Opels E-Auto-Rally setzt auf stationäre Batteriespeicher

Jedes Rallye-Fahrzeug verfügt nun über eine eigene Ladestation mit integriertem 160-Kilowattstunden-Speicher. Beim ersten Rennen lief alles tadellos. Der Beitrag Opels E-Auto-Rally setzt auf stationäre Batteriespeicher erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mai 7, 2025 - 06:38
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Opels E-Auto-Rally setzt auf stationäre Batteriespeicher

Mit dem ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe” und dem Opel Corsa Rally Electric elektrifiziert Opel seit 2021 den Rallyesport. Das rein elektrische Cup-Konzept steckt voller Innovationen – und eine davon ist die mobile Ladeinfrastruktur des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals der Welt. Die Vorgabe war klar: Es sollte eine nachhaltige Lösung gefunden werden, Verbrenner-Generatoren haben in der Philosophie des ADAC Opel Electric Rally Cup keinen Platz. Die Ladelösung musste „grün“, leistungsstark, flexibel und anwendersicher sein, um den hohen Ansprüchen einer Rallye-Veranstaltung gerecht werden zu können. Und diesbezüglich legt Opel ab der Rallye-Saison 2025 die Latte nochmal höher: Es kommt ein neues System mit stationären Speicherbatterien zum Einsatz.

Jedes Rallye-Fahrzeug verfügt nun über eine eigene Ladestation mit integriertem 160-Kilowattstunden-Speicher, der von einem normalen Niederspannungs-Anschluss gespeist wird. Dies macht den zuvor ans öffentliche Mittelspannungsnetz angeschlossenen Transformator überflüssig, beugt dank der konstant niedrigeren Grundlast den bisher zeitweise auftretenden Spannungsspitzen von bis zu 2 Megawatt vor und verringert gleichermaßen Aufwand wie Kosten. Auch die neue mobile Ladeinfrastruktur von Opel-Partner Schall-E nutzt die Energie der jeweils regionalen Anbieter. Dabei achtet Opel darauf, dass der Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen stammt.

Die weiteren Vorteile der Ladeinfrastruktur: In rund 25 Minuten sind die insgesamt 216 Akkuzellen des Corsa Rally Electric mit einer Gesamtkapazität von 50 kWh gefüllt und die Rallye-Stromer bereit für die nächste Wertungsprüfung. Dabei können die Teams während des Ladens weiterhin Servicearbeiten an den Corsa Rally Electric durchführen. Diese für alle Teilnehmer identischen Bedingungen sorgen für faire Voraussetzungen und sind für den weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokal essenziell.

Mobil, modular, zeitsparend: Innovative Ladeinfrastruktur überall nutzbar

Besonders praktisch für den von Austragungsort zu Austragungsort wandernden Rallye-Tross: Die gesamte Ladeinfrastruktur ist kompakt angelegt. So kann das mobile System an jede Rallye-Strecke in Europa transportiert werden – sowohl in urbane als auch in ländliche Gebiete, und das sehr kurzfristig. Auf- und Abbau der speziell für und mit Opel entwickelten Ladeinfrastruktur nehmen jeweils gerade einmal einen Tag in Anspruch. Das neue System kommt ohne Wasserkühlung aus, die Verkabelung geht einfacher vonstatten als zuvor, die Kabel selbst sind nun deutlich dünner.

Weiterer großer Vorteil bei den stets wechselnden örtlichen Voraussetzungen: Die Ladepunkte sind nicht an eine feste Aufbaustruktur gebunden, sondern können frei und voneinander unabhängig platziert werden. Das flexible System ist modular aufgebaut, bietet daher eine individuelle Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer und ein entsprechend breites Anwendungsspektrum. Der mobile Lade-Park ist so speziell für die Rallye-Anwendung angepasst und ermöglicht es, alle Teilnehmerfahrzeuge überall permanent mit der maximalen Stromleistung zu versorgen.

„Die Auswahl einer Ladeinfrastruktur, die den Bedürfnissen des ADAC Opel Electric Rally Cup ‚powered by GSe‘ optimal entspricht, war ein aufwändiger Prozess“, erklärt Opel Motorsport-Chef Jörg Schrott. „Unsere bisherige Ladeinfrastruktur war für uns in den vergangenen Jahren das beste Konzept. Doch die Entwicklung rund um die Elektromobilität schreitet schnell voran, es sind neue Systeme auf dem Markt, die unsere Anforderungen noch besser erfüllen. Da wir nun mit Niederspannung arbeiten, sparen wir uns einen eigenen Transformator. Das neue System mit Batteriespeichern ist ebenso leistungsfähig wie das vorherige, aber in Aufbau und Handhabung einfacher, deutlich kostengünstiger und damit insgesamt wesentlich effizienter. Und für die Teams ändert sich nichts: Sie reisen zur Rallye an, stecken die Ladekabel ein – und der Strom fließt.“

