Ratgeber: Schutz vor Verrottung: Welche Folie fürs Hochbeet die richtige ist
Feuchte Erde macht Holz über kurz oder lang morsch. Hochbeete aus dem Naturmaterial werden deshalb mit Folie ausgekleidet. Welche Folie sich dafür eignet und was Sie beachten sollten

Feuchte Erde macht Holz über kurz oder lang morsch. Hochbeete aus dem Naturmaterial werden deshalb mit Folie ausgekleidet. Welche Folie sich dafür eignet und was Sie beachten sollten
Hobbygärtnerinnen und Selbstversorger schwören auf Hochbeete – kein Wunder, schließlich hat das Prinzip einige Vorteile. Im Hochbeet sind Pflanzen geschützt und unerwünschte Beikräuter selten. Außerdem ist die Erde im Hochbeet etwas wärmer als im Flachbeet, was die Erntezeit verlängern kann. Und wer keinen Garten mit geeignetem Boden zur Verfügung hat, schafft sich mit einem Hochbeet ein Stück Natur mit optimalen Wachstumsbedingungen. Ebenso entfällt beim Gärntern natürlich das lästige Bücken.
Besonders beliebt sind rustikale Modelle aus Holz. Doch gerade bei diesem Naturmaterial darf man nicht vergessen, das Hochbeet mit einer Folie aus Kunststoff zu schützen.
Warum gehört eine Folie ins Hochbeet?
Die Folie bewahrt das Hochbeet auf Dauer davor, von innen morsch zu werden. Denn die meisten Holzsorten halten ohne die Einlage aus Kunststoff nur ein paar Jahre, bevor sie verrotten. Dafür sorgt vor allem die Feuchtigkeit der Erde im Hochbeet – ohne die geht es aber natürlich nicht. Schließlich wollen Blumen, Kräuter, Obst und Gemüse ausgiebig gegossen werden, denn der Wasserbedarf ist im Hochbeet höher als am Boden. Eine Folie verhindert außerdem, dass das Substrat zwischen den Holzlatten oder größeren Abständen im Geflecht des Hochbeets herausrieselt.
Um das Holz vor Feuchtigkeit am Boden zu schützen, können Sie das Hochbeet beispielsweise auf Gehwegplatten oder Steinen platzieren.
Wichtig: Bei einem geschlossenen Hochbeet müssen Folie und Boden trotzdem mit Wasserabzugslöchern versehen werden, damit sich kein überschüssiges Gießwasser anstaut.
Welche Folie eignet sich für ein Hochbeet?
Gerne wird Teichfolie für das Auskleiden von Hochbeeten verwendet. Sie ist etwas günstiger, erfüllt aber denselben Zweck wie spezielle Hochbeetfolie, die es auch im Handel gibt. Das Auskleiden des Hochbeets gelingt in der Regel ohne viel Aufwand und die Folie reißt nicht so leicht. Doch auch hier gibt es Unterschiede beim Material. Wählen Sie in jedem Fall eine wasserdichte und wetterfeste Auskleidung für das Hochbeet, die nicht verrottet. Außerdem sollte die Folie keine Schadstoffe in die Umwelt abgeben.
EPDM- oder Kautschukfolie: Teichfolie aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) ist extrem dehnbar, reißfest, sehr kälteresistent und langlebig. Die sogenannte "Kautschukfolie" gilt als umweltfreundliche Alternative zu PVC-Folie, da sich keine Schadstoffe oder Weichmacher aus ihr lösen und in die Erde des Hochbeets gelangen können.
PE-Folie: Für große Flächen ist Folie aus Polyethylen gut geeignet. Um kleine Hochbeete damit auszulegen, ist das etwas steifere Material dagegen eher unpraktisch. PE-Folie ist UV-beständig und oft sogar biologisch abbaubar, aber nicht so langlebig wie beispielsweise EPDM- oder PVC- Folie. Sie gibt keine Schadstoffe in den Boden ab und kann im Garten deshalb bedenkenlos eingesetzt werden.
Noppenfolie: Hier geht es eher um die Form als das Material: Um ein Hochbeet aus Holz langfristig vor der Witterung zu schützen, ist Noppenfolie sehr gut geeignet. Denn die Noppen ermöglichen etwas Luftzirkulation zwischen Folie und Holz, wovon das Material profitiert. Geeignete Noppenfolie ist strapazierfähig, reißfest, frostbeständig und umweltschonend.
Ist Noppenfolie für Hochbeete giftig?
Noppenfolie kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Einige davon, wie PVC, können schädliche Chemikalien enthalten. Achten Sie deshalb auf die Angaben des Herstellers zum Material.
Warum Sie auf PVC-Folie verzichten sollten
Chemische Weichmacher sorgen dafür, das Folie aus Polyvinylchlorid (PVC) schön elastisch und dadurch einfach für das Auskleiden von Behältnissen zu benutzen ist. Häufig besteht Teichfolie deshalb auch aus PVC. Allerdings können sich diese Weichmacher mit der Zeit lösen und in die Umwelt, also auch in das Substrat des Hochbeets gelangen. PVC-Folie ist deshalb aufgrund der Umweltbelastung nicht empfehlenswert für die Nutzung im Hochbeet – insbesondere, wenn Sie darin Lebensmittel anbauen wollen.
Kann ich mein Hochbeet auch mit Vlies auskleiden?
Eine beliebte Alternative zu Folie ist im Gartenbau Vlies. Das Material wiegt nicht viel, ist flexibel und einfach zuzuschneiden. Dazu ist es wetterbeständig und verrottet nicht. Der Knackpunkt:Im Gegensatz zu Folie ist Vlies wasserdurchlässig und schützt Hochbeete aus Holz deshalb nicht vor dem Verrotten.
LKW-Plane, Mülltüte oder Plastiksack als Folie im Hochbeet?
Für Ihr Hochbeet sollten Sie nur Folien aus geeignetem Material verwenden, das möglichst umweltfreundlich in der Herstellung ist, keine Schadstoffe abgibt und trotzdem lange hält.
Zugeschnittene Plastiksäcke oder Mülltüten sind alleine schon keine sinnvolle Lösung, da sie leicht reißen und undicht werden können. Auch der mögliche Schadstoffgehalt im Plastik macht sie zu keiner guten Wahl für das Hochbeet. Dasselbe gilt für LKW-Planen, die natürlich nicht für den Kontakt mit Erde, Pflanzen und Lebensmitteln konzipiert sind.
Wie befestige ich die Folie im Hochbeet?
Legen Sie das leere Hochbeet mit der Folie aus und achten Sie darauf, dass an den Rändern genügend Folie übersteht, ein Richtwert sind etwa 5 Zentimeter. Das Holz sollte trocken sein. Schlagen Sie die Folie dann über die Ränder und befestigen diese mit einem Tacker oder Dachpappennägeln. Wenn Sie die Folie nicht über die Ränder schlagen, achten Sie darauf, dass die Folie eng am Holz anliegt. Lassen Sie keine großen Lücken zwischen den befestigten Punkten, in die Gießwasser oder feuchte Erde gelangen kann.
Und wenn das Hochbeet nicht aus Holz besteht?
Hochbeete aus Stein oder Edelstahl müssen in der Regel nicht extra mit Folie ausgekleidet werden, da sie nicht verrotten. Bei Modellen aus Kunststoff wird dennoch empfohlen, sie mit Folie auskleiden. So sind die Erde und Bepflanzung im Hochbeet vor schädlichen Stoffen wie Weichmachern geschützt, die sich aus dem Kunststoff lösen können.