Journal Dienstag, 6. Mai 2025 – Mehr Arbeitsdruck

Recht gute Nacht, nur wenig Unruhe und Wirres. Gedanke bei Weckerklingeln: “Two down, three to go.” Wetter weiter düster und regnerisch, auf meinem kühlen Weg in die Arbeit war Regenschirm aber eher Ermessenssache, denn es tröpfelte nur. Beim Passieren der Alten Kongresshalle gelernt: Die Zukunft liegt in der Glühbirne. Im Büro wurde es wegen eines […]

Mai 7, 2025 - 06:31
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Journal Dienstag, 6. Mai 2025 – Mehr Arbeitsdruck

Recht gute Nacht, nur wenig Unruhe und Wirres. Gedanke bei Weckerklingeln: “Two down, three to go.”

Wetter weiter düster und regnerisch, auf meinem kühlen Weg in die Arbeit war Regenschirm aber eher Ermessenssache, denn es tröpfelte nur.

Großes Plakat in Hochformat an einer Veranstaltungshalle in Gelb- und Orange, darauf die Zeichnung von drei altmodischen Glühbirnen an Kabeln. Der Text: „Branchengipfel. Der Weg ins Zuhause von morgen“

Beim Passieren der Alten Kongresshalle gelernt: Die Zukunft liegt in der Glühbirne.

Im Büro wurde es wegen eines Personalausfalls unerwartet druckvoll, über den Vormittag sah ich mich meist gezwungen, mehrere Dinge gleichzeitig zu machen (manches davon durch meine Konfliktscheu selbst verschuldet, weil die Alternative Streit gewesen wäre). Durch mein Beharren auf Mittagscappuccino im Westend stieg der Druck zusätzlich, ich fetzte wie auf der Flucht durch die Straßen, ebenfalls selbst schuld. Jetzt war der Himmel zwar weiterhin düster, doch der Boden bereits trocken; ich brauchte keinen Schirm.

Zu späterem Mittag gab es Apfel, Muesli mit Joghurt (ich hatte versehentlich dem mit 3,8 Prozent Fett erwischt, der ist mir derzeit tatsächlich zu schwer fürs eingeweichte Muesli).

Der Nachmittag wurde wild, viele Probleme, vor den meisten davon hatte ich seit Jahren gewarnt, aber sie machen halt vor allem meine Jobs schwer bis unmöglich. Es naht der Moment, in dem ich mir nicht mehr den Arsch aufreiße, trotzdem irgenwie eine Lösung zu schaffen – einfach weil ich in meinem jetzigen Tätigkeitsprofil keine Zeit mehr dafür habe. Es läuft auf ein ekliges “Nein, das ist nicht meine Aufgabe” heraus (“Sounds very much like a you-problem.” darf ich ja auch nicht sagen).

Diesmal war ich erst kurz vor Feierabend fix und fertig, davor hatte der Adrenalinpegel Erschöpfung verhindert. Jetzt hätte ich gern jemanden geschlagen, da ich meine Aggressionen aber im Griff habe, wendete ich sie doch wieder nur gegen mich.

Mit sehr hängendem Kopf nach Hause gegangen, ein weiterer Einkaufsversuch einer kleinen Blechdose gescheitert – nein, der Tchibo hat auch keine (war ein Tipp gewesen).

Daheim eine Einheit Yoga-Gymnastik (Arbeitsärger lenkte mich auch jetzt ab), Häuslichkeiten.

Herr Kaltmamsell servierte als Nachtmahl Linsen (!) mit Karotten und Labneh, ausgezeichnet. Nachtisch Osterschokolade – wir sind am Boden des Körbchens angelangt.

Früh ins Bett zum Lesen. Als ich davor die Balkontür zum abendlichen Lüften öffnete und es sehr kalt reinkam, rief Herr Kaltmamsell was von “Los santos helados!” – ich brauchte eine Weile.

§

“Lieblingskleidung Rock” – eine kurze Doku über Markus Muth, der sich mit seiner Frau einen Kleiderschrank teilt (sie hat dieselbe Größe, wie superpraktisch).

Er bezeichnet sich als “Omnivestit” und “Freedresser”, das gefällt mir.

via @stadtneurotikr

Röcke und Kleider trage ich ja wirklich gern – es will mir nicht eingehen, warum Männer das nicht auch genießen sollen. (Erinnern Sie sich, dass Hosentragen bei Frauen bis vor kurzem ja auch noch als “sich wie ein Mann anziehen” galt, so ein Schmarrn.)