Batterieforschung und Industriehochlauf: PEM ist „vorsichtig optimistisch“

Die RWTH Aachen blickt mittelfristig mit Zuversicht auf die Entwicklung der Batterieforschung in Deutschland und die Batterieproduktion in Europa. Der Beitrag Batterieforschung und Industriehochlauf: PEM ist „vorsichtig optimistisch“ erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mai 15, 2025 - 07:48
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Batterieforschung und Industriehochlauf: PEM ist „vorsichtig optimistisch“

Der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen blickt mittelfristig mit Zuversicht auf die Entwicklung der Batterieforschung in Deutschland und die Batterieproduktion in Europa. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung gebe Anlass zu „vorsichtigem Optimismus“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker in einer aktuellen Mitteilung der Hochschule.

Unterdessen entwickele sich trotz der Insolvenz des schwedischen Herstellers Northvolt auch die europäische Batterie-Industrie in eine positive Richtung. „Aktuellen Projektankündigungen zufolge steigert sich die Produktionskapazität der Batteriezellenhersteller um das 54-Fache von 25 Gigawattstunden aus dem Jahr 2020 auf mehr als 1400 Gigawattstunden bis zum Ende des Jahrzehnts“, betont PEM-Leitungsmitglied Professor Heiner Heimes. Bis 2030 werde ein globaler Bedarf von etwa 4,6 Terawattstunden erwartet.

Während Asien – und China im Speziellen – nach wie vor den Weltmarkt der Batterieproduktion für Elektroautos dominiert, sei die Branche in Europa bemüht, das Fehlen eigener Rohstoffe und den verspäteten Markteintritt durch andere Potenziale bestmöglich auszugleichen, die vor allem in der Etablierung innovativer Produkte und Produktionsprozesse sowie in effizienten Recycling-Verfahren liegen.

„Worauf es jetzt ankommt, ist ein schneller Transfer von Neuerungen aus der Wissenschaft und aus der Forschung und Entwicklung in die industrielle Praxis und eine Wiederbelebung der staatlich geförderten Batterieforschung“, sagt Kampker. Nach der im vergangenen Jahr noch vollständig gestrichenen Mittel, heißt es nun im neuen Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, man werde „den Aufbau der Batteriezellfertigung inklusive der Rohstoffgewinnung, des Recyclings sowie des Maschinen- und Anlagenbaus“ ebenso wie die Batterieforschung fördern. „Es scheint, als habe man die umfassende Bedeutung erkannt. Das stimmt uns vorsichtig optimistisch“, sagt Kampker.

Northvolt-Pleite „ist nicht das Ende für die Batterieproduktion in Europa“

Die europäische Batterie-Industrie habe mit der von Northvolt in Schweden angemeldeten Insolvenz zwar einen Dämpfer erhalten, befinde sich aber insgesamt immer noch auf einem guten Weg. „Northvolt ist als einer der großen Vorreiter zum Synonym der europäischen Wettbewerbsfähigkeit geworden“, sagt Heimes, „aber das ist nicht das Ende für die Batterieproduktion in Europa.“ Zahlreiche weitere Unternehmen hätten umfangreiche Projekte angekündigt, das Northvolt-Vorhaben in Deutschland sei von der Insolvenz bis dato unberührt.

Ungarn mit 215, Frankreich mit 198, Spanien mit 170, Großbritannien mit 135 und Deutschland mit 127 Gigawattstunden Jahresproduktion zählen einer Analyse des Lehrstuhls zufolge im Jahr 2030 zu den Standorten mit den weltweit größten Gigafabrik-Projekten. „Der Erfolg ist letztlich von der Fähigkeit zur Marktanpassung, der Ressourcenverfügbarkeit und der Innovationskraft abhängig“, sagt Heimes.

Da der Auf- und Ausbau von Anlagen zum Akku-Recycling im industriellen Maßstab derzeit weit hinter dem bevorstehenden Produktionshochlauf neuer Batteriezellenfabriken zurückliege, sollen ab 2030 Deutschland, Großbritannien und Belgien mit jährlich mehr als 350.000, rund 117.000 und 127.000 Tonnen verarbeiteter Batteriematerialien die führenden Standorte auf dem europäischen Markt für Batterie-Recycling sein.

Quelle: RWTH Aachen – Pressemitteilung vom 14.05.2025

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