Veolia Aktie: Europas Nummer 1 im Umwelt-Management – 20 Prozent unterbewertet!
Die vergangenen Wochen haben vielen Anlegern die Bedeutung der regionalen Diversifikation aufgezeigt. So ist etwa Waste Management Inc. das führende Unternehmen in der Abfallentsorgung in Nordamerika und wird von Anlegern aufgrund seiner defensiven Ausrichtung sowie der stabilen Umsätze und Erträge geschätzt. Doch auch in Europa existieren börsennotierte Unternehmen, die nicht nur mit Waste Management konkurrieren, […] Der Beitrag Veolia Aktie: Europas Nummer 1 im Umwelt-Management – 20 Prozent unterbewertet! erschien zuerst auf ftd.de.


Wasseraufbereitungsanlage: Veolia setzt auf innovative Technologien für eine nachhaltige Zukunft. (Foto: freepik, nastiklis1992)
Die vergangenen Wochen haben vielen Anlegern die Bedeutung der regionalen Diversifikation aufgezeigt. So ist etwa Waste Management Inc. das führende Unternehmen in der Abfallentsorgung in Nordamerika und wird von Anlegern aufgrund seiner defensiven Ausrichtung sowie der stabilen Umsätze und Erträge geschätzt. Doch auch in Europa existieren börsennotierte Unternehmen, die nicht nur mit Waste Management konkurrieren, sondern die US-Firma in ihrem Geschäftsmodell sogar übertreffen können.
Vom kleinen Versorger zur internationalen Nummer 1
Veolia wurde bereits 1853 in Frankreich (Lyon) unter dem Namen Compagnie Générale des Eaux als Wasserversorgungsunternehmen gegründet. Über die Jahrzehnte hat sich Veolia zu einem multinationalen Unternehmen für die Bereiche Wasser-, Abfall- und Energiedienstleistungen entwickelt.
2022 konnte Veolia S. A. seine Marktposition weiter ausbauen, indem es 86 Prozent des Wasser- und Abfallmanagementspezialisten Suez übernahm. Dadurch positionierte sich Veolia endgültig als führendes Unternehmen im Bereich Umweltmanagement.
Weltweit führend in Wasserdienstleistungen und Abfallwirtschaft
Wasserdienstleistungen: In diesem Bereich ist Veolia Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 40 Prozent. Dazu zählen die Bewirtschaftung der Wasservorräte, die Sammlung und Aufbereitung von Wasser sowie die Verteilung und der Transport von Trinkwasser.
Abfallwirtschaft: Ebenfalls weltweit führend ist Veolia in der Sammlung von Abfällen sowie deren Behandlung und Verwertung. Mit einem Marktanteil von 35 Prozent liegt der europäische Umweltgeneralist vor seinem amerikanischen Wettbewerber Waste Management.
Energiedienstleistungen: Seit 1990 zählen auch Energiedienstleistungen zum Angebotsumfang. Dazu zählen der Betrieb von Fernwärmenetzen, die Unterstützung der Dekarbonisierung mit energieeffizienten Lösungen und auch die Nutzung erneuerbarer Energien im eigenen Dienstleistungsangebot. Mehr als 700 Fernwärmenetze in Europa machen Veolia zum zentralen Partner bei der Dekarbonisierung.
Besondere Kompetenz: Entsalzung von Wasser
Trotz der Erweiterung der Geschäftsbereiche über die letzten Jahrzehnte bleibt das Kerngeschäft von Veolia die Wasseraufbereitung. Eine Schlüsselrolle nimmt das Unternehmen bei der Entsalzung von Wasser ein. Viele Regionen der Welt haben nur begrenzten Zugang zu frischem Wasser.
Der von Veolia umgesetzte Entsalzungsbetrieb „Ashkelon“ in Israel zählt zu den größten Entsalzungsanlagen weltweit. Jährlich werden 100 Millionen Kubikmeter an frischem Trinkwasser aufbereitet. Weitere Anlagen werden im Nahen Osten, Nordafrika und auch Indien betrieben. Der weltweite Markt für Wasserwiederverwendung soll bis 2030 mit einer jährlichen Rate von über 10 Prozent wachsen.
