Mehr Zeit, weniger Stress, effizienteres Arbeiten – das Parkinsonsche Gesetz umgehen
Kennst Du schon das Parkinsonsche Gesetz? Es erklärt, warum wir oft viel länger brauchen, um Aufgaben zu erledigen, als es eigentlich nötig wäre. In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du mit einfachen Strategien effizienter arbeiten, Zeit gewinnen und Stress vermeiden kannst – für mehr Leichtigkeit im Beruf und im Privatleben!


Das Parkinsonsche Gesetz – eine verblüffende Beobachtung
Du hast acht Stunden Zeit, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen – und erstaunlicherweise brauchst Du genau so lange. Zufall? Glückliche Fügung? Nein, in den meisten Fällen selbst verursacht. Denn nach dem Parkinsonschen Gesetz, das der britische Historiker Cyril Northcote Parkinson erstmals 1955 in dem Wirtschaftsmagazin The Economist formulierte, dehnt sich die Arbeit in genau dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Mit anderen Worten: Je mehr Zeit Du hast, desto mehr davon nimmst Du Dir. Entweder Du verbringst unnötig viel Zeit mit Details, oder Du lenkst Dich ab und schiebst die Arbeit immer wieder auf. Setzt Du Dir jedoch für eine Aufgabe, die eigentlich nur zwei Stunden dauert, ein klares Zwei-Stunden-Zeitfenster, erledigst Du sie in der Regel fokussiert innerhalb dieser Zeit.
Zur Veranschaulichung erzählte Parkinson von einer älteren Dame, die einen ganzen Tag braucht, eine Postkarte zu verschicken. Sie nimmt sich eine Stunde Zeit, die passende Karte aufzutreiben, sucht 30 Minuten nach ihrer Brille, feilt 90 Minuten am Text – und so weiter. Im Gegensatz zum vielbeschäftigten Mann, der das Ganze in drei Minuten am Schreibtisch erledigt.
Verzögern, ablenken, perfektionieren – typische Muster
Das Parkinsonsche Gesetz war ursprünglich als satirische Beobachtung und Kritik an der Ineffizienz der Bürokratie. Später wurde es jedoch mehrfach empirisch bestätigt und in Zeitmanagement- und Produktivitätskonzepte integriert.
Die meisten von uns neigen dazu, die eingeplante Zeit vollständig auszuschöpfen. Du kannst das bei anderen und bei Dir selbst beobachten – im Beruf genauso wie im Privatleben: Das Projekt, das auf den letzten Drücker fertig wird. Das Meeting, in dem viel geredet, aber wenig gesagt wird und Entscheidungen erst ganz zum Schluss getroffen werden. Die Arbeitszeit, die Du absitzen musst, auch wenn gerade nichts zu tun ist. Deine Steuererklärung, die monatelang liegen bleibt. Die Vorbereitungen auf den Besuch, die plötzlich in Stress ausarten, obwohl eigentlich genug Zeit war.
Es gibt verschiedene Gründe, warum wir den Arbeitsprozess verzögern. Oft wollen wir unbewusst negative Gefühle wie Stress, Unsicherheit oder Versagensängste vermeiden. Außerdem verlieren wir uns leicht in Details, weil wir glauben, alles perfekt machen zu müssen. Hinzu kommt, dass wir uns gerne ablenken lassen. Und nicht zuletzt nutzen viele von uns die vorgegebene Zeit bewusst voll aus – aus Angst, den Eindruck zu erwecken, ungenau oder oberflächlich gearbeitet zu haben.
Bei angenehmen Tätigkeiten hingegen wirkt das Parkinsonsche Gesetz kaum. Sie erledigen wir meist so schnell wie möglich, weil wir das positive Gefühl herbeiführen wollen und entsprechend motiviert sind. Denk an die Tafel Schokolade, die Du in wenigen Minuten verputzt hast. Oder das spannende Buch, das Du kaum weglegen kannst. Dabei wäre es doch besser, angenehme Tätigkeiten öfter zu unterbrechen und sie hinauszuzögern.
Mehr aus Deiner Zeit machen – 6 bewährte Strategien
Wie kannst Du das Parkinsonsche Gesetz umgehen und Deine Zeit besser einteilen? Die folgenden Tipps helfen, zielgerichteter zu arbeiten und Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen. Es gibt natürlich noch weitere Zeitmanagementmethoden wie die Pomodoro-Technik oder Timeboxing, die Dich ebenfalls schneller an Deine Ziele bringen können.
