Lebensmittel: Britisches Ministerium will gezuckerte Milchshakes besteuern

Übergewicht in der Gesellschaft sei ein gewaltiges Problem, meint das britische Finanzministerium. Eine Zuckersteuer auf Softdrinks könnte deswegen auf cremige Alternativen ausgeweitet werden.

Apr 29, 2025 - 11:08
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Lebensmittel: Britisches Ministerium will gezuckerte Milchshakes besteuern

Übergewicht in der Gesellschaft sei ein gewaltiges Problem, meint das britische Finanzministerium. Eine Zuckersteuer auf Softdrinks könnte deswegen auf cremige Alternativen ausgeweitet werden.

Im Kampf gegen Übergewicht könnten in Großbritannien bald süße, abgepackte Milchshakes besteuert werden. Eine Zuckersteuer gilt bereits für Softdrinks mit einem bestimmten Zuckergehalt. Das Finanzministerium in London schlägt nun vor, die Abgabe auszuweiten.

"Unser Land steht vor der gewaltigen Herausforderung anhaltend hoher Zahlen von Fettleibigkeit und Übergewicht", heißt es in einem Papier des Ministeriums. Betroffen seien nahezu zwei Drittel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder. Das Gesundheitssystem koste dies Milliarden.

Das Ministerium schlägt deswegen vor, dass ab einem bestimmten Zuckergehalt auch abgepackte Getränke besteuert werden sollen, die auf Milch oder pflanzlichen Alternativen wie Haferdrinks basieren. Bisher waren diese ausgenommen, aus Sorge um die Kalziumzufuhr.

Ziel: Hersteller sollen Zuckergehalt reduzieren

In Großbritannien wird seit sieben Jahren eine "Zuckersteuer" auf Getränke erhoben. Die "Soft Drinks Industry Levy" ist seit 2018 in Kraft. Viele Hersteller hätten seit Ankündigung der Pläne ihre Rezepturen angepasst, schreibt das Ministerium. Auf 89 Prozent der Softdrinks, die im Land verkauft würden, falle die Steuer daher gar nicht an.

Die Abgabe zeige, was erreicht werden könne, wenn man die Ursachen des übermäßigen Zuckerkonsums bekämpfe. Die Industrie habe den Zucker in Getränken um etwa die Hälfte reduziert (46 Prozent), teilte das Ministerium mit. Es schlägt vor, auch die Schwelle weiter zu senken, ab der die Steuer greift - von 5 auf 4 Gramm pro 100 Milliliter. Über die Pläne soll nun beraten werden.