Die richtige Ernährung bei Heuschnupfen: Können Lebensmittel eine Pollenallergie lindern oder verschlimmern?
Wenn Bäume, Sträucher und Gräser blühen, bedeutet das für Allergikerinnen und Allergiker meist Stress. Dann ist Hilfe gesucht. Aber hat die eigene Ernährung einen Einfluss auf Heuschnupfen? Welche Lebensmittel können eine Pollenallergie lindern – oder verschlimmern? ÖKO-TEST hat den Überblick.Stehen Obstbäume in voller Blüte und leuchten uns Blumen und Sträucher in bunten Farben entgegen, freut das alle. Doch während die einen den Frühlingsduft genießen, leiden die anderen unter den herumfliegenden Pollen. Heuschnupfen ist die häufigste Allergie in Deutschland – und sie nimmt seit Jahren zu. In westlichen Industriestaaten haben heute teilweise 20-mal so viele Menschen eine Allergie wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Beeinflusst die Ernährung Heuschnupfensymptome? Allergietabletten, Augentropfen und Nasensprays können die Symptome lindern. Doch spielt auch die eigene Ernährung eine Rolle? Welchen Einfluss hat sie auf Heuschnupfensymptome? Selina Hampe, Ernährungswissenschaftlerin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB), erklärt gegenüber ÖKO-TEST, dass die Ernährung ein Einflussfaktor auf eine Pollenallergie ist, ebenso wie der Klimawandel und Luftschadstoffe. Eine gesunde Ernährung kann sich demnach positiv auf Heuschnupfen auswirken. "Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, guten Sauermilchprodukten und einem abwechslungsreichen Speiseplan stärkt auch das Immunsystem", so Hampe. Früher konnten Allergiker im Winter durchatmen. Heute blühen die Haselsträucher mancherorts schon im Dezember. Wie die Klimakrise Heuschnupfen und andere Allergien verstärkt – und wie wir damit umgehen können.Welche Ernährung ist bei Heuschnupfen wichtig? Das bedeutet jedoch nicht, dass man pauschal auf bestimmte Lebensmittel verzichten sollte oder seine Ernährung komplett umstellen muss. Entscheidend ist hier der Blick auf die gesamte Ernährung – und diese sollte ausgewogen sein. "Beispielsweise Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch wie Lachs sind wichtig für unsere Gesundheit. Eiweiße aus Eiern, magerem Fleisch und Sauermilchprodukten sind ebenfalls wichtig. Einen großen Anteil der Ernährung sollte das Gemüse einnehmen", beschreibt Ernährungsexpertin Hampe. Wichtig ist dabei, die Mahlzeiten möglichst frisch selbst zuzubereiten. Denn diverse Studien deuten laut Hampe darauf hin, dass der regelmäßige Konsum ultrahoch prozessierter Lebensmittel wie Fertigprodukte und Fast Food ein relevanter Risikofaktor bei der Entstehung von Allergien sein kann. Auch eine gute Vitamin-D-Versorgung ist bei einer Pollenallergie wichtig. Laut Hampe "gibt es Hinweise darauf, dass die adäquate Deckung des Vitamin-D-Bedarfs präventiv wirken kann".Bei Vitamin D gehen die Meinungen stark auseinander: Für die einen ist es ein "Wundermittel", für die anderen ein überflüssiger Nahrungszusatz. Unser Test von 23 Vitamin-D3-Präparaten zeigt: Viele Produkte enthalten zu viel Vitamin D und/oder bedenkliche Inhaltsstoffe. Nur zwei schneiden mit Bestnote ab. Sollte man bestimmte Produkte meiden? Erst wenn nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Beschwerden auftreten, sollte man sie vom Speiseplan streichen. Das kann laut Selina Hampe bei einer Birkenpollenallergie zum Beispiel ein Apfel sein, da der Apfel eine Kreuzreaktion auslösen kann. Pauschal meiden sollten Sie zunächst aber nichts. Denn auch ein Apfel kann zwar roh gegessen eine allergiesche Reaktion auslösen, gekocht als Mus oder Kompott ist er allerdings deutlich verträglicher. "Die Regel für Pollenallergikerinnen und -allergiker lautet: Alles