Messenger: "Alles freiwillig": Das sagt Whatsapp zu seiner nicht abschaltbaren KI-Funktion

Seit Wochen versuchen Whatsapp-Nutzer, die KI-Funktion des Messengers loszuwerden. Nach einem Statement von Betreiber Meta dürfen sie wohl nicht auf eine schnelle Lösung hoffen.

Apr 26, 2025 - 13:51
 0
Messenger: "Alles freiwillig": Das sagt Whatsapp zu seiner nicht abschaltbaren KI-Funktion

Seit Wochen versuchen Whatsapp-Nutzer, die KI-Funktion des Messengers loszuwerden. Nach einem Statement von Betreiber Meta dürfen sie wohl nicht auf eine schnelle Lösung hoffen.

Das Thema lässt die Menschen nicht los: Seit Betreiber Meta Anfang April seine KI-Funktion in Whatsapp, Instagram und Facebook eingeschaltet hat, fragen sich die Nutzer, wie man sie wieder abschaltet (mehr erfahren Sie hier). Nun hat sich der Konzern zu den Features geäußert. Und bleibt bei seiner Haltung.

"Wir glauben, dass es eine gute Sache ist, den Menschen diese Möglichkeiten zu geben. Wir hören uns das Feedback unserer Nutzer immer an", erklärte Meta gegenüber dem britischen TV-Sender "BBC". Der Sender hatte den Konzern mit der Tatsache konfrontiert, dass man die KI-Funktionen nicht abschalten kann. Meta scheint aber daran festzuhalten: Die KI-Funktionen seien mit anderen permanenten Funktionen wie Channels oder dem Status vergleichbar, so Meta. Die Nutzung sei "vollkommen freiwillig".

So blocken Sie Meta AI in Whatsapp

Die vermeintliche Freiwilligkeit stößt vielen Nutzern sauer auf. Obwohl Meta auf seiner Supportseite zu den KI-Funktionen von "optionalen KI-Erlebnissen" spricht, besteht diese Freiwilligkeit vor allem darin, den KI-Bot nicht aktiv zu verwenden. Der blaue Ring, mit dem Meta AI in Whatsapps Chat-Übersicht angezeigt wird, lässt sich nicht abschalten. Auch im Suchschlitz am oberen Rand lässt sich Meta AI nicht deaktivieren. Stattdessen gibt es bisher nur die Möglichkeit, den Chatbot zu blockieren (hier erfahren Sie mehr).

Interessanterweise bringt Whatsapp selbst eine weitere Variante ins Spiel, sich vor der neugierigen KI zu schützen. Nachdem vor einigen Wochen in Testversionen des Messengers eine Funktion namens "Erweiterter Chat-Datenschutz" auftauchte, wurde die nun auch für die reguläre Version freigeschaltet. Das Feature ist dazu gedacht, die Privatsphäre der Nutzer zu erhöhen – kann dadurch aber auch Meta AI am Schnüffeln hindern.

Der Hintergrund der Funktion ist leicht erklärt: Der Erweiterte Chat-Datenschutz sorgt dafür, dass Bilder, Videos und ganze Chatverläufe nicht mehr einfach weitergeleitet werden können. Dabei wird explizit auch Meta AI genannt: "Wenn die Funktion aktiv ist, kannst du blockieren, dass andere Personen Chats exportieren, Medien automatisch auf ihr Telefon herunterladen und Nachrichten für KI-Funktionen verwenden", heißt es auf der Support-Seite. Aktiviert wird die Schutzfunktion, indem man auf den Chatnamen tippt und sie in den dortigen Optionen aktiviert. Sie muss also für jeden Chat einzeln eingeschaltet werden.

Was weiß Meta AI?

Wie weit das nötig ist, ist aktuell noch unklar: "Die Informationen, die Meta erhält, und wie Meta diese verwendet, hängt davon ab, wie du mit den Erlebnissen interagierst", heißt es auf der Supportseite schwammig. Zwar betont das Unternehmen, man könne keine Chats lesen, die nicht zuvor mit der KI verknüpft wurden. Allerdings kann man Meta AI auch als Teilnehmer zu einem Chat hinzufügen. Wie es dann mit der Datenweitergabe aussieht, ist unklar. 

Dass die Daten an Meta gehen, ist nicht selbstverständlich: Dem Unternehmen wurde in der EU untersagt, die Daten zwischen seinen Angeboten Instagram, Whatsapp und Facebook zu verknüpfen. Der KI-Chat in Whatsapp kommt direkt von Meta, wie die Supportseite betont. Hier findet also durchaus eine Verknüpfung der Daten statt.

Quellen:BBC, Meta