Börsenbeben: Trade Republic mit Problemen – Kunden wüten gegen Neobroker
Die Trump-Zölle versetzen Anleger in Panik – und sorgen beim Neobroker Trade Republic für hohen Zulauf. In sozialen Netzwerken ärgern sich Kunden über Probleme

Die Trump-Zölle versetzen Anleger in Panik – und sorgen beim Neobroker Trade Republic für hohen Zulauf. In sozialen Netzwerken ärgern sich Kunden über Probleme
Die massiven Kursverluste an den Börsen infolge der Trump-Zölle haben am Montagmorgen für Probleme beim Neobroker Trade Republic gesorgt. In sozialen Netzwerken berichteten Kunden von technischen Schwierigkeiten: Viele klagten über fehlerhafte Darstellungen in ihren Konten, Orders wurden angeblich nur verzögert ausgeführt oder gar nicht angenommen.
„Jedes Mal wenn es an der Börse richtig volatil wird, geht Trade Republic in die Knie. Es ist zum Brechen. Niemand kann offenbar derzeit irgendwas kaufen oder verkaufen“, kommentierte ein Nutzer auf X, vormals Twitter. Ein anderer schrieb, nicht einmal sein Kontostand werde angezeigt: „Das ist nicht das erste Mal, dass das passiert“. Auch auf der unter Privatanlegern beliebten Diskussionsplattform Reddit häuften sich die Berichte über Probleme bei Trade Republic.
Ursache dürften außergewöhnlich viele Kontenzugriffe wegen der Kursstürze an den internationalen Börsen sein. US-Präsident Donald Trump will an seinen Importzöllen festhalten, die einen Handelskrieg auslösen könnten. Das sorgt für Verunsicherung an den Märkten. Der Dax notierte zeitweise zehn Prozent im Minus und büßte damit seinen gesamten Jahresgewinn ein. Damit steuerten die Börsenbarometer auf die größten Tagesverluste seit der Coronapandemie zu. Bereits am Freitag waren sie um rund fünf Prozent abgerutscht. Solche drastischen Kursbewegungen sind häufig Ergebnis einer Panikreaktion: Viele Anleger tendieren dazu, reflexartig Positionen zu verkaufen – oft aus Angst vor weiteren Verlusten.
Das sagt Trade Republic zu den Problemen
Auf Anfrage von Capital bestätigte eine Sprecherin von Trade Republic, dass es zu technischen Problemen gekommen sei:„Aufgrund enormer Marktschwankungen kam es heute Morgen bei einigen Nutzern zu Ladeverzögerungen bei der Darstellung des Portfolios. Diese Probleme sind bereits behoben“. Anders als von einzelnen Kunden dargestellt, sei der Kauf und Verkauf von Wertpapieren aber „zu jeder Zeit möglich“ gewesen. In Auftrag gegebene Orders würden auch ausgeführt, heißt es vom Unternehmen.
Mit rund acht Millionen Kunden zählt Trade Republic zu den größten sogenannten Neobrokern in Deutschland. Über die App des Berliner Fintechs lassen sich Aktien und ETFs handeln, inzwischen bietet das Unternehmen aber auch ein Girokonto und Bezahlkarten an. Nach eigenen Angaben verwaltet es ein Vermögen von mehr als 100 Mrd. Euro. Da vor allem jüngere Kunden die Angebote nutzen, sieht sich Trade Republic bei Problemen schnell mit Beschwerden in sozialen Netzwerken konfrontiert. Im vergangenen Jahr sorgten beispielsweise verspätet ausgezahlte Dividenden für Ärger.
Trade Republic: Auch andere Broker mit Problemen
Mit den jüngsten Technikproblemen ist Trade Republic aber offenbar nicht allein. In sozialen Netzwerken berichten Nutzer am Montag vereinzelt auch von Problemen bei anderen Brokern, etwa bei Finanzen.Net Zero oder der Deutschen Bank. Auch beim Commerzbank-Ableger Comdirect kam es beim Ausführen von Orders zu Ladeverzögerungen.