United präsentiert Boeing 787 mit neuer Business Class
Mehr als acht Jahre ist es her, dass United Airlines erstmals die Sitze der Polaris Business Class eingeführt hat. Es hat einige Jahre gedauert, aber 2023 wurde die Umrüstung der kompletten Langstreckenflotte abgeschlossen. Nun steht schon wieder ein Update an. Denn gestern hat die Star-Alliance-Airline einen neuen Sitz vorgestellt. Dieser wird voraussichtlich ab 2026 an […]


Mehr als acht Jahre ist es her, dass United Airlines erstmals die Sitze der Polaris Business Class eingeführt hat. Es hat einige Jahre gedauert, aber 2023 wurde die Umrüstung der kompletten Langstreckenflotte abgeschlossen. Nun steht schon wieder ein Update an. Denn gestern hat die Star-Alliance-Airline einen neuen Sitz vorgestellt.
Dieser wird voraussichtlich ab 2026 an Bord neu ausgelieferter Boeing 787 zu finden sein. An Bord gibt es eine besonders premium-lastige Konfiguration, bei der die Business Class mehr Platz einnimmt als die Economy. Aber auch in der Premium Economy und Economy gibt es ein paar Änderungen.
Das ist die neue Polaris Business Class
Die neu ausgelieferten Boeing 787-9 werden über insgesamt 64 Business-Class-Sitze verfügen.
Interessant ist die Anordnung dieser. United verabschiedet sich von der versetzten Anordnung der Sitze und setzt auf (Reverse) Herringbone. In der Kabinenmitte gibt es zum Teil eine Herringbone-Konfiguration, bei der die Köpfe der Passagiere nah beieinander sind. In der vorderen Business-Kabine hingegen lautet das Motto Reverse Herringbone, d.h. die Köpfe sind auseinander und es gibt mehr Privatsphäre. So sollen sowohl Alleinreisende als auch Paare angesprochen werden. Gut veranschaulicht wird dies im Sitzplan von Aerolopa:
Möglich macht dies das neue Sitzmodell Ascent des amerikanischen Herstellers Adient Aerospace. Der Sitz selbst ist kein unbekannter. Qatar verbaut es bereits in den Boeing 787 ohne QSuite (aber mit Tür) und American Airlines wird künftig auf den gleichen Sitz setzen.
In den ersten Reihen (d.h. Reihe 1 und 9) gibt es besonders geräumige Sitze. Diese Polaris Studios werden nur gegen (saftigen) Aufpreis erhältlich sein, dafür gibt es dort dann Annehmlichkeiten wie einen 27″ Bildschirm, einen Hocker zum gemeinsamen Speisen, Kaviar-Service usw. Ein ähnliches Konzept kennen wie z.B. von der Lufthansa bei den Allegris Business Suiten. Quasi eine First Class Light.
Auch auf den 56 anderen Business-Class-Sitzen wird es verschließbare Türen für zusätzliche Privatsphäre geben. Die größte Änderung dürfte aber die neue Sitzanordnung mit allen Vor- und Nachteilen sein. Daneben gibt es unter anderem einen 19″ großen 4K-Monitor (bisher 16″), zusätzliche Lademöglichkeiten (Wireless Charging und USB-C), und ein überarbeitetes Design mit Marmor- und Holzimitat. United verspricht zudem eine verbesserte Auswahl an Speisen.
Kleine Upgrades für die Premium Economy & Economy Class
In der Premium Economy Class bleibt es bei der gewohnten 2-3-2-Anordnung. Neu sind kleine Flügel in Kopfhöhe für zusätzliche Privatsphäre und der Unterhaltungsbildschirm wächst von 13 auf 16 Zoll in der Diagonale. Der Sitzabstand wird nicht kommuniziert, es dürfte aber in etwa bei den bekannten 97 cm bleiben.
In der Economy Class wächst der Bildschirm von 9 auf 13 Zoll. Die Zahl der Economy-Sitze verringert sich deutlich von 188 in der bisherigen Konfiguration der Boeing 787-9 auf nur noch 123. Auch die Anzahl der Toiletten wird weiter reduziert. Passagiere der Economy und Premium Economy müssen sich gemeinsam drei Toiletten teilen.
Einsatz ab 2026
Die Dreamliner in der neuen Konfiguration sollen erstmalig 2026 ausgeliefert werden. Als erste Strecken sind San Francisco – Singapur und San Francisco – London geplant. Generell werden die Flugzeuge wohl nur auf Strecken mit sehr hoher Business-Class-Nachfrage zum Einsatz kommen.
Gemäß One Mile at a Time ist auch die Umrüstung bestehender Flugzeuge geplant, allerdings ohne konkretes Zeitfenster. Derweil berichtet Executive Traveller davon, dass es keine solchen Pläne gibt. Fest steht also, dass die bisherigen Sitze noch viele Jahre fliegen werden.
Fazit
Auch wenn die Polaris viele Fans genießt, so bin ich persönlich keiner davon. Die Qualität des Catering hat in den Jahren massiv abgebaut und die Sitze sind eng, dass man im Schlaf kaum das Knie anwinkeln kann. Bei den neuen Sitzen dürfte das zumindest etwas besser sein. Dafür entfällt die Möglichkeit, die Bulkhead-Sitze mit breiter Fußstütze auszuwählen, denn diese wird nun als Studio gegen teuren Aufpreis vermarktet.
Davon abgesehen macht das neue Produkt aber zumindest auf den Bildern einen guten Eindruck. Und im Gegensatz zur Lufthansa Allegris wirkt die Sitzaufteilung sowohl für Geschäftsreisende als auch Paare attraktiv. Wir sind gespannt, wie sich die neue Polaris Business im Alltag schlägt. Interessant wird auch der Vergleich zur Konkurrentin American Airlines. Die Sitze sind prinzipiell die gleichen und unterscheiden sich nur im Detail. Bei AA steht der erste Flug schon dieses Jahr an: Am 5. Juni 2025.
Quellen: Pressemitteilung, United auf YouTube und One Mile at a Time