500-Millionen-Euro-Strafe: Apple kritisiert EU-Entscheidung und kündigt Einspruch an

Apple hat gestern von der EU eine Strafe in Höhe von 500 Millionen Euro kassiert. Im Zentrum des Konflikts steht die Frage, ob App-Entwickler ihre Nutzer auf andere Kaufoptionen außerhalb des App Store hinweisen dürfen. Die EU-Kommission ist sich sicher, dass Apple genau das systematisch verhindert und damit gegen geltendes Digitalrecht verstoßen hat. Apple sieht […]

Apr 24, 2025 - 17:51
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500-Millionen-Euro-Strafe: Apple kritisiert EU-Entscheidung und kündigt Einspruch an

Apple hat gestern von der EU eine Strafe in Höhe von 500 Millionen Euro kassiert. Im Zentrum des Konflikts steht die Frage, ob App-Entwickler ihre Nutzer auf andere Kaufoptionen außerhalb des App Store hinweisen dürfen. Die EU-Kommission ist sich sicher, dass Apple genau das systematisch verhindert und damit gegen geltendes Digitalrecht verstoßen hat. Apple sieht die Sache naturgemäß anders, kritisiert die Entscheidung scharf und kündigt bei der Gelegenheit einen Einspruch gegen das Urteil an.

Was steckt hinter dem Verstoß?

Die Europäische Kommission wirft Apple vor, gegen das sogenannte „Anti-Steering“-Gebot verstoßen zu haben. Das bedeutet, dass Entwickler innerhalb ihrer Apps weder externe Links zu anderen Angeboten setzen noch Preisvergleiche anzeigen durften. Die EU sieht darin eine Behinderung des Wettbewerbs und einen Nachteil für Verbraucher. Die Kommission argumentiert, dass Nutzer ein Recht darauf haben, über alternative und möglicherweise günstigere Optionen informiert zu werden.

Apple wehrt sich

Wie erwartet, lässt Apple die Strafe nicht einfach auf sich sitzen. So hat der Konzern laut Reuters einen Einspruch gegen das Urteil angekündigt. In einer Stellungnahme heißt es, dass die Europäische Kommission Apple ungerecht behandelt. Die von der EU geforderten Änderungen könnten die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer gefährden. Auch die Qualität der Produkte stehe auf dem Spiel, erklärt Apple.

Das Unternehmen betont zudem, dass es bereits unzählige Ingenieursstunden und erhebliche Ressourcen in die Umsetzung der EU-Vorgaben gesteckt hat. Dabei habe niemand aus der eigenen Kundschaft diese Änderungen eingefordert. Es sei frustrierend, dass die EU-Kommission die Anforderungen immer wieder anpasst und nie klare Kriterien festlegt, führt Apple weiter aus.

Fristen bleiben bestehen

Trotz des Einspruchs läuft die Uhr weiter. Apple hat 60 Tage Zeit, um die geforderten Änderungen umzusetzen. Sollte das nicht geschehen, drohen weitere Sanktionen. Die EU-Kommission betont, dass sie den Prozess genau verfolgen wird und weiterhin im Dialog mit den Unternehmen steht.

Es bleibt also angespannt zwischen Apple und der EU. Dabei stellt der Streitfall mehr als nur einen Disput zwischen den Parteien dar. Er ist ein großer Präzedenzfall unter dem Digital Markets Act (DMA), der seit März 2024 in Kraft ist. Ziel des DMA ist es, die Macht großer Plattformen einzuschränken und den Wettbewerb in digitalen Märkten fairer zu gestalten.