Fraezen Fußraste Flatpedale im Test: Beißen fieser als der Pitbull deines Nachbarn
Wir haben die Fraezen Fußraste Flatpedale für euch getestet. Ob 300 € für Flatpedale gut investiertes Geld sind, erfahrt ihr im Test!

Frazen Fußraste Flatpedale im Test: Bei Fraezen ist man, wie der Firmenname bereits suggeriert, begeistert vom spanenden Bearbeiten von Metallen, um geile Teile fürs Bike herzustellen. Wir haben die Fraezen Fußraste Flatpedale für euch getestet. Ob sich 300 € für diese Pedale lohnen, erfahrt ihr hier in unserem Test.
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Fraezen Fußraste Flatpedals: Infos und Preise
Fraezen ist sicherlich nicht allen hier ein Begriff, wir gehen davon aus, dass sich das bald ändert. Der kleine Hersteller ist im Bereich Bikeporn-Teile angesiedelt und will mit seinen Pedalen, um die es hier geht, neue Maßstäbe setzen. Das Flatpedal hört auf den Namen Fußraste, ist Made in Allgäu und kostet 299 €. Die konkave Plattform wird durch 10 Pins je Seite geziert und soll dank der Verwendung unterschiedlicher Pin-Längen eine stärkere Konkavität erhalten. Die Fußraste ist in zwei Farben und zwei Größen erhältlich.
- Pin-Anzahl 10 je Seite
- Farben Schwarz / Silber
- Verfügbarkeit ab sofort
- Gewicht 420 g inklusive Pins
- www.fraezen.de
- Preis (UVP) 299 €
Im Detail
Das erste Mal kam ich mit Fraezen auf der Eurobike 2024 in Kontakt. Ich bin über die Messe geschlendert und habe geschaut, was es Neues gibt. Da grinst mich von einem winzigen Stand Robert von Fraezen an. Im Schlepptau Oskar Flake, ein Nachwuchstalent im Enduro-Racing und Teamfahrer bei Fraezen. Wir haben uns über die Produkte unterhalten und kamen schließlich irgendwann bei der Fußraste an. 300 Tacken für nen Satz Pedale? WTF? Robert kam ins Erzählen. Wir haben uns über Materialkosten, Stundensätze an CNC-Fräsmaschinen, Lagerungen, Dichtungen, Flächenpressung, Haltbarkeit und all solche Themen unterhalten und es war eine Wonne. Robert ist ne coole Socke, die nebenbei noch richtig Plan von dem hat, was er da fabriziert. Robert hat großes vor: Die Fußraste soll nicht weniger sein als dein letztes Flatpedal. Gehen wir ins Detail.
Die Lagerung bei Pedalen ist immer wieder ein Thema. Das ist auch Fraezen bewusst und so hat Robert eine 25 mm breite IGUS-Buchse an der Innenseite und zwei Enduro Bearings 688 LLB MAX-Kugellager an der Außenseite verbaut. Es gab auch Tests mit Kugellagern an der Innenseite, allerdings störten sich Tester an der Erhöhung, sodass diese Option raus war. Die beste Lagerung bringt nichts ohne eine vernünftige Dichtung. Deshalb sind an der Innenseite zwei Wellendichtringe verbaut, wovon eine um 180° gedreht eingebaut wird. Die Dichtungen haben nicht in beide Richtungen die identische Dichtleistung, sodass nur so garantiert werden kann, dass weder Schmutz eindringt noch Fett ausdringt. Die Außenseite des Achsgehäuses wird mit einer Abschlusskappe samt O-Ring gedichtet.
Wer regelmäßig Pedaltests von mir liest, weiß, dass ich eine Abneigung gegen einfache Madenschrauben als Pins habe. Die reißen ab und man bekommt sie oft nur schwer oder garnicht mehr raus. Dieses Problem gibts bei Fraezen nicht. Die Pins werden von der Standfläche aus in die Plattform geschraubt. Die Werkzeugaufnahme der Pins ist allerdings jeweils auf der Unterseite der Plattform, sodass man sie eigentlich nicht zerstören kann und abgerissene Pins einfach demontierbar sind. Geil. Die Pins gibt es in drei Längen 4 mm, 5 mm und 7 mm. Fraezen empfehlen die Kombi aus langen Pins an der vorderen und hinteren Kante sowie kürzeren Pins um die Achse, damit die Konkavität erhöht wird.
