Doku-Tipp: „Smartphone-Verbot für Spaniens Kinder“
In Barcelona begann im Herbst 2023 eine Elterninitiative, die mittlerweile landesweit für Aufmerksamkeit sorgt: Die Bewegung „Teenager ohne Handy“ setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 16 Jahren die Nutzung von Smartphones zu verbieten – sowohl in der Schule als auch im öffentlichen Raum. Ausgangspunkt waren die Sorgen einiger weniger Eltern […] Der Beitrag Doku-Tipp: „Smartphone-Verbot für Spaniens Kinder“ erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

In Barcelona begann im Herbst 2023 eine Elterninitiative, die mittlerweile landesweit für Aufmerksamkeit sorgt: Die Bewegung „Teenager ohne Handy“ setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen bis zum Alter von 16 Jahren die Nutzung von Smartphones zu verbieten – sowohl in der Schule als auch im öffentlichen Raum.
Ausgangspunkt waren die Sorgen einiger weniger Eltern über die Auswirkungen exzessiver Smartphone-Nutzung auf die Entwicklung ihrer Kinder. Inzwischen zählt die Bewegung über 60.000 Mitglieder, die sich in rund 140 Gruppen auf WhatsApp und Telegram organisieren.
Ausschlaggebend für das starke Wachstum waren mehrere Fälle von sogenannten „Rachepornos“ unter Minderjährigen, die Ende 2023 in Spanien für großes öffentliches Aufsehen sorgten. Eltern und Fachleute aus den Bereichen Pädiatrie, Psychologie und Bildungswesen sehen die intensive Nutzung von Smartphones zunehmend kritisch. Sie warnen vor einer Beeinträchtigung der emotionalen und sozialen Entwicklung, der Sprachfähigkeit und der Konzentrationsfähigkeit junger Menschen.
Ein Themenkomplex, dem sich die ARTE-Dokumentation „Smartphone-Verbot für Spaniens Kinder“ jetzt widmet und Einblicke in die Entstehung und Ziele der Bewegung bietet.
Wissenschaftliche Erkenntnisse stützen die Forderungen
Dabei Berufen sich die Smartphone-Kritiker immer wieder auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse und verweisen auf Studien, aus denen hervorgeht, dass die Nutzung sozialer Netzwerke suchterzeugende Mechanismen auslöst.
Das Gehirn junger Nutzer reagiert auf das schnelle Scrollen durch Inhalte mit verminderter Aktivität in den Bereichen, die für kritisches Denken und Gedächtnisbildung zuständig sind. Besonders betroffen ist eine Region, die eine zentrale Rolle in den Bereichen Planung und Impulskontrolle spielt.
Kinderärzte beobachten zudem einen Anstieg von Schlafstörungen, Angstzuständen und Problemen im Sozialverhalten. Diese Befunde veranlassten den spanischen Kinderärzteverband dazu, neue Empfehlungen zu veröffentlichen, die den Verzicht auf Smartphones im Kindesalter fordern und einen möglichst späten Erwerb solcher Geräte anregen.
Im vergangenen Dezember die spanische Regierung erstmals auf den Druck der Bewegung: Seither sind Smartphones an Grund- und weiterführenden Schulen im Unterricht und auf dem Schulhof verboten. In Frankreich wurden ähnliche Gesetze auf den Weg gebracht. Und auch auf europäischer Ebene formieren sich erste länderübergreifende Initiativen, um einheitliche Regelungen für den Schutz von Kindern vor den Risiken digitaler Mediennutzung zu fordern.
Zum Nachlesen:
- Australien: Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige
- Norwegen: Social Media erst ab 15 – neue Altersgrenze
- Frankreich: Kein Smartphone bis zum 13. Lebensjahr
- Großbritannien: Smartphone-Verbot für Jugendliche
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