BYD – der „Besser-Tesla“ aus China: Gratisaktien, Gewinnsprung, Wachstum
Der E-Auto-Riese BYD fährt Tesla nicht nur beim Absatz davon, sondern punktet auch mit aggressiven Preisen, Hightech aus eigener Fertigung – und Geschenken für Aktionäre. Warum Warren Buffett über 3.800 Prozent Rendite einfährt, die Aktie wieder Fahrt aufnimmt und BYD für viele zum „Besser-Tesla“ geworden ist. Die Revolution kommt aus Shenzhen Im Februar 1995 begann […] Der Beitrag BYD – der „Besser-Tesla“ aus China: Gratisaktien, Gewinnsprung, Wachstum erschien zuerst auf ftd.de.


BYD revolutioniert den E-Auto-Markt. (Foto: freepik,
muhammadfahad63125)
Der E-Auto-Riese BYD fährt Tesla nicht nur beim Absatz davon, sondern punktet auch mit aggressiven Preisen, Hightech aus eigener Fertigung – und Geschenken für Aktionäre. Warum Warren Buffett über 3.800 Prozent Rendite einfährt, die Aktie wieder Fahrt aufnimmt und BYD für viele zum „Besser-Tesla“ geworden ist.
Die Revolution kommt aus Shenzhen
Im Februar 1995 begann alles ganz bescheiden: 20 Mitarbeiter, ein Chemiker mit Vision – und ein Ziel, das nach Größenwahn klang. Wang Chuanfu wollte mit BYD („Build Your Dreams“) die Batteriebranche aufmischen. Das Timing war genial: Die Welt sog nach mobilen Stromspeichern – in Handys, Camcordern, Laptops. Die Japaner dominierten – bis BYD kam. Der Trick: niedrige Löhne, radikale Eigenfertigung, extreme Effizienz.
Nur acht Jahre später kaufte Wang einen staatlichen Autobauer – und setzte zum nächsten Coup an. Heute ist BYD ein vertikal integrierter Gigant: Batterien, Halbleiter, E-Motoren, Software – alles kommt aus der eigenen Hand. Tesla braucht Zulieferer. BYD hat sie längst gefressen.
Mehr als nur der Tesla-Killer
Während Elon Musk mit Preisaktionen und Produktionsproblemen kämpft, fliegt BYD auf der Überholspur. 2023 lieferte der chinesische Konzern erstmals mehr reine E-Autos aus als Tesla – und das bei stabilen Margen. Der Abstand dürfte weiter wachsen. Kein Wunder, dass viele BYD längst nicht mehr als Tesla-Kopie, sondern als „Besser-Tesla“ bezeichnen.
Radikal effizient: Alles aus einer Hand
Die Stärke von BYD liegt in der vertikalen Integration. Akkus, Chips, Karosserien, Software – das Unternehmen baut alles selbst. Das spart nicht nur Kosten, sondern schützt auch vor Lieferkettenchaos. In Zeiten globaler Unsicherheiten ein Wettbewerbsvorteil von unschätzbarem Wert. Zudem erlaubt es BYD, seine Modelle deutlich günstiger anzubieten als Tesla – ohne bei Qualität oder Ausstattung zu sparen.
Geschenke für Aktionäre – BYD belohnt seine Investoren
Auch an der Börse weiß BYD zu glänzen. Die neue Dividendenpolitik wirkt wie ein Befreiungsschlag: Aktionäre sollen pro zehn gehaltene Papiere acht Gratisaktien, zwölf Kapitalisierungsaktien – und eine Bardividende von 39,74 Yuan, rund 4,74 Euro erhalten. Die Aktie sprang in der Vorwoche prompt rund 10 Prozent nach oben.
Damit wächst das Aktienkapital von gut drei auf über neun Milliarden Stück. BYD will damit seine Eigenkapitalstruktur optimieren – und zeigt gleichzeitig: Die operative Stärke ist groß genug, um Anleger aktiv zu belohnen. Für die nächsten drei Jahre verspricht der Konzern sogar eine steigende Ausschüttungspolitik.
Warren Buffett: 3.800 Prozent Rendite und kein Ende
Ein Mann, der BYD früh erkannte: Warren Buffett. Seine Holding Berkshire Hathaway stieg 2008 für 230 Millionen Dollar ein – zehn Prozent für kleines Geld. Inzwischen hat Buffett mehrfach reduziert, hält aber immer noch rund 4,4 Prozent. Der Gewinn? Schätzungsweise 3.800 Prozent. Ein Zeichen: Auch Value-Investoren können bei disruptiven Tech-Stories groß rauskommen.
