Bärbel Bas: Wer ist Saskia Eskens Nachfolgerin?

Zuletzt war Bärbel Bas Bundestagspräsidentin, nun leitet sie das Bundesarbeitsministerium und soll Saskia Esken als SPD-Co-Vorsitzende beerben. Wer ist die Duisburgerin, die sogar schweißen kann?

Mai 14, 2025 - 13:36
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Bärbel Bas: Wer ist Saskia Eskens Nachfolgerin?

Zuletzt war Bärbel Bas Bundestagspräsidentin, nun leitet sie das Bundesarbeitsministerium und soll Saskia Esken als SPD-Co-Vorsitzende beerben. Wer ist die Duisburgerin, die sogar schweißen kann?

Steiler Aufstieg: Von der Hauptschülerin zur Führungskraft

Die 57-Jährige hat eine klassische sozialdemokratische Aufsteiger:innenkarriere hingelegt: Als Tochter eines Busfahrers und einer Hausfrau wurde sie im Ruhrgebiet in eine Familie mit sechs Kindern geboren. Nach dem Hauptschulabschluss lernte sie auf einer Berufsfachschule für Technik unter anderem das Schweißen. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bürogehilfin bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), arbeitete anschließend als Sachbearbeiterin und engagierte sich als Betriebsrätin und Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat. Es folgte eine Ausbildung zur Krankenkassenbetriebswirtin, nach der sie sich zur stellvertretenden Vorständin der Betriebskrankenkasse der DVG hocharbeitete. Nach einem Studium der Personalmanagement-Ökonomie führte sie als Abteilungsleiterin bei der Krankenkasse "BKK futur" 2000 Mitarbeitende. 

Ihre Politik: Gesundheit und soziale Gerechtigkeit 

Bas sitzt seit 2009 im Bundestag. Sie gehört dem linken SPD-Flügel an und war von 2013 bis 2019 Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion. Danach wählte die Fraktion sie zur stellvertretenden Vorsitzenden mit dem Aufgabenbereich Gesundheit, Petitionen, Bildung und Forschung. Neben ihrem "Herzensthema Gesundheit" nennt sie soziale Gerechtigkeit ihr Kernanliegen. Von 2021 bis 2025 war Bärbel Bas Präsidentin des Bundestags, bevor sie in der schwarz-roten Koalition zur Bundesarbeitsminsterin ernannt wurde. Aktuell wird sie als Nachfolgerin der SPD-Parteivorsitzenden Saskia Esken gehandelt. Die Wahl soll beim Parteitag Ende Juni stattfinden. Aufgrund ihrer Biografie möchte Bas "gerade junge Frauen ermutigen, Chancen zu ergreifen und zu nutzen. Denn auch mir war der Weg ins zweithöchste Staatsamt nicht in die Wiege gelegt", schrieb sie auf ihrer Website nach ihrer Wahl zur Bundestagspräsidentin.

Gegen rechts: Keine Beißhemmung gegenüber der AfD

Die Soziologin Jutta Allmendinger lobte Bärbel Bas dafür, "keine Beißhemmung gegenüber der AfD" zu haben. Tatsächlich hatte Bas in ihrer Rolle als Bundestagspräsidentin wenig Schwierigkeiten, die rechten Pöbler:innen im Bundestag in die Schranken zu weisen. Eine ihrer ersten Amtshandlungen damals: den Antrag der AfD gegen eine gendergerechte Sprache im Bundestag abzulehnen.

Soziales Engagement: Hospiz und Frauenhäuser

Bas ist Schirmherrin des Malteser Hospizes St. Raphael in Duisburg. Unter anderem ist sie Mitglied bei "Frauen helfen Frauen e.V. Duisburg", dem Trägerverein des autonomen Frauenhauses und der autonomen Frauenberatungsstelle, und bei der "Duisburger Tafel". 2023 und 2024 war sie Schirmfrau der UN-Kampagne "Orange The World", die seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam macht. 

Bärbel Bas privat: Frauenfußball und Currywurst

Bas ist verwitwet und kinderlos. Sie liebt die Krimis von Stieg Larsson, die Musik von Sting, Queen, den Ärzten und den Toten Hosen, trockenen Weißwein und Currywurst mit Pommes. Ihr Lieblingssong ist nach eigenen Angaben "Sex on Fire" der Rockband Kings of Leon. Sie war mal leidenschaftliche Motorradfahrerin, spielte in ihrer Jugend bei der DJK Adler Duisburg Fußball und ist bis heute großer Frauenfußball-Fan.