- Verinnerliche das Parkinsonsche Gesetz
Einen wichtigen Schritt hast Du schon gemacht: Du weißt, dass sich Aufgaben immer auf die verfügbare Zeit ausdehnen. Dieses Wissen ist Gold wert – denn es kann Dir helfen, bewusst gegenzusteuern. - Schätze den Aufwand und setze Dir einen engen Zeitrahmen
Statt etwas Vages wie „Ich erledige das diese Woche“ im Hinterkopf zu haben, überlege, wie lange Du realistisch für die Aufgabe brauchst, und setzte Dir dann einen konkreten Zeitrahmen, zum Beispiel: „Ich erledige das heute von 10 bis 16 Uhr mit einer halben Stunde Mittagspause“. Eine knappe Frist kann Wunder wirken – mehr Fokus, weniger Ablenkung, bessere Ergebnisse. - Plane Zwischenziel
Gerade bei größeren Aufgaben empfiehlt es sich, Zwischenziele oder Meilensteine festzulegen. So kannst Du Deine Fortschritte kontinuierlich überprüfen und bleibst motiviert. Am besten orientierst Du Dich dabei an der SMART-Formel: Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. - Erstelle eine To-do-Liste und priorisiere Deine To-dos
Notiere nicht nur, was erledigt werden muss, sondern ordne Deinen To-dos auch Prioritäten zu. So erkennst Du auf einen Blick, was dringend ist und was gegebenenfalls verschoben oder delegiert werden kann. Diese klare Struktur hilft Dir, den Überblick zu behalten und Deine Zeit effektiv zu managen. - Vermeide Ablenkungen
Ablenkungen lassen Deine Zeit oft schneller schwinden, als Du denkst und Dir lieb ist. Schalte zum Beispiel Dein Smartphone in den Flugmodus, vermeide unnötige Gespräche und sorge für eine ruhige Arbeitsumgebung. So kannst Du Dich besser auf das Wesentliche konzentrieren – die Aufgabe, die es zu erledigen gilt. - Nutze das Pareto-Prinzip
Das Pareto-Prinzip besagt, dass oft 20 % des Einsatzes für 80 % des Erfolgs sorgen, während die restlichen 80 % des Einsatzes nur 20 % der Ergebnisse bringen. Überlege also genau, welche Schritte oder To-dos den größten Einfluss auf Dein Ziel haben. Konzentriere Dich auf diese und verwerfe, verschiebe oder delegiere den Rest.
Die Fallstricke des Parkinsonschen Gesetzes umgehen – 6 große Gewinne
Wenn Du die Erkenntnisse aus dem Gesetz gezielt anwendest, kannst Du bewusster und einfacher leben. Das sind die wichtigsten Vorteile, die Dich erwarten:
- Mehr Zeit für das Wesentliche
Indem Du Aufgaben in bewusst engen Zeitfenstern erledigst, befreist Du Dich von unnötigem Aufwand. Die gewonnene Zeit kannst Du für Deine Leidenschaften, für Menschen, die Dir wichtig sind, oder für Deine eigene Erholung nutzen. - Weniger Stress und eine bessere Entscheidungsfähigkeit
Wenn Aufgaben einen festen Rahmen haben, sinkt die Gefahr, sie aufzuschieben oder ständig zu überdenken. Du spürst mehr Kontrolle und ersparst Dir das belastende Gefühl, nichts geschafft zu haben. Der Stress sinkt, die Zufriedenheit steigt. - Höhere Effizienz und Produktivität
Klare Zeitlimits fördern Fokus und Prioritäten – und verhindern, dass Du Dich in Details verlierst. Du arbeitest effizienter, erledigst Aufgaben also schneller, ohne an Qualität zu verlieren. Dadurch wirst Du produktiver, denn Du erledigst mehr in der gleichen Zeit. - Gesünderer Umgang mit Perfektionismus
Enge Zeitvorgaben helfen Dir, ins Handeln zu kommen, statt endlos zu planen oder zu perfektionieren. Das führt zu einer besseren Balance zwischen Qualität und Effizienz. - Bewusst „Nein“ sagen können
Wenn Du Deine Zeit bewusst managst, wirst Du weniger von anderen Dingen abgelenkt oder in neue Verpflichtungen hineingezogen. Du weißt, was wichtig ist und kannst gezielt ablehnen, was Deine Zeit und Energie unnötig beansprucht. - Gesteigerte Motivation durch sichtbare Fortschritte
Erfolgserlebnisse wirken wie ein Booster für Deine Motivation. Selbst größere Aufgaben und Ziele erscheinen plötzlich erreichbar.
Fazit: Einfach bewusst mehr Leben
Das Parkinsonsche Gesetz ist kein Fluch, sondern zeigt uns auf unterhaltsame Weise, wie viel Zeit wir oft verschwenden. Wenn Du lernst, Dir bewusst enge, aber realistische Zeitfenster zu setzen, gewinnst Du nicht nur Stunden, sondern auch Lebensqualität.
Probiere es bei Deiner nächsten Aufgabe aus – und nutze die gewonnene Zeit für das, was Dir wirklich am Herzen liegt (vielleicht ja sogar für einen Kommentar unter diesem Artikel).