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Opel

Beim ersten Rennen in Sulingen haben die Fahrer:innen, die Teams und die Ladeinfrastruktur bereits einen gelungenen Start in die fünfte Saison hingelegt. Nach einem spannenden Kampf setzten sich der Spanier Alex „Sito“ Español und sein Copilot Borja Odriozola durch. Nach rund 108 Wertungsprüfungs-Kilometern und zwei WP-Bestzeiten lagen die Iberer nur 8,1 Sekunden vor den deutschen Christian Lemke/Jan-Eric Bemmann sowie den Neueinsteigern Kilian Nierenz/Milena Raithel. „Das war ein großartiger Auftakt“, freute sich Español. „In den ersten Wertungsprüfungen mussten wir unseren Speed erst finden, aber ab Samstagmorgen war das Vertrauen wieder da. Das war ein hartes Stück Arbeit, umso mehr freuen wir uns über den Sieg.“

Sulingen-Vorjahressieger Christian Lemke war mit seinem Saisonstart zufrieden: „Wir haben über den Winter viel gearbeitet – bei der Zusammenarbeit im Cockpit genauso wie bei der Fahrzeugabstimmung. Das alles hat Früchte getragen. Auf den letzten Prüfungen haben wir nichts mehr riskiert. Sito ist eine tolle Rallye gefahren, überhaupt ist die Konkurrenz wieder extrem stark. Das Ziel muss es sein, regelmäßig zu punkten, um hoffentlich am Saisonende vorne mit dabei zu sein.“ Kilian Nierenz strahlte übers ganze Gesicht: „Es lief einfach super. Wir hätten nicht damit gerechnet, ganz vorne mitfahren zu können und am Ende sogar noch die Power Stage zu gewinnen. Wir haben alles gegeben und sind jetzt mega happy. Natürlich werden wir auch weiterhin unser Bestes geben.“ Den vierten Rang belegten die Sieger des letztjährigen Cup-Finales bei der Central European Rally, die Belgier Tom Heindrichs und Jonas Schmitz.

Eng beieinander: Starkes Teilnehmerfeld verspricht spannende Electric Rally-Saison

Insgesamt war das Feld der 15 Teams sehr ausgeglichen. Neben den bereits genannten vier Piloten gelangen auch den Franzosen Anthony und Adrien Rott sowie dem Österreicher Maximilian Lichtenegger und seinem deutschen Co Pascal Raabe je eine WP-Bestzeit. Stark unterwegs war auch Gastfahrer Sebastian Lange. Der Gewinner des ADAC Clubsport Rallye Sprints 2024 und sein Cup-erfahrener Copilot Paul Gehbauer setzten unter anderem mit einer fünft- und sechstschnellsten Zeit Duftmarken, rutschten aber zwei Mal in einen Graben und damit aus dem Klassement.

Ladeinfrastruktur-ADAC-Opel-Electric-Rally-Rennen
Opel

Ein gelungenes Debüt im ADAC Opel Electric Rally Cup legten Aoife Raftery und Hannah McKillop hin. Die Irinnen, die ansonsten in der Junior-Europameisterschaft unterwegs sind, kamen mit dem für sie neuen Corsa Rally Electric immer besser zurecht und belegten am Ende den achten Platz. „Es war nicht nur unsere erste Rallye im Cup, sondern auch unsere erste Rallye in Deutschland. Es gab viel zu lernen“, gestand Raftery. „Ich war sehr überrascht von der guten Performance des Corsa Rally Electric, insbesondere vom hohen Griplevel, den das Auto bietet. Es ist wichtig, den Speed mitzunehmen und das Auto laufen zu lassen. Von diesen Erfahrungen werden wir bei anderen Rallyes profitieren. Wir haben uns im Cup sehr wohlgefühlt. Alles ist super organisiert, alle Crews haben das gleiche Material, also läuft alles sehr fair ab. Es war eine tolle Erfahrung.“

„Unsere neue Ladeinfrastruktur hat tadellos funktioniert“

Opel Motorsport-Chef Jörg Schrott zog ein durchweg positives Fazit vom Start in die fünfte Saison des weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokals: „15 Teams aus sieben Nationen haben sich einen spannenden Kampf geliefert. Vor allem die zahlreichen Neulinge haben mich beeindruckt, auch wenn sich am Ende nochmals die Routiniers durchgesetzt haben. Unsere neue Ladeinfrastruktur hat tadellos funktioniert, ebenso die Fahrzeuge. Dieser Saisonstart hat Lust auf mehr gemacht.“

Der zweite Wertungslauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSE“ 2025 findet am 23./24. Mai im Rahmen der ELE Rallye rund um Eindhoven in den Niederlanden statt.

Quelle: Opel – Pressemitteilungen vom 06.05.2025 und 28.04.2025

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