Inflation USA aktuell: Preistrend im März 2025 und Prognose mit Trump-Zöllen
Washington – Sicher hat niemand die Absicht, die US-Wirtschaft zu ruinieren – doch diese Gefahr sehen aktuell Experten weltweit, auch wenn Trump gestern für viele Länder 90-Tage Zollpause verkündete. Das Zoll-Chaos seit dem 2. April macht auch die heute von der Regierung erwarteten Inflationszahlen zu Schnee von gestern. Ein baldiger Preisschub scheint sicher. Doch im […] Der Beitrag Inflation USA aktuell: Preistrend im März 2025 und Prognose mit Trump-Zöllen erschien zuerst auf ftd.de.


Was wird aus dem Dollar unter Trump? (Foto: Freepik, roman-)
Washington – Sicher hat niemand die Absicht, die US-Wirtschaft zu ruinieren – doch diese Gefahr sehen aktuell Experten weltweit, auch wenn Trump gestern für viele Länder 90-Tage Zollpause verkündete. Das Zoll-Chaos seit dem 2. April macht auch die heute von der Regierung erwarteten Inflationszahlen zu Schnee von gestern. Ein baldiger Preisschub scheint sicher.
Doch im März ist die US-Inflation wohl noch gesunken – so jedenfalls die Prognosen. Um 0,2 auf 2,6 Prozent ging die Teuerung nach Schätzung befragter Ökonomen laut FactSet zurück. Die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel soll demnach um 0,1 auf 3 Prozent im Jahresvergleich gefallen sein.
US-Teuerung im Februar – durchschnittlicher Anstieg der US-Zölle
Wichtig dabei: In den USA gibt es 2 Inflationswerte, die sich beim Warenkorb leicht unterscheiden. Neben dem heute anstehenden Consumer Price Index (CPI) auch den PCE-Index. Während der CPI im Vormonat Februar um 0,2 auf 2,8 Prozent zurückging, stagnierte die PCE-Teuerung bei 2,5 Prozent.
Aber das war vor Trumps Zoll-Exzess. Kämen die Einfuhrabgaben wie am 2. April vorgestellt, herrscht unter Ökonomen Konsens, dass die Inflation zumindest kurzfristig wieder anzieht. Die Tax Foundation schätzt, dass der durchschnittliche Zollsatz von 2,5 Prozent auf 18,8 Prozent steigt.
Schlucken US-Importeure die Zölle? Prognose zur Trump-Inflation
Die Verbraucher werden allerdings nicht die volle Last der Erhöhung spüren, meint Jeffrey Roach, Chefökonom von beim US-Broker LPL Financial. Angesichts der preissensiblen US-Konsumenten rechnet er damit, dass die Unternehmen bei ihren Margen kürzen, um die Umsätze zu halten.
Nichtsdestotrotz: Der Preiseffekt dürfte massiv sein, wenn die Zölle auf diesem Niveau eingeführt werden. So erwartet die Citi-Bank in den USA einen Anstieg der Inflation von zuvor erwarteten 2 Prozent auf eher 4 Prozent im Jahr 2025. Die Schweizer UBS-Bank sagt gar ein Plus von bis zu 5 Prozent voraus.
Federal Reserve in der Zwickmühle – wird Powell Trumps Sündenbock?
Die Notenbank steckt nun in einem Dilemma, denn die Zölle gefährden sowohl Preisstabilität als auch den Arbeitsmarkt. Höhere Zinsen drücken die Inflation, niedrigere stützen die Konjunktur – beides geht nicht. Ausgehend von der aktuellen Zinsspanne (4,25 bis 4,5 Prozent) muss die Fed priorisieren.
Kippt die US-Wirtschaft in die Rezession, scheint klar, wer Trumps Sündenbock ist: Die Fed und ihr Präsident Jerome Powell. Der merkte am Freitag an, dass Zölle die Inflation steigern und Wachstum senken. Die Notenbanker zählen Beobachter zu den verblieben „Erwachsenen“ in den US-Institutionen.
Trübe Inflationserwartungen – Zins-Prognose des FedWatch Tools
Pessimistisch sind die US-Verbraucher: 4,9 Prozent Teuerung auf 12-Monatssicht erwarteten sie zuletzt in der Haushaltsumfrage der Uni Michigan. Auch die März-Daten des Einkaufsmanager-Index von S&P deuten stärkeren Inflationsdruck und schwindendes Vertrauen der Wirtschaft an.
Die Märkte aber setzen darauf, dass die Fed der Konjunktur den Vorzug vor der Inflation gibt, preisen 4 bis 6 Zinssenkungen 2025 ein. Das FedWatch Tool beziffert die Chance für eine Zinssenkung um 0,25 Prozent bei der nächsten Sitzung am 7. Mai auf 81,1 Prozent. Für 2 aufeinanderfolgende Zinssenkungen um insgesamt 0,5 Prozent oder mehr steht die Wahrscheinlichkeit bei 72,9 Prozent. (Stand: 9. April 21.05 Uhr MESZ)
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