Ostrom bindet VW, BMW & Co. ins virtuelle Kraftwerk ein
Ostrom testete NeoGrid zunächst mit Tesla-Fahrer:innen. Ab 2025 folgen weitere Marken wie VW, BMW, Mercedes, Audi, Mini, Seat, Skoda und Cupra. Der Beitrag Ostrom bindet VW, BMW & Co. ins virtuelle Kraftwerk ein erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Mit einem neuen Konzept will der Berliner Energieanbieter Ostrom den Umgang mit Strom in Deutschland verändern. Anfang 2025 hat das Unternehmen ein digitales System gestartet, das Batterien von Elektroautos intelligent vernetzt. Ziel ist es, Strom flexibel zu nutzen, Einnahmen zu generieren und das Stromnetz zu stabilisieren. Die Lösung heißt NeoGrid und basiert auf einem virtuellen Kraftwerk, wie aus deren Mitteilung hervorgeht. Das System verbindet viele einzelne E-Auto-Batterien und steuert deren Ladevorgänge dynamisch.
Grundlage dafür sind die aktuellen Strompreise und die Lage im Netz. Wenn Strom im Überfluss vorhanden ist, laden die Autos. Bei Engpässen wird der Ladevorgang pausiert oder die Energie sogar zurückgespeist – sofern das bald gesetzlich erlaubt wird. Ostrom hat das Prinzip zuvor mit einer kleinen Gruppe von Nutzer:innen getestet. Dabei lag der Fokus auf Tesla-Modellen, da diese unter den Ostrom-Kund:innen besonders verbreitet sind. Die Rückmeldungen aus dem Testlauf waren positiv. Deshalb folgt nun der nächste Schritt: Ostrom will weitere Automarken in das System aufnehmen.
Das Ziel: die Batterie nicht nur zum Fahren nutzen, sondern auch zum Geldverdienen. Über die App legen Nutzer fest, wie viel Energie ihr Auto bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geladen haben soll. Die App erstellt daraus einen Ladeplan, der sich ständig an die Gegebenheiten im Stromnetz anpasst. Gleichzeitig wird die zur Verfügung stehende Flexibilität am kurzfristigen Strommarkt gehandelt. Der erzielte Gewinn wird anteilig an die Nutzer:innen zurückgegeben.
Laut Ostrom lassen sich so pro Jahr bis zu 300 Euro pro angeschlossenem Gerät verdienen. Wer mehrere Geräte nutzt – etwa ein E-Auto, einen Heimakku und eine Wärmepumpe – kann die Summe deutlich steigern. Die Technik dahinter bleibt für die Beteiligten unsichtbar. Alles läuft automatisch im Hintergrund ab, gesteuert über die App. Langfristig möchte das Unternehmen das System weiter ausbauen. Nach Autos sollen auch Heimspeicher und Wärmepumpen in das virtuelle Kraftwerk integriert werden. Wenn das sogenannte bidirektionale Laden erlaubt wird, könnten E-Autos nicht nur Strom aufnehmen, sondern bei Bedarf auch wieder ins Netz einspeisen. Das würde die Erträge für die Beteiligten nochmals erhöhen. Smart-Meter vorausgesetzt.
Aktuell ist das aber noch Zukunftsmusik. In Deutschland fehlt bislang die gesetzliche Grundlage für das bidirektionale Laden. Dennoch sieht Ostrom darin großes Potenzial. CEO Matthias Martensen geht davon aus, dass solche flexiblen Lösungen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können. Denn die Stromversorgung der Zukunft basiert auf Sonne und Wind – und damit auf Energiequellen, die nicht jederzeit gleich viel liefern.
Quelle: Ostrom – Pressemitteilung per Mail
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