Karma plant Luxus-Offensive mit Range-Extender-Modellen
Karma positioniert sich neu: Mit Range-Extender-Antrieb, neuen Luxusautos und klarer US-Fokus will die Marke bis 2028 im Hochpreissegment mitmischen. Der Beitrag Karma plant Luxus-Offensive mit Range-Extender-Modellen erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Karma Automotive will sich neu aufstellen. Das Unternehmen mit Sitz in Südkalifornien möchte sich als US-Marke im ultraluxuriösen Segment etablieren – mit einem klaren Fokus auf Autos mit sogenanntem Range-Extender. Diese Technik kombiniert einen Elektromotor mit einem kleinen Verbrenner, der während der Fahrt Strom erzeugt. Sie soll vor allem Kunden ansprechen, die die Vorteile eines Elektroantriebs wollen, aber nicht auf Reichweite verzichten möchten. Ursprünglich hatte Karma sein Elektro-Coupé Kaveya als Aushängeschild angekündigt. Die Einführung wurde inzwischen auf 2027 verschoben. Stattdessen liegt der Schwerpunkt nun auf Modellen mit Range-Extender. Dazu zählen die Limousinen Revero und Gyesera, das Coupé Amaris sowie der Crossover Ivara. Alle vier sollen bis 2028 auf den Markt kommen.
Die Produktion des überarbeiteten Revero startete Ende 2024. Jede Woche verlassen derzeit rund vier Exemplare das Werk in Moreno Valley, Kalifornien. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit etwa 250 Verkäufen. Der Einstiegspreis liegt bei 125.600 US-Dollar (ca. 114.000 Euro). Ein sportlicher Ableger namens Invictus ist ebenfalls geplant. Er soll ab dem zweiten Quartal gebaut werden und unter anderem Carbon-Karosserieteile und Aluminiumräder bieten. Der Preis: ab 187.500 US-Dollar (ca. 170.000 Euro).
Im vierten Quartal 2025 folgt die Gyesera-Limousine. Auch sie wird als Range-Extender-Modell angeboten. Der Amaris, ein sportliches Coupé, soll im März 2025 vorgestellt werden und 2026 erscheinen. Der Crossover Ivara, der 2028 folgt, ist für den kommerziellen Erfolg besonders wichtig. Laut Firmenchef Marques McCammon hängt die Rentabilität von diesem Modell ab. McCammon sieht Karma als gereiftes Startup. Seit seinem Einstieg trifft er sich regelmäßig mit dem Vorstand. Investoren in den USA sollen künftig neues Kapital bereitstellen. Namen oder Details nannte er nicht. Der Rückhalt durch den chinesischen Eigentümer Wanxiang sei weiterhin gegeben.
Die technischen Daten des Revero zeigen, wohin die Reise geht: Eine 28-kWh-Batterie sorgt für bis zu 130 Kilometer rein elektrisches Fahren. Ein 1,5-Liter-Turbomotor mit Generator liefert zusätzliche Energie. Zusammen ergibt das eine Gesamtleistung von 394 Kilowatt und 746 Newtonmeter Drehmoment. Die kombinierte Reichweite beträgt 580 Kilometer. Für den Amaris sind noch keine konkreten Werte bekannt. Fest steht, dass auch hier ein Vierzylinder mit Turbolader als Generator eingesetzt wird. Der Trend zu dieser Technik wird derzeit durch andere Hersteller befeuert. So nutzen auch Modelle von Ram oder Scout Motors erweiterte Antriebe mit Generatoren.
Ob das Konzept bei zahlungskräftiger Kundschaft ankommt, bleibt offen. Karmas Zielgruppe besteht laut McCammon meist aus Unternehmern oder Selbstständigen. Oft besitzen diese Personen bereits mehrere Luxusautos. Eine Karma-Limousine könnte das dritte oder vierte Auto in ihrer Garage sein – neben Marken wie Mercedes-Benz, Bentley oder Aston Martin. Handelskonflikte und mögliche Zölle könnten die Preise künftiger Modelle erhöhen. Weil Karma jedoch in den USA produziert, könnte der Effekt begrenzt bleiben. Laut McCammon seien seine Kunden generell weniger preissensibel.
Dennoch müsse man sich im Vergleich zu etablierten Marken über den Mehrwert definieren. Aktuell verfügt Karma über 36 Verkaufsstandorte in Nordamerika, Europa und dem Nahen Osten. Das langfristige Ziel sind jährlich 5000 verkaufte Autos. Damit will die Marke profitabel wirtschaften und eigene Entwicklungen vorantreiben.
Quelle: Automotive News – Karma Automotive solidifies lineup with focus on energy range-extended powertrains
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