Dax, Nikkei, Dow Jones: Folgt auf den „Manic Monday“ der „Turnaround Tuesday“ an den Börsen?
Die Kurse an den Börsen stabilisieren sich nach dem Crash. Doch am Dienstag läuft ein Ultimatum von US-Präsident Trump ab, das für neue Unruhe an den Märkten sorgen könnte

Die Kurse an den Börsen stabilisieren sich nach dem Crash. Doch am Dienstag läuft ein Ultimatum von US-Präsident Trump ab, das für neue Unruhe an den Märkten sorgen könnte
Nach dem wilden Ritt am „Manic Monday“ haben sich die Börsen in Europa und in Asien am Dienstag gefangen. Am Montag herrschte Panik an den Börsen, die Kurse stürzten weltweit ab: Der deutsche Leitindex Dax beendete den Tag mit einem Minus von 4,1 Prozent, der Dow-Jones-Index ging mit minus 0,91 Prozent aus dem Handel und der S&P 500 mit minus 0,23 Prozent. Der Technologieindex Nasdaq schaffte es mit 0,1 Prozent knapp ins Plus.
Am Dienstag startete der Deutsche Aktienindex zu Handelsbeginn mit 0,86 Prozent im Plus. Der MDax gewann am Morgen 1,3 Prozent auf 24.967 Punkte und der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, erholte sich etwas von seinem Absturz mit plus 1,1 Prozent auf 4709 Punkte. Auch in London stieg der Leitindex FTSE 100 um 1,27 Prozent, in Paris kletterte der CAC40 um 1,41 Prozent, der FTSE MIB in Mailand um 1,73 Prozent.
Börsen in Asien: 6 Prozent Plus
Zuvor waren bereits die Kurse in Asien gestiegen. In Japan sprang der Nikkei-Index zum Handelsschluss 6,02 Prozent ins Plus, der Index Kospi in Seoul stieg um 0,26 Prozent. Die Börse in Hongkong, wo die Kurse am Montag so stark gefallen waren wie zuletzt während der Asien-Finanzkrise 1997 – um mehr als 13 Prozent – stabilisierte sich: Der Hang-Seng-Index lag zum Handelsschluss 0,11 Prozent im Plus. In Taiwan dagegen ging die Talfahrt an der Börse weiter – nach einem Minus von 9,7 Prozent am Montag schloss der Handel am Dienstag 4,02 Prozent im Minus.
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Doch ein „Turnaround Tuesday“, wo die Kurse wieder stark zulegen und deutlich ins Plus drehen, scheint sich noch nicht einzustellen. Zwar setzen Anleger auf günstige Käufe, erläuterten Händler die stabilisierende Entwicklung. Bei etwas unter 18.500 Punkten im Dax hatten am Montag die ersten Schnäppchenjäger zugeschlagen – nach mehr als 17 Prozent Minus seit dem vergangenen Mittwochabend. Zudem hoffen Börsenprofis auf Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zölle. Unternehmensvertreter und Ökonomen drängten Trump zu einer Pause in seiner Zollpolitik, um Verhandlungen zu ermöglichen und die Börsen zu beruhigen.
Doch der US-Präsident lehnte das ab und verteidigte seine Zollpolitik erneut: Fast alle Handelspartner riefen ihn nun an und wollten verhandeln, sagte Trump am Montag. Die Länder böten ihm sogar Dinge an, die er nie von ihnen verlangt habe. „Die Zölle werden dieses Land sehr reich machen“, zeigte er sich überzeugt.
Ultimatum für China läuft aus
Im Tagesverlauf am Dienstag könnte es noch einmal rumpeln an den Börsen. Denn die Uhr tickt in Trumps Handelskonflikt zunächst für China. Der US-Präsident gab der chinesischen Führung bei einem Termin im Weißen Haus bis Dienstag um 12 Uhr (18 Uhr deutscher Zeit) Zeit, die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent wieder zurückzunehmen. Die Antwort aus Peking folgte umgehend: Bestünden die USA weiterhin auf diesem Weg, werde „China sie definitiv bis zum Ende begleiten“, teilte das Pekinger Handelsministerium mit.
Trump drohte bei einem Empfang für den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, er werde China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, sollte Peking nicht einlenken. Die neuen Zölle für China würden am Mittwoch verhängt, warnte Trump – an diesem Tag soll auch der zweite Teil des riesigen amerikanischen Zollpakets in Kraft treten. Geplant sind nach den schon geltenden 10 Prozent Grundzöllen nochmals deutlich höhere Zölle für Länder, mit denen die USA aus Sicht der Regierung ein besonders großes Handelsdefizit aufweisen. Dazu gehört auch die EU.