Raumfahrt-Tourismus: Katy Perrys Weltraumflug: Wie viel kostet ein Ticket ins All?
Ausflug in die Erdumlaufbahn: Katy Perrys Reiseziel ist für Normalos noch unerschwinglich. Aber was kostet ein Trip in die unendlichen Weiten eigentlich?

Ausflug in die Erdumlaufbahn: Katy Perrys Reiseziel ist für Normalos noch unerschwinglich. Aber was kostet ein Trip in die unendlichen Weiten eigentlich?
Sängerin Katy Perry will mit der Partnerin von Amazon-Gründer Jeff Bezos, Lauren Sánchez, und vier weiteren Frauen einen Kurztrip ins All unternehmen. Veranstaltet wird der Flug von Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin.
Die Stippvisite im Weltraum wird vom Start bis zur Landung gerade mal zehn Minuten dauern – und doch ist es für die Passagiere ein ebenso exklusiver wie herausfordernder Moment. Denn sie erleben dabei auch einige Minuten der Schwerelosigkeit.
Diese besondere Erfahrung hat allerdings ihren Preis. Nur Multimillionäre oder von anderen Multimillionären auserwählte Menschen können sich einen Weltraumflug leisten.
Was Katy Perry bezahlt haben könnte
Wie tief Perry und ihre Mitreisenden für ein Ticket ins All in die Tasche greifen mussten, ist nicht bekannt. Auf der Website von Blue Origin steht kein Preis. Nur: Um den Buchungsvorgang überhaupt zu beginnen, wird eine Anzahlung in Höhe von 150.000 US-Dollar erhoben.
Bisherige Passagiere gaben an, zwischen 0 und fast 30 Millionen US-Dollar gezahlt zu haben. Laut Brancheninsidern ist der Ticketpreis von Blue Origin auf Grundlage einer Vielzahl von Faktoren auf die einzelnen Passagiere zugeschnitten.
Mitbewerber wie Virgin Galactic des britischen Unternehmers Richard Branson oder Elon Musks SpaceX sind da weitaus transparenter.
Virgin Galactic
Virgin Galactic ist der Hauptkonkurrent von Blue Origin im Bereich des suborbitalen Weltraumtourismus. Ein Ticket für einen Weltraumflug mit Virgin Galactic kostet aktuell mindestens 600.000 US-Dollar pro Person.
Wie bei Blue Origin ist eine Anzahlung von 150.000 US-Dollar zu leisten. Der Restbetrag ist etwa ein Jahr vor dem Flug fällig. Preise für Charter- und Sonderflüge sind auf Anfrage erhältlich.
Der Leistungsumfang eines Fluges mit Virgin Galactic scheint mehr zu beinhalten als der nur zehnminütige Trip, den Katy Perry mit Blue Origin unternimmt:
- Der Flug dauert etwa 90 Minuten
- Er umfasst einen Start aus der Luft und einen Mach-3-Schub ins All
- Die Passagiere erleben mehrere Minuten Schwerelosigkeit
- Die Passagiere genießen den Blick auf die Erde aus den Fenstern des Raumschiffs
- Die Passagiere landen mit dem Fallschirm
Im Juni 2023 startete Virgin Galactic seinen ersten kommerziellen Weltraumtourismusflug namens Galactic 01.
SpaceX
Der Preis für ein SpaceX-Ticket hängt von der jeweiligen Mission und der Art des Erlebnisses ab. Relativ günstig ist das "SmallSat Rideshare Program". Hierbei fliegt der Weltraumtourist in die sonnensynchrone Umlaufbahn der Erde (SSO). Rideshare-Missionen beginnen bei 300.000 US-Dollar für 50 Kilogramm. Zusätzliche Masse kostet 6000 US-Dollar pro Kilogramm.
Die Preise für Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) können hingegen in die Millionen Dollar gehen. Ein Beispiel dafür ist die "Inspiration4"-Mission, die für die gesamte Crew etwa 200 Millionen US-Dollar kostete.
Im Jahr 2022 waren bei den Crew-Dragon-Missionen von SpaceX rund 55 Millionen US-Dollar pro Platz fällig. Diese Missionen boten vollständige Orbitalerfahrungen mit Besuch der ISS.
Preise werden wohl sinken
In der Regel sind kommerzielle Weltraumflüge suborbital. Das heißt: Die Rakete überschreitet die sogenannte Kármán-Linie in einer Höhe von 100 Kilometern über der Erdoberfläche. Die Linie trennt Luftfahrt und Raumfahrt. Dort verbleibt sie einige Minuten und fällt dann wieder herab. Die gesamte Erfahrung, inklusive des Trainings, der Sicherheitseinweisungen und der tatsächlichen Flugzeit, dauert insgesamt nur einige Stunden.
Da die Technologie weiter voranschreitet und die Nachfrage nach Weltraumreisen wächst, sehen viele Experten einen Trend zu sinkenden Kosten und einem breiteren Publikum, das sich solche Erlebnisse leisten kann. In den kommenden Jahren wird zudem erwartet, dass mehr Anbieter in den Markt einsteigen werden.