EnBW-Ladekarte: Ab so vielen Kilometern lohnt sie sich
Mit dem größten Ladenetz in Deutschland dominiert EnBW den Markt. Ob der Anbieter deswegen der richtige für euch ist, welchen Tarif ihr wählen solltet, wie das mit den Ladekarten bei EnBW funktioniert und welche günstigeren Alternativen es gibt, haben wir euch hier zusammengetragen.

Mit dem größten Ladenetz in Deutschland dominiert EnBW den Markt. Ob der Anbieter deswegen der richtige für euch ist, welchen Tarif ihr wählen solltet, wie das mit den Ladekarten bei EnBW funktioniert und welche günstigeren Alternativen es gibt, haben wir euch hier zusammengetragen.
Was ist der Vorteil der EnBW-Ladekarte?
E-Auto-Fahrer kennen das: Das Portemonnaie quillt über vor Ladekarten. Denn es gibt nicht die eine, mit der man an jeder Ladesäule tanken kann. So sammelt sich schnell viel Plastik in der Geldbörse an. Gleichzeitig zeigen die Anbieter wenig Interesse, daran etwas zu ändern. Lieber wollen sie die Kunden in ihr eigenes Ökosystem locken. Das ist nicht sehr kundenfreundlich.
EnBW macht es leider nicht anders, hat aber gegenüber der Konkurrenz einen gewaltigen Vorteil: Das Unternehmen hat laut der Bundesnetzagentur mit 9.086 Ladepunkten das größte Netz in Deutschland (Stand: Februar 2025). In ganz Europa betreibt EnBW insgesamt rund 800.000. Somit können Kunden relativ problemlos durch das Land fahren und finden überall eine Lademöglichkeit. Auch Reisen ins Ausland gelingt stressfrei.
Was kosten die EnBW Ladetarife?
EnBW bietet euch verschiedene Ladetarife an, die zu unterschiedlichen Fahrverhalten passen sollen. Das Gute: Bei allen gibt es keine Vertragsbindung und ihr könnt jederzeit den Tarif wechseln. Generell gilt bei den EnBW Ladetarifen: Je weniger Grundgebühr ihr zahlt, desto teurer fällt der Strompreis pro Kilowattstunde aus. Hier kommt es vor allem darauf an, wie viele Kilometer ihr im Monat zurücklegt.
Der Ladetarif S ohne Grundgebühr lohnt sich vor allem, wenn ihr weniger als 60 kWh im Monat laden müsst. Das wären in etwa 300 Kilometer bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20 kWh pro 100 Kilometer.
Den Ladetarif M solltet ihr abschließen, wenn ihr nicht mehr als 120 kWh im Monat laden müsst. Das wären etwa 600 Kilometer.
Sobald ihr mehr als 600 Kilometer zurücklegt, seid ihr Vielfahrer und da zahlt ihr am wenigsten mit dem Ladetarif L.
Ladetarif
Grundgebühr/ Monat
AC-Laden
DC-Laden
Zielgruppe
S
0 Euro
59 ct/kWh
69 ct/kWh
Gelegenheitsfahrer
M
5,99 Euro
49 ct/kWh
59 ct/kWh
Regelmäßige Nutzer
L
17,99 Euro
39 ct/kWh
49 ct/kWh
Vielfahrer / Pendler
Gibt es günstigere Alternativen?
Auch wenn EnBW die meisten Ladepunkte in Deutschland hat, sind die Tarife nicht die günstigsten auf dem Markt. Sie bewegen sich im Mittelfeld.
Gelegenheits-Lader können am günstigsten mit der EWE-Go-App oder Ladekarte laden. Hier betragen die Kosten nur 52 Cent/kWh. Allerdings bietet EWE Go im Vergleich zu EnBW weniger Ladepunkte: Während EnBW mit 1.196 Standorten aufwartet, sind es bei EWE Go lediglich 633 Standorte. Zudem fallen einmalig 9,90 Euro an, wenn ihr eine physische Ladekarte haben möchtet (sie ist aber optional).
Für Normal- und Viel-Lader empfiehlt sich der Power Tarif von Ionity. Die Kilowattstunde kostet hier lediglich 39 Cent bei einer Grundgebühr von 11,99 Euro.
Wer hingegen privater Strom- oder Gaskunde bei EnBW ist, der hat gleichzeitig Zugriff auf einen eigenen Vorteils-Tarif. Ohne eine Grundgebühr zahlt man dann nur 51 Cent. Lediglich die Ladekarte kostet wie im Ladetarif S einmalig 9,90 Euro.Die EnBW-Ladetarife richten sich nach unterschiedlichen Fahrtypen.
Benötige ich eine EnBW-Ladekarte oder geht das auch digital?
Nein, wenn ihr einen EnBW-Ladetarif nutzen möchtet, benötigt ihr dazu keine Ladekarte. Ihr verwaltet euren Tarif über die Mobility+ App, mit der ihr an Ladesäulen auch den Ladevorgang beginnt und abrechnet. Ihr könnt sie aber optional dazu bestellen. Das ergibt Sinn, wenn mehrere Fahrer euer E-Auto nutzen – etwa andere Familienmitglieder. Dann könnt ihr sie problemlos weitergeben. In den meisten Tarifen kostet sie aber einmalig 9,90 Euro. Da ihr sie auch nicht digitalisieren und in euer Google oder Apple Wallet stecken könnt, müsst ihr sie immer physisch mit euch herumtragen.
Tipp: In der App könnt ihr auch das EnBW AutoCharge einrichten. Dann braucht ihr in Zukunft nur noch den Stecker der Ladesäule in euer E-Auto zu stecken. Der Ladeprozess beginnt automatisch. Ihr benötigt dann weder Ladekarte noch die App. Das klappt allerdings nur an Schnellladesäulen und mit einem CSS-Stecker. Zudem haben einige Fahrzeughersteller die Funktion nicht aktiviert. Um herauszufinden, ob euer E-Auto AutoCharge unterstützt, müsst ihr es in der EnBW Mobility+ App eurem Profil hinzufügen. Dort seht ihr es dann.
Wie bestelle ich eine EnBW-Ladekarte?
Wenn ihr eine EnBW-Ladekarte haben möchtet, könnt ihr sie ganz einfach online bestellen.Ladet die EnBW Mobility+ App auf euer Smartphone – die gibt es kostenlos im App Store oder bei Google Play. Registriert euch in der App und wählt einen für euch passenden Ladetarif aus. Navigiert in der App zu eurem Zahlungsprofil und wählt den Menüpunkt "Ladekarten & AutoCharge". Dort könnt ihr eure Ladekarte bestellen. Ihr bekommt eure EnBW-Ladekarte per Post zugeschickt. Im selben Menüpunkt "Ladekarten & AutoCharge" in der App könnt ihr sie dann aktivieren.Im Profil der Mobility+ App von EnBW könnt ihr eine Ladekarte bestellen.
Kann ich meine EnBW-Ladekarte auch in Google Wallet oder Apple Wallet nutzen?
Leider nein, die EnBW-Ladekarte könnt ihr bislang nicht im Google Wallet oder Apple Wallet integrieren. Wenn ihr die Ladekarte in eurem Portemonnaie nicht mitschleppen wollt, dann verwendet am besten die EnBW Mobility+ App. Mit ihr könnt ihr die Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen ebenfalls freischalten. Zudem lassen sich in der App zu teure Ladesäulen von Drittanbietern herausfiltern. So spart ihr im besten Fall noch Geld.