Langfristige Verträge und 4.000 Patente
Das Geschäftsmodell von Veolia beruht auf wiederkehrenden Infrastrukturverträgen mit Laufzeiten von 8 bis 20 Jahren. Diese Verträge sind inflationsgeschützt und häufig vom öffentlichen Sektor abgesichert. Rund 80 Prozent der Umsätze sind langfristig und wiederkehrend. Der restliche Umsatz resultiert aus Beratungsleistungen und dem Verkauf von verwerteten Materialien.
So konnte der Umsatz 2024 organisch um 5 Prozent zulegen, während der Gewinn um 12,3 Prozent gesteigert werden konnte. Mit einem 3- bis 5-prozentigen Wachstum ist langfristig zu rechnen. Die 4.000 Patente bieten zusätzlich Schutz vor möglichen Wettbewerbern.
Investition in Technologie
In letzter Zeit hat Veolia verstärkt in Technologie investiert. Mit einem KI-Tool werden vorausschauende Wartung, Energieoptimierung und auch Abfallsammlung unterstützt.
„Hubgrade“ ist die weltweit eingesetzte digitale Plattform des Unternehmens, die Städten und Industrien dabei hilft, den ökologischen Transformationsprozess durch den Einsatz von Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz zu beschleunigen. Das Ziel ist, die Kombination aus menschlichem Fachwissen und Technologie zu nutzen, um maßgeschneiderte Lösungen für Kunden zu entwickeln.
Durch die Integration von Hubgrades in die Betriebsabläufe der Kunden werden ineffiziente Prozesse minimiert, die Umweltleistung verbessert, Kosten gesenkt und Ressourcen eingespart. Als nächste Schritte sind die Cloud-Migration der Kernsysteme, ein ESG-Dashboard und Carbon-Scoring für Kunden geplant.
Künftige Katalysatoren, die der Markt noch ignoriert
Veolia wirkt auf den ersten Blick wie ein klassischer Versorger aus dem letzten Jahrhundert – solide, aber langweilig. Doch dieser Eindruck täuscht. Im Hintergrund stellt sich das Unternehmen strategisch neu auf. Ziel: eine führende Rolle beim Klimawandel einnehmen.
Der Wandel ist längst im Gange. Veolia investiert in moderne Systeme, optimiert Prozesse und digitalisiert seine Infrastruktur. Dabei geht es nicht um Trends, sondern um echte betriebliche Effizienz.
- Wasser wird weltweit knapper. Die Wiederaufbereitung ist keine Option mehr – sie ist Pflicht. Die EU schreibt sie bereits für die Landwirtschaft vor. Veolia ist in diesem Bereich gut aufgestellt und betreibt auch Entsalzungsanlagen in besonders betroffenen Regionen.
- Industrieabfälle müssen streng entsorgt werden. Veolia besitzt die nötigen Genehmigungen und Anlagen, um auch mit gefährlichen Stoffen umzugehen. Gleichzeitig treibt das Unternehmen das Recycling seltener Metalle voran. Aus Abfall werden wertvolle Rohstoffe – mit attraktiven Margen.
- Veolia betreibt bereits hunderte Fernwärmenetze in Europa. Viele davon laufen bereits mit Abwärme, Biomasse oder CO₂-armen Brennstoffen. Städte setzen zunehmend auf diese Netze, um ihre Klimaziele zu erreichen. Veolia hat bereits die Infrastruktur, die Verträge und die Partner an der Hand.
Veolia-Kennziffern: Die finanzielle Lage ist stabil
Die strategische Übernahme von Suez in Höhe von 13 Milliarden Euro belastete die Bilanz. Der Goodwill erreichte nach der Akquisition nahezu 100 Prozent der Eigenkapitalsumme. Für die Übernahme wurden 23 Prozent neue Aktien ausgegeben. Der Verschuldungsgrad liegt bei 2,6 des Ebitda. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 14 liegt der Weltmarktführer deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 18 und die freie Cashflow-Rendite erreicht bereits 6,7 Prozent. Analysten gehen von einem durchschnittlichen Kursziel von 36 Euro aus. Das entspricht aktuell einer Unterbewertung von 20 Prozent. Dazu kommen noch 5,1 Prozent Dividende.
Fazit Veolia-Aktie
Für ein stabiles, vorhersehbares Geschäft, das für die Zukunft sehr gut positioniert ist, scheint die Aktie nicht zu teuer. Die Aktie bietet auch Diversifikation von den USA und dem Technologiesektor sowie wenig Volatilität in turbulenten Börsenphasen.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
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