Quartalszahlen mit Rückenwind
Im Q1 2025 fuhr BYD starke Zahlen ein: Der Umsatz stieg um 36 Prozent auf rund 23,4 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn verdoppelte sich fast auf 9,16 Milliarden Yuan. Noch beeindruckender: Knapp 625.000 vollelektrische Fahrzeuge wurden ausgeliefert – dazu über 300.000 Plug-in-Hybride. Die Produktion läuft auf Hochtouren – und übertrifft sogar die selbstgesteckten Ziele.
Europa? Noch Ladehemmung – aber große Pläne
Im Heimatmarkt dominiert BYD längst die Straßen. In Südamerika und Südostasien rollt der Vertrieb an – dynamisch und wachstumsstark. Nur in Europa klemmt noch der Zündschlüssel. Zwar stehen erste Modelle wie Dolphin und Atto 3 bereits bei Händlern in Deutschland, Frankreich oder Skandinavien – doch die Absatzzahlen bleiben überschaubar.
Der große Durchbruch soll jetzt sportlich kommen: Als offizieller E-Mobilitätspartner der U21-Fußball-Europameisterschaft 2025 will BYD endlich Markenbekanntheit schaffen. Die Hoffnung: Wer E-Auto sagt, soll künftig auch BYD meinen – nicht nur Tesla.
Analysten bleiben bei BYD bullish
Trotz der Rally ist die Aktie aus Analystensicht kein Auslaufmodell. Das durchschnittliche Kursziel bei MarketScreener liegt aktuell bei rund 438 Yuan, was etwa 20 Prozent Potenzial bedeutet. Die US-Analystenplattform TipRanks sieht die ADRs (Ticker: BYDDF) sogar bei 63,86 US-Dollar, ein Aufschlag von über 25 Prozent zum aktuellen Kursniveau.
Liebling der grünen und digitalen Fondswelt
Längst ist BYD kein Exot mehr im Fonds- und ETF-Kosmos. Im Gegenteil: Die Aktie ist fester Bestandteil vieler Portfolios mit Zukunftsfokus. Der AB China Net Zero Solutions Portfolio etwa setzt auf Unternehmen, die aktiv an der Klimawende mitarbeiten – und BYD passt perfekt ins Konzept: Elektromobilität, eigene Batterien, grüne Vision.
Auch der EM Digital Leaders hat den chinesischen E-Pionier im Blick. Der Fonds investiert gezielt in Unternehmen, die den digitalen Wandel in den Schwellenländern vorantreiben – von Shenzhen über São Paulo bis Nairobi. BYD liefert dafür nicht nur Autos, sondern auch die Technologie-Infrastruktur, die echte Transformation ermöglicht.
In diesen Fonds und ETFs ist BYD kein Beiwerk – sondern Schwergewicht:
Wertpapier | WKN | BYD-Gewicht | Entwicklung 1 Jahr |
AB China Net Zero Solutions Portfolio | A3DJ4S | 11,83% | -3,44% |
KraneShares MSCI China Technology ETF | A3EWGT | 9,65% | +21,59% |
UBS Solactive China Technology ETF | A2QJ9G | 9,16% | +38,15% |
Nomura Asia Sustainable Equity Fund | A3DHKW | 8,51% | +3,69% |
10XDNA Clean Technologies | DNA10C | 7,93% | -12,65% |
EM Digital Leaders | A2QK5J | 7,02% | +18,44% |
PGIM Jennison Emerging Markets Equity Fund | A2PH76 | 6,65% | +4,55% |
LBBW Mobilität der Zukunft | A2PND9 | 6,57% | -10,50% |
Robeco Smart Mobility | A2QD29 | 5,76% | -6,07% |
Global X Lithium & Battery Tech ETF | A2QPB3 | 5,65% | -16,63% |
L&G Battery Value Chain ETF | A2H5GK | 5,01% | -11,92% |
iShares China Large Cap ETF | A0DK6Z | 4,76% | +25,38% |
iShares Dow Jones China Offshore 50 ETF | A0F5UE | 4,35% | +21,28% |
Sortierkriterium: Gewichtung BYD
Quelle: Onvista / Stand der Daten: 25. April 2025
Fazit: Der bessere Tesla – made in China
Vom Akku-Start-up zur globalen Auto- und Tech-Macht: BYD ist die Blaupause dafür, wie China westliche Konzerne überholen kann. Vertikale Integration, operative Exzellenz und eine Aktionärspolitik, die selbst Warren Buffett begeistert – all das macht BYD zu einer der spannendsten Aktien im E-Mobilitätssektor.
Die Aktie bleibt jedoch volatil, auch der politische Gegenwind aus Brüssel wird stärker. Doch wer auf langfristige Trends, Technologieführerschaft und ambitionierte Visionen setzt, kommt an BYD nicht vorbei. Die Zukunft fährt womöglich – made in Shenzhen.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
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