«Democracy Dies in Darkness» oder «It Smells of Smoke at Home»
Aus den Hochschulen: (Ehemalige) Studierende des Studiengangs »Visual Journalism and Documentary Photography« begeistern beim World Press Photo Contest mit Fotoarbeiten zu sehr ernsten Themen der Zeit. So sieht Visual Journalism aus! Aus dem ...

Aus den Hochschulen: (Ehemalige) Studierende des Studiengangs »Visual Journalism and Documentary Photography« begeistern beim World Press Photo Contest mit Fotoarbeiten zu sehr ernsten Themen der Zeit.
So sieht Visual Journalism aus! Aus dem Studiengang »Visual Journalism and Documentary Photography« der Hochschule Hannover sind außerordentliche Fotoarbeiten hervorgegangen.
Einige Fotograf:innen dieses Studiengangs haben am World Press Photo Contest 2025 teilgenommen und sich mit brandaktuellen, sehr traurigen, leider immer wiederkehrenden Themen auseinandergesetzt. Es geht um Krieg, Gewalt, Vertreibung, Flucht und Rechtsextremismus.
Insgesamt vier Auszeichnungen wurden an (ehemalige) Fotostudierende beim World Press Photo Contest 2025 vergeben. Die Gewinner:innen studieren entweder »Visual Journalism and Documentary Photography« im Bachelor in Hannover oder haben die »Internationale Klasse« des Studiengangs besucht und sind heute als Fotograf:innen tätig.
Die englische Internationale Klasse ist ein einsemestriges Austauschprogramm, bei dem alle Studierenden teilnehmen können. Sie wird von bekannten Gastdozent:innen begleitet, Studierende arbeiten gemeinsam an Projekten. Ein Master-Studiengang ist übrigens auch in Planung.
Visual Journalism – ein interdisziplinäres, kreatives Berufsfeld
Der Studiengang ist mit seinen Schwerpunkten Bildjournalismus, Digitales Storytelling und Dokumentarfotografie bekannt dafür, dass er »Dokumentarfotografie, Datenvisualisierung, Videojournalismus und Virtual-Reality-Anwendungen zu einem zeitgemäßen, interdisziplinären Berufsfeld verbindet: dem Visual Journalism.« Das sagt Prof. Michael Hauri, der an der Hochschule Hannover lehrt. Außerdem erzählt er PAGE Folgendes:
»In unserem Educational Newsroom arbeiten Studierende praxisnah und experimentell mit aktuellen journalistischen Formaten und Technologien, begleitet von erfahrenen Lehrenden. Sie lernen dabei, innovative visuelle Geschichten zu erzählen, die sowohl kreativ als auch journalistisch fundiert sind.«
Eine sehr spannende Mischung aus verschiedenen Disziplinen, die sich nah an aktuellsten digitalen Entwicklungen bewegen. Absolvent:innen arbeiten nach Abschluss meist für Redaktionen oder für Verlage, in Agenturen oder in der Unternehmenskommunikation. Und dort oder schon während des Studiums entstanden diese spannenden Arbeiten, die beim World Press Photo Contest ausgezeichnet wurden:
«Democracy Dies in Darkness»: Rechtsextremismus
Arbeiten von Rafael Heygster, im Bachelorstudium in «Visual Journalism and Documentary Photography», arbeitet nebenbei als Freelance-Fotograf:
«Democracy Dies in Darkness», Kategorie «Storys»: Seine Arbeiten beschäftigen sich mit Wahlkampfveranstaltungen der AfD, wie die rechtsextreme Partei sich in den Medien inszeniert und die damit verbundenen Gefahren für demokratische Werte. Die Farbe Blau sticht in verschiedenen Szenarien deutlich hervor, sie ist wie eine Art »roter Faden« der rechtsextremen Partei in den Medien und auf Veranstaltungen. Hier sind zwei Fotos abgebildet, die Serie hat insgesamt 10 ausgezeichnete Fotografien.
«It Smells of Smoke at Home»: Krieg, Veränderung
Arbeit von Aliona Kardash, ehemalige Teilnehmerin der Internationalen Klasse, heute Mitglied des DOCKS-Kollektivs. Sie arbeitet für internationale Medien wie Der Spiegel, Die Zeit und The Washington Post.
«It Smells of Smoke at Home», Kategorie »Long-Term Projects«: Die in Hamburg lebende, in Sibirien geborene Fotografin hat ihren Besuch in ihrer Heimatstadt fotografisch dokumentiert und eingefangen, wie Krieg uns verändert. Das Bild erzeugt beim Betrachten eine wahnsinnige Tiefe, gleichzeitig fühlt man sich verloren, weil der Horizont, der in dunkles, rauchiges Licht getaucht ist, so weit erscheint und nicht greifbar ist.
«Underground Field Hospital»: Krieg, Gewalt
Arbeit von Nanna Heitmann aus Ulm, Studentin im Studiengang «Visual Journalism and Documentary Photography», nebenbei als Fotografin für die New York Times tätig, Vollmitglied bei Magnum Photos.
«Underground Field Hospital», Kategorie «Singles»: Ihre Arbeit berichtet von Gewalt in Kriegszeiten und zeigt einen verwundeten Soldaten im Krieg in der Ukraine. Er liegt in einem Feldlazarett unter der Erde. Das Bild vermittelt Leid und macht Folgen des Krieges sichtbar.
«Jaidë»: Flucht und Vertreibung
Arbeit von Santiago Mesa, besuchte die Internationale Klasse und studierte vorher »Journalismus und Bildende Kunst« in Medellín, Kolumbien.
Projekt «Jaidë», Kategorie «Stories» der Region South America: Es geht um die indigene Gesellschaft Emberá Dobida, die aus dem Regenwald in Kolumbien fliehen musste und heute am Rande der Hauptstadt Bogotá lebt. Auf dem Foto ist ein Fluss, gesäumt von Bäumen, zu sehen. Die Farbe ist Sepia, was der Fotografie einen freundlich-warmen Effekt gibt. Jedoch strahlt es durch Leere auch Einsamkeit aus.
Alle eingereichten Fotografien und Gewinnerarbeiten sind auf der World Press Photo Website abgebildet.