles Weitere wegklicken, nicht einmal ignorieren, das ganze Unheil.
Es hätte, ich möchte das Gehörte auch kurz zusammenfassen, schlimmer kommen können. Aber das heißt nicht, und zwar ausdrücklich nicht, dass es nicht schlimm ist. Selbstverständlich ist es schlimm, ich meine: CDU und SPD, alles gesagt. Was soll man erwarten, also außer: Fast nichts und Übles. Was lustigerweise wie der Name einer deutschen Punk-Band klingt.
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Die Herzdame war ansonsten in Berlin und erlebte Dinge. Ich blieb willig allein zurück und sang wieder ohne alle feindseligen Gefühle den Klassiker von Dan Reeder zu solchen Situationen: I don’t always miss you when you’re gone.
Für jede Lebenslage hat er einen Text, der gute Mann.
Die Söhne hingen währenddessen apathisch in ihren Zimmern herum. Pardon, wollte sagen, die Söhne chillten friedlich, so muss es heute heißen. In der Wohnung war es also ungewohnt und höchst erfreulich ruhig, sogar stundenlang. Ich genoss intensiv die Möglichkeit, a room of one’s own zu haben, was mir hier normalerweise verwehrt ist. Was daran liegt, dass wir damals schlicht den Punkt verpasst haben, rechtzeitig und passend zur wachsenden Familiengröße umzuziehen.
Wir hätten aber, wie wir uns ab und zu wahrheitsgemäß und entlastend aufsagen, schon damals mehr Zeit und Energie in die Wohnungssuche in Hamburg-Mitte stecken müssen, als wir sie in der Elternrolle jemals zur Verfügung hatten. Aus dieser Periode damals stammt auch mein Scherz, dass es bald die ersten Paare geben müsste, die sich nur deshalb nicht trennen, weil einfach niemand mehr ausziehen und dann woanders hinziehen kann.
Mittlerweile haben wir den ersten Fall so einer Konstellation im Bekanntenkreis. Humoristische Prophezeiungen werden gerne von der Geschichte kassiert.
Wir dachten jedenfalls irgendwann, ach komm, die paar Jahre bis zum Auszug der Kinder, die können wir doch mit ein wenig Enge und Improvisation auch in dieser Wohnung durchhalten. Und dabei noch Unmengen Geld sparen, das wir nicht für den Umzug und die höhere Miete ausgeben. Es stellt sich aber allmählich in unangenehmer Deutlichkeit heraus, dass die Enge sich doch etwas zieht. Was als Bild ein wenig seltsam anmutet, zugegeben.
Und dieses immerhin gesparte Geld müssen wir, aber damit konnte man damals nicht rechnen, nun für Paprika und Gurken ausgeben, die sich preislich gerade in ungeahnte Feinkostdimensionen entwickeln. Von Schokolade zu schweigen.
Im Radio sagten sie gestern, dass die Inflation sinke. Und dass sie „nur“ bei Lebensmitteln noch steige, das sagten sie auch. Für dieses „nur“ möchte ich, so zivilisiert ich mich sonst auch gebe, gerne jemanden hauen.
Aber egal. Weitermachen.
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