Filme, Mythen, Dosensuppen, Algorithmen. Dazu Salami.

Eine weitere Doku habe ich bei arte gesehen, über Glenn Close: Die Kunst der Verwandlung. Sie sind mir ein angenehmes Stück Freizeit, diese arte-Formate zur Filmgeschichte und zu Schauspielerinnen und Schauspielern. Ich bekomme dabei regelmäßig Lust, all die Filme zu sehen, aus denen da zitiert oder bildzitiert wird. Wozu es dann selbstverständlich nie kommt, aber... Der Beitrag Filme, Mythen, Dosensuppen, Algorithmen. Dazu Salami. erschien zuerst auf Buddenbohm & Söhne.

Apr 28, 2025 - 05:24
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Filme, Mythen, Dosensuppen, Algorithmen. Dazu Salami.

Eine weitere Doku habe ich bei arte gesehen, über Glenn Close: Die Kunst der Verwandlung. Sie sind mir ein angenehmes Stück Freizeit, diese arte-Formate zur Filmgeschichte und zu Schauspielerinnen und Schauspielern. Ich bekomme dabei regelmäßig Lust, all die Filme zu sehen, aus denen da zitiert oder bildzitiert wird. Wozu es dann selbstverständlich nie kommt, aber das macht einfach nichts, es ist vollkommen egal.

Sehr entspannend ist das. Eine Art von gefühltem To-Do-Druck, der sich nach einer Weile einfach wieder auflöst, wie ein über Wiesen zergehendes Nebelwölkchen am Morgen. Man müsste dieses Muster auf etliche weitere To-Do-Arten übertragen können, und zack, die Welt wäre etwas besser.

Jedenfalls für mich.

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Apropos Muster! Beim Deutschlandfunk gibt es eine Lange Nacht über Joseph Campbell (157 Minuten). Gemeint ist der Campbell mit der Heldenreise und den Mythen, nicht der mit der Dosensuppe und später mit Andy Warhol, der faszinierenderweise auch Joseph hieß.

Ich höre mir diese wiederum gut gemachte Sendung an, zumindest erst einmal einen guten Teil davon. Nebenbei lese ich auch brav nach, was von Campbells Thesen heute überhaupt noch übrig ist, da ich da nicht im Bild bin (es ist gar nicht so wenig) und sehe auch nach, wie der Stand der Wissenschaft bei dem Thema ist. Ich stoße dabei auf ein Fachgebiet, dessen Bezeichnung ich so noch nie gesehen habe. Ich finde sie aber sofort und besonders faszinierend, diese Fachrichtung, schon vom Begriff her. Es ist erneut ein deutlicher Fall von „Ach verdammt, Beruf verfehlt“, aber ich konnte es damals auch nicht wissen. Wie auch immer, es gibt jedenfalls die Neuronarratologie, und wie anziehend klingt das denn.

Ein wunderbares Wort, nicht wahr, noch mit faszinierend wenigen Googletreffern, falls das heute überhaupt noch eine Messgröße für irgendwas ist. Diese Fachgebietsbezeichnung würde eine Visitenkarte ganz ungemein schmücken, denke ich.

Aber wie es aussieht, muss ich altersbedingt etwas abkürzen, denn es wird in diesem Leben und den verbleibenden Jahren wohl nur noch zum Neuronarren reichen. Das aber immerhin souverän.

Ein unordentlicher Haufen Bücher in einem Fenster, man sieht jeweils die Schnitte

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Ich höre und gucke weiterhin ab und zu auf Youtube nach dem Songwriter L. A. Salami (er kam im Blog bereits hier und hier vor, und beide Lieder sind immer noch empfehlenswert). Sein Wikipedia-Eintrag beginnt fast schon literarisch lapidar: “Salami grew up in foster care, developing a fascination with music.” So könnte auch eine Short Story anfangen, und ein schlechter erster Satz wäre es nicht.

Faszinierendes Zeug ist seine Musik jedenfalls. Da kann man ruhig mal reinhören, reinsehen und auch die Texte nachlesen, die sich nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließen. Aber pardon, darum ging es mir gar nicht, ich schweife ab und wollte auf etwas anderes hinaus.

Nämlich auf die manchmal schwer zu ertragende Strunzdummheit der Algorithmen. Denn wenn ich auf Youtube dreimal nach dem Songwriter L. A. Salami suche, was wird mir dann unweigerlich zusätzlich als weitere Empfehlung angezeigt? Clips zum Thema Pizza Salami, genau.

Manchmal möchte man vor Empörung den Bildschirm hauen. Aber der kann ja nichts dafür und der Ersatz kostet am Ende nur das eigene Geld. Schlimm.

My thoughts, tey too will tire. Passt schon, an einem Montagmorgen.


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