Perplexity: Smartphone Push und Browser für personalisierte Ads

Die AI Answering Machine Perplexity dringt in zahlreiche Digitalräume vor, bringt einen iOS Assistant, kommt auf Motorola und Telekom Smartphones und möchte den eigenen Browser für ein hyperpersonalisiertes Werbeangebot nutzen.

Apr 25, 2025 - 10:56
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Perplexity: Smartphone Push und Browser für personalisierte Ads

Google mit Gemini, Bing mit dem Copilot, ChatGPT (Search) oder doch Perplexity? Bei der Internetsuche mit KI-Unterstützung haben die User vielfältige Möglichkeiten zur Auswahl und können auf immer neue Features oder Suchansichten zurückgreifen. Microsoft beispielsweise hat kürzlich die Copilot Search in Bing vorgestellt, die an Perplexity erinnert. Google wiederum hat die AI Overviews auch endlich nach Deutschland gebracht und arbeitet schon am noch umfassenderen AI Mode für die Suche. Meta hingegen setzt auf die eigene Meta AI, um Suchmöglichkeiten auf Plattformen wir Instagram zu erweitern. Und während OpenAI mit brandneuen Modellen und sogar dem Support für eine Netflix-Suchoption daherkommt, möchte sich Perplexity gegen die mächtige Konkurrenz behaupten.

Zu diesem Zweck baut das Unternehmen einerseits auf diverse Integrationen im Hardware- und Software-Bereich, die den digitalen Alltag vieler Menschen betreffen. Andererseits stellt sich Perplexity mit den eigenen Angeboten breit auf und möchte vor allem mit dem noch jungen Comet Browser zahlreiche Daten sammeln, die Advertisern personalisierte Ads ermöglichen. CEO Aravind Srinivas hat aber bezüglich der Browser-Pläne noch etwas richtigzustellen.


Perplexity bringt einen eigenen Browser

– mit kometenhaften Ambitionen

Perplexity: Neuer Ki-Browser Comet
Neuer KI-Browser Comet, © Perplexity


Perplexity: Integration auf Motorola Handys, bei Telekom Smartphones und ein neuer iOS Assistant

We’re Not a Competitor. We’re a Choice.

Das gibt Perplexity auf dem eigenen Blog an und verkündet dort eine neue Kooperation mit dem Smartphone-Unternehmen Motorola. Auf neuen Geräten wird die AI Answering Machine vorinstalliert. Wer ein neues Gerät kauft, erhält sogar drei Monate Perplexity Pro umsonst. Und wer ein Moto Razr besitzt, kann den Assistant von Perplexity auch im zugeklappten Zustand aktivieren.

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Perplexity steht Millionen von Usern ohnehin zur Auswahl, doch das Unternehmen möchte die eigenen KI-Funktionen in möglichst viele Nutzungskontexte integrieren, gerade bei Smartphones. Anfang des Jahres wurde in Kooperation mit der Telekom bereits ein neues AI Phone gelauncht, auf dem Perplexitys KI als Grundlage für die Magenta AI fungiert. Aravind Srinivas sieht sich im Wettbewerb mit Google und ist der Meinung, dass der eigene KI-Assistant Gemini nicht nur das Wasser reichen, sondern diesen auch übertreffen kann. Auf Android-Geräten ist der Assistant schon länger verfügbar. Für iOS hat das Unternehmen jüngst einen neuen Voice Assistant gelauncht, der selbst der Apple-eigenen KI Siri Konkurrenz macht.


Perplexity launcht Voice Assistant für iOS

– und etabliert sich als ernstzunehmende Alternative zu Siri

iPhone mit geöffneter Perplexity App im Voice-Assistant-Modus auf schwarzem Hintergrund, Anzeige eines dynamischen Sprachkreises in der Bildschirmmitte.
Der neue Voice Assistant von Perplexity auf iOS,


Zudem können Microsoft User Perplexity Seit März 2025 über eine Windows App nutzen. Überhaupt bietet das Unternehmen immer neue Möglichkeiten, von der Integration der Web-Suche bei jeglichen AI Bots wie Claude oder ChatGPT über neue Suchmodi im Stil von Google bis hin zu Echtzeitantworten im Voice Mode und dem Einsatz populärer KI-Modelle wie DeepSeek R1, sogar in unzensierter Version.

Browser könnte Perplexity wichtige Monetarisierungsgrundlage vermitteln – lässt aber auch sich warten

Perplexity möchte also im Bereich der Internetsuche, der AI Assistants und nicht zuletzt bei der Auswahl des Browsers als relevante Option auftauchen. Denn mit Comet soll die agentische Suche gefördert werden. Allerdings ist der Browser noch nicht verfügbar. Auf der dedizierten Website können sich Interessierte zwar schon in eine Warteliste eintragen. Doch ein offizielles Startdatum gibt es noch nicht. Im TBPN Podcast sprach Aravind Srinivas jüngst jedoch über die Potentiale, die Comet bieten soll und peilte einen Launch im Mai 2025 an. Darin erklärte er:

[…] I believe you can do a lot of interesting things with memory, where, once you understand the user deeply enough, the user can probably trust you, if you show them relevant sponsored content; as long as it’s super personalized und hyper optimized for that user […].

Er sagte, das Unternehmen möchte mit dem Browser Daten außerhalb der App sammeln, um User zu verstehen. Denn mit den Daten aus dem Browser, die oft persönlicher sind als bei Prompts in der App, könnte Perplexity ein besseres User-Profil erstellen. Und basierend darauf könnte das Unternehmen im Discover Feed Ads ausspielen, ähnlich wie klassische Suchmaschinen in den SERPs.

TechCrunchs Julie Bort berichtet über die Aussagen des CEOs und schreibt, dass Perplexity im Browser all das tracken möchte, was User tun, um darauf basierend Ads zu schalten. Das ist inhaltlich richtig, trotzdem sieht Srinivas im Titel eine verkürzte Darstellung und stellt auf X klar, dass er im Podcast nur auf ein Monetarisierungsszenario verweist – und dass User stets die Option zum Opt-out für das Tracking haben sollen.

Monetarisierung mit Ads als logischer nächster Schritt – auch in anderen KI-Diensten

Jedoch geht aus den Plänen von Perplexity klar hervor, dass das Unternehmen die Werbemonetarisierung als weitere Option neben dem Umsatz durch Abonnementgebühren und Kooperationen mit großen Tech-Unternehmen fokussiert. In einem KI-gestützten Browser am Puls der Zeit wäre die Personalisierung einfacher als in der App, wie Srinivas schon andeutet. Die Integration von Ads passend zu den User-Profilen könnte dann im Browser, aber auch in anderen Diensten Perplexitys stattfinden. In der AI Answering Machine selbst werden bereits seit 2024 Follow-up-Fragen gesponsert.

Mit Konkurrenz in diesem Feld muss das Unternehmen jedoch rechnen. Google testet in den USA bereits die Einführung von Ads in AI Overviews, Microsoft lässt Antworten im Copilot zum Teil sponsern, die Monetarisierung der Meta AI im Suchkontext wird von Metas CFO Susan Li schon in Erwägung gezogen und auch OpenAI hat die Integration von Ads in den Suchkontexten von ChatGPT und ChatGPT Search zwar noch nicht umgesetzt, aber auch keineswegs ausgeschlossen.


Neuer Ansatz:

Perplexity bringt Ads in AI-Suche

Bild von Bergen, Person davor, Weitsicht. Schriftzug: Search like never before
© Perplexity via Canva