Küstenschutz, Bücher, Nachrichten
Am Sonntagmorgen regnet es einige Tropfen auf die staubtrockene Wüstenstadt Hamburg. Da erreiche ich das gesegnete Immerhin des Tages also in Rekordzeit, nämlich direkt nach dem Aufstehen. Dazu ist es rollkragenkühl und seefrisch windig aus Nordwest. Ich nutze daher in meiner enthemmten Sucht nach der Stimmigkeit von Themen, Klängen und Szenen die Gelegenheit und höre... Der Beitrag Küstenschutz, Bücher, Nachrichten erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Am Sonntagmorgen regnet es einige Tropfen auf die staubtrockene Wüstenstadt Hamburg. Da erreiche ich das gesegnete Immerhin des Tages also in Rekordzeit, nämlich direkt nach dem Aufstehen. Dazu ist es rollkragenkühl und seefrisch windig aus Nordwest. Ich nutze daher in meiner enthemmten Sucht nach der Stimmigkeit von Themen, Klängen und Szenen die Gelegenheit und höre mir beim ersten Spaziergang ein Radio-Feature über den Küstenschutz an Nord- und Ostsee an. 55 Minuten, danach ist man dann upgedatet. Was man in Norddeutschland wohl auch sein sollte.
Ich hatte in den letzten Jahren den Eindruck, dass dieses Thema nicht ganz die Prominenz hat, die es bei uns klimawandelbedingt haben sollte. Auch in Hamburg nicht, wo es in den Medien kaum jemals vorkommt. Dabei stellen wir hier sogar neue Stadtteile in die Elbe.
Vielleicht übersehe ich aber auch etwas, immer vorsichtig urteilen.
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Nach dem „Gentleman über Bord“ bot es sich an, etwas aus dem englischen Sprachraum weiterzulesen, auch wenn einige deutsche Bücher schon viel mehr Zeit auf dem Nachttischstapel verbracht haben. Ich greife zu „Scoop“ von Evelyn Waugh, das ich unbegreiflicherweise noch nicht kenne. „2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler den Roman gemeinsam mit Waughs Erstlingswerk Verfall und Untergang zu einem der bedeutendsten britischen Romane“, heißt es in der Wikipedia. Da kann man einmal reinlesen, denke ich und konsumiere die ersten Seiten dann auch mit erheblichem Vergnügen. Deutsch von Elisabeth Schnack.
Bei Waugh muss ich immer daran erinnern, dass seine Frau ebenfalls Evelyn hieß und sie daher von Freunden He-Evelyn und She-Evelyn genannt wurden. Eine Anekdote, bei der ich mit einiger Sicherheit annehme, dass sie nicht stimmt. Was sie meiner Meinung nach nicht verschlechtert.
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Die Landlebenbloggerin kriecht währenddessen über vogesische Wiesen, knipst Grünzeug und erläutert kurz den angemessenen Umgang mit der Nachrichtenlage im Urlaub: „Ich checke maximal einmal am Tag ganz grob die Weltenlage, schlage dann mit dem Kopf einmal kräftig auf den Tisch und schließe das Internet wieder.“
Wobei zu überlegen ist, ob das in diesen Zeiten wirklich nur für den Urlaub gilt. Ich habe da so einen Verdacht, und tatsächlich hat sich mein Nachrichtenkonsum in den letzten Wochen ebenfalls auf weiter schrumpfende Kernzeiten reduziert.
Meine News-Junkie-Periode mit stündlichen Updates scheint also ekelbedingt erst einmal vorbei zu sein. Da lande ich wieder bei einer grundsätzlichen Wahrheit: Es ist alles nur eine Phase.
Wozu mir gerade Mick Flannery noch einmal einfällt. Es passt schon.
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