Posen mit Plakat
In seiner Kampagne für die Frühjahrs/Sommer Kollektion 2025 für Moschino setzt dessen neuer Kreativdirektor Adrian Appiolaza auf Schrift und auf Plakate – und feiert die Wurzeln des verspielten Mode-Labels. Seit letztem Jahr ist Adrian Appiolaza ...

In seiner Kampagne für die Frühjahrs/Sommer Kollektion 2025 für Moschino setzt dessen neuer Kreativdirektor Adrian Appiolaza auf Schrift und auf Plakate – und feiert die Wurzeln des verspielten Mode-Labels.
Seit letztem Jahr ist Adrian Appiolaza Kreativdirektor bei Moschino. Nach dem plötzlichen Tod von Davide Renne, der zehn Tage nach seinem Amtsantritt einen Herzinfarkt erlitt, legte Appiolaza in sehr kurzer Zeit seine erste Kollektion für das verspielte Modehaus vor.
Jetzt ist mit der Frühjahr/Sommer Kollektion 2025 seine zweite erschienen und auf ganz eigene Weise feiert sie den von Dada, von Surrealismus und Pop-Art beeinflussten Stil des Gründern Franco Moschino (1950-1994), der Mode als Spaß verstand und auch schon mal eine Miss Piggy über den Laufsteg schickte, Plastikspiegeleier an Abendkleider heftete und Stoffe mit Frage- und Ausrufzeichen versah, mit Gänsen und ironischen Slogan wie Channel No. 5.
Appiolaza setzte jetzt auf Tupfen, auf Smileys, die Pullover überziehen (und an Francos Stiftung »Project Smile!« erinnern, die HIV-infizierte Kinder unterstützt), auf schnell gemalte Herzchen auf Mänteln, auf fröhliche Blumenmuster – und auf eine Kampagne, die das alles auf ihre Weise interpretiert.
Grafiken, Zeichnungen und Skulpturen
Im Mittelpunkt: überdimensionale Grafik-Plakate, mit denen die Models in der neuen Kollektion posieren. Sie drehen, falten und zerreißen sie.
Die Models selbst sollen an Charaktere aus dem italienischen Kino erinnern, tragen Matrosenhüte und Bowler, Röcke, Hüte und Shirts aus der aktuellen Kollektion, die mit Zeichnungen versehen sind – und ihr Zerreißen der Grafiken soll visualisieren, wie sie die Grenzen der Konventionen durchbrechen, um sich selbst zu verwirklichen.
Um das daran zu sehen, muss man schon sehr viel Fantasie aufbringen. Dennoch ist die Fotoserie eine schöne Abwechslung zu den posierenden Hollywood-Stars, die mittlerweile viele Mode-Kampagnen dominieren, die Handtasche brav in der Hand.
Gewinnen konnte die Agentur M/M (Paris), die für die Art Direction zuständig war, den berühmten belgischen Fotografen Willy Vanderperre, der auch für Prada, für Dior und zahlreiche Magazine arbeitet und mittlerweile auch als Filmemacher und Regisseur arbeitet.
Ganz auf die Posen und Plakate konzentriert, verwandelt er sie Skulpturen, von denen vor weißem Hintergrund nichts ablenkt.