Blume zweifelt an Chinas Luxusmarkt für E-Autos
Der Absatz des Taycan fällt, vor allem in China. Porsche überdenkt seine Strategie für E-Luxusautos – und setzt verstärkt auf den US-Markt. Der Beitrag Blume zweifelt an Chinas Luxusmarkt für E-Autos erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Porsche hatte große Hoffnungen in den Taycan gesetzt. Das Elektroauto sollte den Markt in China erobern und zeigen, dass Luxus auch mit Batterieantrieb funktioniert. Besonders Frauen in China galten als Zielgruppe. Farben und Ausstattung wurden entsprechend angepasst. Vorstandschef Oliver Blume betonte das gern in seinen Auftritten. Doch die Realität hat sich verändert, wie das Manager Magazin berichtet.
Die Verkaufszahlen des Taycan sind eingebrochen. Im ersten Quartal des Jahres wurden weltweit nur 4203 Exemplare verkauft. Das entspricht zwar dem Vorjahreswert, bleibt aber deutlich hinter früheren Zahlen zurück. In früheren Jahren lag die Zahl bei etwa 10.000 pro Quartal. Analysten sprechen von einem dramatisch niedrigen Niveau.
In China fiel die Nachfrage besonders gering aus. Das wirkt sich auch auf die Planungen des Unternehmens aus. Porsche rechnet inzwischen mit weniger Absatz als ursprünglich gedacht – sowohl beim Taycan als auch beim elektrischen Macan und dem kommenden Cayenne. Auf der Autoshow in Shanghai sprach Blume offen über seine Zweifel. Es sei unklar, ob sich in China ein Markt für elektrische Oberklasseautos entwickeln werde. Zwei Jahre brauche man, um das besser beurteilen zu können.
Die Strategie für China wird angepasst. Porsche will sich nicht am Preiskampf beteiligen, den viele Hersteller dort führen. Der Ertrag dürfe nicht leiden, betonte Blume. Die Zahlen stützen diese Haltung: 2024 wurden weltweit rund 22.700 elektrische Sportwagen verkauft, davon weniger als 2000 in China.
Beim elektrischen Macan gab es global durchaus Interesse. Die Vorbestellungen entwickelten sich laut Porsche gut. Aber auch hier bildet China die Ausnahme. Das Modell startet dort verhalten. Die Zurückhaltung betrifft nicht nur Porsche. Mercedes hatte mit dem EQS ähnliche Schwierigkeiten. Im Durchschnitt fanden dort 2024 weniger als 100 Stück pro Monat einen Käufer. Auch chinesische Hersteller konnten dieses Segment bisher nicht erfolgreich besetzen.
Insgesamt lief es für deutsche Autobauer in China 2024 schwach. Porsche ist davon nicht ausgenommen. Deshalb rückt ein anderer Markt in den Fokus: die USA. Dort sieht Blume Potenzial für Wachstum. Volkswagen hat dort bislang nur vier Prozent Marktanteil. Das soll sich ändern. Als Ziel gab der Konzernchef zehn Prozent aus. Blume betonte bei seinem Auftritt in Shanghai erneut, dass Volkswagen in den Vereinigten Staaten investieren wolle. Gleichzeitig verwies er auf politische Unsicherheiten. Damit spielte er auf mögliche Entscheidungen unter US-Präsident Donald Trump an. Investitionen in den USA könnten also auch von den politischen Rahmenbedingungen abhängen.
Während sich Porsche und der Volkswagen-Konzern global neu ausrichten, bleibt die Lage in China angespannt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Der chinesische Markt entwickelt sich für teure Elektroautos schwieriger als erwartet. Selbst große Marken stoßen dort an Grenzen. Das zwingt die Hersteller, ihre Pläne anzupassen und andere Märkte stärker in den Blick zu nehmen.
Quelle: Manager Magazin – Oliver Blume zweifelt am Erfolg elektrischer Luxusautos in China
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