Für Rohstoffunabhängigkeit: Porsche plant Recycling von EV-Batterien in großem Maßstab
Die Ziele stehen fest: Bis 2031 möchte die EU, dass Autokonzerne 80 Prozent des Lithiums aus ihren alten Batterien zurückgewinnen. Auch andere wertvolle Materialien wie Nickel, Kobalt und Mangan sollen zurück in den Produktionskreislauf fließen. Größtmögliche Rohstoffunabhängigkeit möchte Porsche genau auf diesem Weg erreichen, die Rohstoffmärkte seien schlicht zu instabil. Auch der Umwelt würde es …

Die Ziele stehen fest: Bis 2031 möchte die EU, dass Autokonzerne 80 Prozent des Lithiums aus ihren alten Batterien zurückgewinnen. Auch andere wertvolle Materialien wie Nickel, Kobalt und Mangan sollen zurück in den Produktionskreislauf fließen. Größtmögliche Rohstoffunabhängigkeit möchte Porsche genau auf diesem Weg erreichen, die Rohstoffmärkte seien schlicht zu instabil. Auch der Umwelt würde es enorm guttun, ließen sich die Antriebs-Akkus der Stromer wiederverwerten, nicht nur bei Porsche, sondern auch bei allen anderen Marken. Ist dieses Ziel wirklich erreichbar?
»Unabhängigkeit von volatilen und geopolitisch instabilen Rohstoffmärkten«
Porsche nimmt die Sache jedenfalls jetzt selbst in die Hand, so die offizielle Ankündigung. Doch die Hochspannungsbatterien unserer Elektroautos zu recyceln, ist bekanntlich nicht leicht. Im nun startenden Pilotprojekt werden die Chancen noch einmal genau ausgelotet, und am Schluss soll ein im großen Maßstab anwendbares Verfahren stehen. Porsche Vorstand Barbara Frenkel erklärt es deutlich: »Mithilfe innovativer Recyclingverfahren streben wir eine größere Unabhängigkeit von volatilen und geopolitisch instabilen Rohstoffmärkten an«.
Porsche hat schon 65 Tonnen schwarze Masse produziert
Wie funktioniert so ein Recyclingprozess? Zuerst zerkleinern leistungsstarke Maschinen die E-Auto-Akkus zu einem Granulatgemisch, das sich im Fachjargon »schwarze Masse« nennt. Nun wird es kompliziert: Die enthaltenen Rohstoffe müssen im nächsten Schritt getrennt werden, um sie erneut für die Batterieherstellung zu verwenden. Nicht jedes zurückgewonnene Material weist jedoch die richtige Qualität und Reinheit auf, um einen neuen Platz in der Kreislaufwirtschaft zu erhalten. Nach eigenen Angaben hat Porsche bislang 65 Tonnen schwarze Masse produziert, die ab jetzt den nächsten Schritt durchläuft.
Im Raum steht die These, dass 95 Prozent aller Materialien von Lithium-Ionen-Batterien zurück gewinnbar sind. Das wäre ein enorm großes Potential, das sich hoffentlich bald schon ausschöpfen lässt. Der Bedarf an neuen wertvollen Materialien würde sich stark verringern und, wenn der Recyclingprozess irgendwann günstig machbar ist, lässt sich auf diese Art auch viel Geld sparen. Das sind aber alles bislang nur Spekulationen, Porsche wird zeigen, was geht.
Quelle: newsroom.porsche.com