darf gegessen werden, solange es keine typischen Beschwerden einer Allergie hervorbringt. Bei einer pollenassoziierten Kreuzallergie sind das in der Regel Beschwerden im Mund-Rachen-Raum wie Jucken im Mund, Kribbeln auf der Zunge oder die Schwellung der Lippe", fasst die Ernährungswissenschaftlerin zusammen. Wie hängen Histamin und Heuschnupfen zusammen? Das gilt laut der Expertin auf für Histamin. Immer wieder ist zu lesen, dass histaminhaltige Lebensmittel eine Pollenallergie verschlimmern sollen. Den wichtigen Botenstoff Histamin stellt unser Körper jedoch selbst her. Bei einer allergischen Reaktion werden neben Histamin weitere Entzündungsstoffe ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass wir beispielsweise Juckreiz oder Quaddeln entwickeln, erklärt Selina Hampe vom DAAB. Das körpereigene Histamin ist jedoch nicht mit dem Histamin aus Lebensmitteln gleichzusetzen. Wie Hampe erläutert, hat eine histaminarme Ernährung deshalb laut aktuellen Kenntnissen keinen Einfluss auf die Entstehung einer Allergie oder auf eine allergische Reaktion an sich. Zudem sei es schwer, den Histamingehalt in Lebensmitteln zu erkennen, da dieser durch eine unterschiedliche Lagerung, die Sonneneinstrahlung oder andere Einflüsse schwanke. Man laufe schnell Gefahr, aufgrund einer vermeintlich histaminarmen Diät viele Lebensmittel wegzulassen und die Produktauswahl unnötig einzuschränken. Pollenallergie: Symptomen kann man vorbeugen Zusammengefasst trägt eine ausgewogene und gesund


Wenn Bäume, Sträucher und Gräser blühen, bedeutet das für Allergikerinnen und Allergiker meist Stress. Dann ist Hilfe gesucht. Aber hat die eigene Ernährung einen Einfluss auf Heuschnupfen? Welche Lebensmittel können eine Pollenallergie lindern – oder verschlimmern? ÖKO-TEST hat den Überblick.
Stehen Obstbäume in voller Blüte und leuchten uns Blumen und Sträucher in bunten Farben entgegen, freut das alle. Doch während die einen den Frühlingsduft genießen, leiden die anderen unter den herumfliegenden Pollen. Heuschnupfen ist die häufigste Allergie in Deutschland – und sie nimmt seit Jahren zu. In westlichen Industriestaaten haben heute teilweise 20-mal so viele Menschen eine Allergie wie noch vor wenigen Jahrzehnten.
Beeinflusst die Ernährung Heuschnupfensymptome?
Allergietabletten, Augentropfen und Nasensprays können die Symptome lindern. Doch spielt auch die eigene Ernährung eine Rolle? Welchen Einfluss hat sie auf Heuschnupfensymptome?
Selina Hampe, Ernährungswissenschaftlerin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB), erklärt gegenüber ÖKO-TEST, dass die Ernährung ein Einflussfaktor auf eine Pollenallergie ist, ebenso wie der Klimawandel und Luftschadstoffe.
Eine gesunde Ernährung kann sich demnach positiv auf Heuschnupfen auswirken. "Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, guten Sauermilchprodukten und einem abwechslungsreichen Speiseplan stärkt auch das Immunsystem", so Hampe.
Früher konnten Allergiker im Winter durchatmen. Heute blühen die Haselsträucher mancherorts schon im Dezember. Wie die Klimakrise Heuschnupfen und andere Allergien verstärkt – und wie wir damit umgehen können.
Welche Ernährung ist bei Heuschnupfen wichtig?
Das bedeutet jedoch nicht, dass man pauschal auf bestimmte Lebensmittel verzichten sollte oder seine Ernährung komplett umstellen muss. Entscheidend ist hier der Blick auf die gesamte Ernährung – und diese sollte ausgewogen sein.
"Beispielsweise Omega-3-Fettsäuren aus fettem Fisch wie Lachs sind wichtig für unsere Gesundheit. Eiweiße aus Eiern, magerem Fleisch und Sauermilchprodukten sind ebenfalls wichtig. Einen großen Anteil der Ernährung sollte das Gemüse einnehmen", beschreibt Ernährungsexpertin Hampe.
