Tesla Semi mit eigener 1,2-MW-Ladeinfrastruktur

Der Tesla Semi kommt 2026 in Serie. Neue Batterien, ePTO-Stromanschluss und 1,2-MW-Lader sollen den E-Lkw fit für den Schwerlastverkehr machen. Der Beitrag Tesla Semi mit eigener 1,2-MW-Ladeinfrastruktur erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Apr 30, 2025 - 13:06
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Tesla Semi mit eigener 1,2-MW-Ladeinfrastruktur

Tesla treibt sein Projekt für elektrische Schwerlaster weiter voran. Auf der ACT Expo stellte Dan Priestley, Programmleiter des Tesla Semi, aktuelle Entwicklungen und Pläne für die kommenden Jahre vor. Trotz Rückschlägen bei anderen Herstellern hält Tesla an seinem Kurs fest. Das Ziel bleibt, 2026 mit der Serienproduktion des E-Lkw in Nevada zu starten.

Das Werk soll jährlich bis zu 50.000 Einheiten liefern. Die Halle mit rund 158.000 Quadratmetern Fläche steht bereits. Aktuell laufen Vorbereitungen für die Fertigungslinien und die Ausstattung mit Maschinen. Die ersten Lkw werden intern bereits eingesetzt. Tesla nutzt sie für die eigene Logistik, um Praxiserfahrungen zu sammeln und das Produkt weiter zu verbessern. Erst danach beginnen die Auslieferungen an Kunden.

Die bisherigen Testfahrzeuge haben zusammen fast acht Millionen Meilen zurückgelegt. 26 der Lkw sind über 100.000 Meilen unterwegs gewesen. Die Flotte war in unterschiedlichen Bereichen im Einsatz, etwa bei der Lebensmittellogistik, im Verteilerverkehr und im Autotransport. Zwei Varianten des Tesla Semi sind geplant: eine mit rund 480 Kilometern Reichweite und eine mit etwa 800 Kilometern. Dabei sei nicht nur die Reichweite bemerkenswert, sondern auch die Energieeffizienz und das Verhältnis von Nutzlast zu Gewicht.

Auf Grundlage der Erfahrungen wurden zahlreiche Verbesserungen umgesetzt. Ein neues Spiegelkonzept etwa soll die Sicht verbessern, eine zusätzliche Seitenscheibe die Kommunikation an Schranken und Hafentoren erleichtern. Tesla kündigte außerdem eine neue Batteriegeneration an. Sie ist günstiger in der Herstellung, leichter und dennoch leistungsfähig. Der Trick liegt in einem Effizienzgewinn von über sieben Prozent, wodurch sich trotz geringerer Kapazität die gleiche Reichweite ergebe.

Tesla Semi künftig mit 1,2 MW-Ladeleistung

Ferner wird der Elektro-Lkw mit einem leistungsstarken Ladeanschluss ausgestattet. Mehr als ein Megawatt Ladeleistung sollen möglich sein. Das ist vor allem für die geplanten langen Touren entscheidend. Tesla hat auch ein neues Batteriesystem mit hoher Effizienz vorgestellt, das im Semi zum Einsatz kommt. Die Zellen stammen laut Unternehmen vollständig aus den USA.

Ein weiteres Thema: die Stromversorgung von Anhängern. Tesla plant ein elektrisches Nebenaggregat namens ePTO. Damit lassen sich zum Beispiel Kühlauflieger direkt vom Lkw versorgen. Bislang sind solche Systeme meist dieselbetrieben. Das neue System unterstützt sowohl Gleich- als auch Wechselstrom und erlaubt eine Spitzenleistung von über 25 Kilowatt. Gerade bei Kühltransporten, die oft über längere Zeiträume bei niedriger Leistungsaufnahme laufen, ist das relevant.

Neben dem Auto selbst rückt Tesla auch die Ladeinfrastruktur in den Fokus. Eine neue Generation von Ladesäulen mit bis zu 1,2 Megawatt Leistung entsteht. Die Technik basiert auf Teslas Version 4 der Supercharger, ist aber für den Schwerlastbereich angepasst. Der Platzbedarf verringert sich im Vergleich zu bestehenden Systemen um über die Hälfte. Das senkt Kosten, spart Fläche und verbessert die Planbarkeit für Logistikunternehmen. Bis zu acht Lkw können sich künftig eine Station teilen.

Für den Service soll das gleiche Team zuständig sein, das bereits die Pkw-Supercharger wartet. Tesla verspricht eine hohe Zuverlässigkeit – ähnlich wie im Pkw-Bereich, wo über 99,95 Prozent Betriebszeit erreicht werden. Diese Stabilität will Tesla auf den Schwerverkehr übertragen.

Langsames Laden über Nacht im Fokus

Neben der Schnellladung arbeitet Tesla an einem System für das langsame Nachladen über Nacht. Dies sei ideal für Unternehmen, deren Einsatzzeiten dies zulassen. Zusätzlich entstehen erste öffentliche Ladepunkte für Lkw. 46 Standorte sind bereits in Planung, darunter auch solche in der Nähe von Truck Stops. Insgesamt entstehen über 300 Schnellladepunkte, die ab diesem Jahr gebaut werden. Weitere folgen 2026. Tesla sieht öffentliche Ladeangebote nicht nur als Ergänzung, sondern als zentrale Säule für eine flächendeckende Elektrifizierung im Transportsektor.

Auch private Ladepunkte bei Kunden sollen weiter ausgebaut werden. Doch nicht jede Spedition besitzt eigene Höfe oder hat genug Platz und Stromanschlüsse. Deshalb sieht Tesla öffentlich zugängliche Ladeplätze als wichtiges Bindeglied. Sie sollen als Übergangslösung dienen, aber auch Reichweitenreserven schaffen. Der Fokus liegt darauf, Ladepunkte dort zu errichten, wo Lastwagen ohnehin halten – etwa in Industriegebieten oder entlang großer Routen.

Tesla verspricht dabei niedrige Stromkosten, um gegenüber Diesel wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Das Unternehmen betont, dass jede Auslieferung mit einer passenden Ladelösung einhergehen soll – ob privat, öffentlich, schnell oder langsam. Priestley betonte, dass es sich nur um einen Ausschnitt der laufenden Arbeiten handelt. Viele weitere Entwicklungen seien in Vorbereitung.

Quelle: Youtube – Out of Spec Bits: Vollständige Keynote: Tesla Semi Update! Megacharger-Netzwerk, neue Batterie, e-PTO, Produktion u…

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