Die Plattform gibt es in zwei Größen. M/L (100 mm x 105 mm) und XL (110 mm x 115 mm). Wir haben die Variante in XL getestet, die für Schuhgrößen ab 44 empfohlen wird. Die genauen Maße gibts im Bild. Die Ersatzteile sind gerade in Produktion und werden bald im Webshop von Fraezen verfügbar sein. Fraezen haben uns aber auf die 5-jährige Garantie bei den Pedalen hingewiesen, sodass ihr vermutlich vorerst keine Ersatzteile shoppen müsst. Bei den Racern, die für Fraezen unterwegs sind, gab es bislang keine Ausfälle. Wer es dennoch schafft, eine Achse zu verbiegen, bekommt aus Respekt für die Leistung eine neue von Fraezen.
Auf dem Trail
Ich habe den großen Luxus, neben den mitgelieferten Pins (4 mm, 5 mm) auch die 7 mm langen Nagel Max Pins erhalten zu haben. Es hat schon die Runde gemacht, dass die 7 mm langen Piekser brutalen Grip liefern sollen und so war ich sehr gespannt, wie sich die Fußrasten auf dem Trail schlagen. Rein optisch sehen die Fußrasten mit den Nagel Max Pins richtig fies aus und man bekommt fast Mitleid mit den Schuhen. Das fiese Antlitz der Fraezen Flatpedale ist keine Drohgebärde, sondern purer Ernst. Bereits im Uphill wird klar, dass der Grip komplett next Level ist. Denn wenn man stehen bleiben will, hat man das Gefühl, als wollten die Pins die Schuhe nicht so recht loslassen. Das Ganze ist natürlich nach wie vor weit entfernt vom Gefühl, eingeklickt zu sein.
Im Downhill wird man mit schlicht unglaublichem Grip auf den Pedalen belohnt. Egal, was kommt und wie hart es knallt: Die Füße stehen da, wo sie am Trail-Einstieg abgestellt wurden. Wenn die Füße nach einer Foot-Out-Aktion mal nicht mehr da stehen, wo sie sollen, muss man den Fuß auch wirklich anheben, um ihn versetzen zu können. Wem das zu viel ist, montiert einfach die kürzeren Pins und die Welt ist in Ordnung. Mit denen hat man immer noch massig Grip und tut sich leichter damit, die Stellung des Fußes zu korrigieren.
Wenn man mich fragt, welche Pins ich bevorzuge, sage ich ganz klar: die Langen Nagel Max. Das Einzige, was man den Nagel Max nachsagen kann, ist, dass sie schneller abbrechen als die kürzeren Pins. Das ist kein riesen Drama, aber bei 30 € für 30 Pins tut das gelegentlich etwas weh. Allerdings muss man an dieser Stelle eine Sache hervorheben: die Pins lassen sich total easy demontieren, wenn sie abgerissen sind. Was Fraezen da hingezaubert haben, ist einfach clever.
Ich bin die Fraezen Fußraste Pedale über den Winter an verschiedenen Testbikes gefahren. Ich schätze, sie haben jetzt etwa 400 km im Wald und einige Reinigungstorturen gesehen und sind davon bislang vollkommen unbeeindruckt. Ich werde die Teile sicherlich über die Saison noch viele Kilometer bewegen und gebe hier Updates, positive wie negative, wenn es etwas zu berichten gibt. Aber der erste Eindruck ist, dass das tatsächlich Pedale sind, die man sehr lange ohne Hustle benutzen kann.
Im Vergleich
Im Vergleich mit der Konkurrenz aus unserem großen Flatpedal-Vergleichstest setzt sich die Fußraste von Fraezen deutlich ab. Der Grip ist mit den Nagel Max Pins abartig und noch nie war es so unkompliziert, abgerissene Pins auszutauschen. Bei 300 € für einen Satz Pedale steigen viele aber sicherlich aus.
Fraezen legen ein richtig starkes Debüt mit den Fußraste Flatpedals hin. Die Fußraste ist teuer, darüber lässt sich nicht hinwegsehen. Aber man bekommt ein Pedal, das gript wie kein Zweites und das sehr wahrscheinlich die meisten seiner Artgenossen überlebt. Die Ausführung der Pins ist in unseren Augen der Hammer! Noch nie ließen sich Pins, egal wie verformt sie sind, so gut austauschen. Nebenbei wird das Pedal lokal gefertigt und der Draht zu Fraezen ist ganz kurz, sodass man mit Problemen nicht im Regen steht. Was will man mehr? Fazit – FRAEZEN Fußraste
FRAEZEN Fußraste – Pro / Contra
Stärken
Schwächen
Sind die 300 € für dieses Grip Flagschiff einen Wurf wert? Lasst es uns wissen!