Wichtig ist dabei, die Mahlzeiten möglichst frisch selbst zuzubereiten. Denn diverse Studien deuten laut Hampe darauf hin, dass der regelmäßige Konsum ultrahoch prozessierter Lebensmittel wie Fertigprodukte und Fast Food ein relevanter Risikofaktor bei der Entstehung von Allergien sein kann.
Auch eine gute Vitamin-D-Versorgung ist bei einer Pollenallergie wichtig. Laut Hampe "gibt es Hinweise darauf, dass die adäquate Deckung des Vitamin-D-Bedarfs präventiv wirken kann".
Bei Vitamin D gehen die Meinungen stark auseinander: Für die einen ist es ein "Wundermittel", für die anderen ein überflüssiger Nahrungszusatz. Unser Test von 23 Vitamin-D3-Präparaten zeigt: Viele Produkte enthalten zu viel Vitamin D und/oder bedenkliche Inhaltsstoffe. Nur zwei schneiden mit Bestnote ab.
Sollte man bestimmte Produkte meiden?
Erst wenn nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Beschwerden auftreten, sollte man sie vom Speiseplan streichen. Das kann laut Selina Hampe bei einer Birkenpollenallergie zum Beispiel ein Apfel sein, da der Apfel eine Kreuzreaktion auslösen kann. Pauschal meiden sollten Sie zunächst aber nichts. Denn auch ein Apfel kann zwar roh gegessen eine allergiesche Reaktion auslösen, gekocht als Mus oder Kompott ist er allerdings deutlich verträglicher.
"Die Regel für Pollenallergikerinnen und -allergiker lautet: Alles darf gegessen werden, solange es keine typischen Beschwerden einer Allergie hervorbringt. Bei einer pollenassoziierten Kreuzallergie sind das in der Regel Beschwerden im Mund-Rachen-Raum wie Jucken im Mund, Kribbeln auf der Zunge oder die Schwellung der Lippe", fasst die Ernährungswissenschaftlerin zusammen.
Wie hängen Histamin und Heuschnupfen zusammen?
Das gilt laut der Expertin auf für Histamin. Immer wieder ist zu lesen, dass histaminhaltige Lebensmittel eine Pollenallergie verschlimmern sollen. Den wichtigen Botenstoff Histamin stellt unser Körper jedoch selbst her. Bei einer allergischen Reaktion werden neben Histamin weitere Entzündungsstoffe ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass wir beispielsweise Juckreiz oder Quaddeln entwickeln, erklärt Selina Hampe vom DAAB.
Das körpereigene Histamin ist jedoch nicht mit dem Histamin aus Lebensmitteln gleichzusetzen. Wie Hampe erläutert, hat eine histaminarme Ernährung deshalb laut aktuellen Kenntnissen keinen Einfluss auf die Entstehung einer Allergie oder auf eine allergische Reaktion an sich.
Zudem sei es schwer, den Histamingehalt in Lebensmitteln zu erkennen, da dieser durch eine unterschiedliche Lagerung, die Sonneneinstrahlung oder andere Einflüsse schwanke. Man laufe schnell Gefahr, aufgrund einer vermeintlich histaminarmen Diät viele Lebensmittel wegzulassen und die Produktauswahl unnötig einzuschränken.
Pollenallergie: Symptomen kann man vorbeugen
Zusammengefasst trägt eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu einem starken Immunsystem bei und kann sich deshalb auch positiv auf eine Pollenallergie auswirken. Wichtige Maßnahmen, um einer Allergie vorzubeugen, sind deshalb
- eine gemüsebasierte und abwechslungsreiche Ernährung,
- möglichst kein Alkohol, da dieser die Reaktionsschwelle heruntersetzen kann und Betroffene dadurch schneller auf Allergene reagieren,
- nicht Rauchen, weder aktiv noch passiv,
- ausreichend Schlaf,
- körperliche Bewegung.
Tränende Augen, laufende Nase, kratziger Hals: Für Allergiker bedeutet der Frühling viel Stress. Neben Allergietabletten helfen diese Do's und Dont's in der Heuschnupfensaison.
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