Bundesliga: Pléa, Dahmen, Baumgart: Die 11 des 26. Spieltags

In Gladbach kommen Frühlingsgefühle auf, in Heidenheim dreht ein Bär am Rad und Gerrit Holtmann ist einer von uns. Das ist die 11 des 26. Spieltags.

Mär 17, 2025 - 12:54
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Bundesliga: Pléa, Dahmen, Baumgart: Die 11 des 26. Spieltags

Dominik Kohr

Nicht wenige hatten sich den Mainzer zuletzt gar im Kreise der Nationalelf gewünscht, etwas mehr Robustheit und Zweikampf-Härte könne doch wohl nicht schaden. Nach dem Wochenende düften die Diskussionen weniger leidenschaftlich geführt werden, schließlich handelte sich Kohr nach zehn gesammelten gelben Karten nun zur Abwechslung einfach direkt einen Platzverweis ein. Dominik für Schland? Wohl eher ein Kohr-Krepierer.

Alassane Pléa

Als Gladbachs Franzose das letzte Mal in der Liga traf, war ganz Deutschland gerade damit beschäftigt, auf den letzten Drücker irgendwelche einfallslosen Weihnachtsgeschenke zu kaufen und sich mental dafür zu wappnen, bei Gans und Glühwein unangenehme Gespräch mit dem unangenehmen Onkel zu führen. Nun scheinen die Frühlingsgefühle auch dem 32-Jährigen einen Schub zu verleihen. Drei Tore erzielte der Stürmer in Bremen, statt Winter-Blues im stillen Kämmerlein war das ein Nachmittag wie ein Strandspaziergang im Sonnenschein. Oder auch: der alte Mann und das Pléa.

Oliver Baumann

Eigentlich nur nachsichtig vom Hoffenheimer Schlussmann, dem FC St. Pauli nach all dem Chancenwucher das Führungstor einfach selbst aufzulegen durch einen völlig indisponierten Pass im Spielaufbau. Nur Nationalelf geht’s für ihn jetzt trotzdem. Vermutlich eher zum Unverständnis von …

Finn Dahmen

… Augsburgs Schlussmann Finn Dahmen, der vor seinem Tor in den vergangenen Spielen eine unbezwingbare Betonmauer hochgezogen hat. Seit 613 Minuten, also mittlerweile sechs Spielen, ist der Keeper nun ohne Gegentor – Ligabestwert in der aktuellen Saison. Was interessant ist, weil Dahmen bis heute auch einen Bundesliga-Negativrekord hält: In seinen ersten 35 Bundesliga-Spielen musste er nämlich stets hinter sich greifen. Kein Keeper brauchte zuvor 36 Anläufe, um zu Null zu spielen. Oder wie Sarah Connor sagen würde: Brüh‘ im Glan… äh,: From zero to hero!

Kaua Santos

Wir bleiben noch einen Moment bei den Keepern, denn das größte Spektakel auf der Linie liefert verlässlich Frankfurts Teilzeit-Schlussmann Kaua Santos. Spielt wochenlang gar nicht, rotiert dann rein und hält wie in Bochum mit seiner nie enden wollenden Spannweite die 2:1-Führung in der Nachspielzeit fest. Gibt zurecht ein paar Frankfurter, die den Mann gerne öfter im Kasten sehen würden, ihn aber mindestens als würdigen Nachfolger von Kevin Trapp einstufen. Logisch, was dem Brasilianer auf dem Weg zur Machtablösung noch fehlt: das Küsschen-Selfie mit Rihanna.

Zaunfahnen-Gate in Bochum

Die Geschichte ist mittlerweile ein alter Hut: Ein Sicherheitstor vor dem Gästeblock im Bochumer Ruhrstadion ließ sich am Sonntag angeblich nicht öffnen, da Frankfurter Fans es mit ihrem Banner blockiert hatten. Es folgte ein 50-minütiges hin und her, bis gespielt werden konnte. Zu dem Zeitpunkt hatten große Teile der Frankfurter Fanszene aber schon das Stadion verlassen, die Bochumer Kurve solidarisierte sich und stelle den Support ebenfalls ein. Und eigentlich haben Profifußballer zu solchen Themen so gehaltvolle Dinge zu sagen wie wir zum neuesten Forschungsstand der Molekularbiologie. Aber Gerrit Holtmann? Einer von uns!

Tim Kleindienst

Aber Thema ehrliche Interviews: Tim Kleindienst.

Patrik Schick

„Laterkusen ist zurück“: Patrik Schicks spätes Siegtor in Stuttgart sorgte unweigerlich dafür, dass so mancher Begriff, den wir eigentlich schon in den Giftschränken sämtlicher Sportredaktionen wähnten, wieder Konjunktur hat. Vor allem aber sorgte es dafür, dass Bayer Leverkusen das vierte sieglose Pflichtspiel in Serie abwenden konnte. Was für den Rest von Fußballdeutschland wiederum eminent wichtig ist, da uns somit weitere Videos des schlimmsten aller TikTok-Genres erspart bleiben: „Bayer-Leverkusen-Fans, die nach einem Misserfolg so tun, als wären sie gerade in die Oberliga durchgereicht worden“:

Steffen Baumgart

Niemand:

Der eine Nachbar aus sicherer Entfernung im Schrebergarten nebenan, während das Ordnungsamt dir erklärt, dass du deine Hecke tatsächlich noch ein paar Millimeter zurückstutzen musst:

Lukas Kübler

Es muss so ein gutes Profileben sein: Im Beruf läuft’s gerade für Lukas Kübler ganz gut, mit fünf Hütten ist er der torgefährlichste Verteidiger der Bundesliga, dazu hat er seinen SC Freiburg am Wochenende in Mainz mit dem Treffer zum 2:2 weiter im Rennen um die Königsklasse gehalten. Und wenn er dann in seiner Freizeit in deutschen Großstädten in Cafés einkehrt, sich in der Kneipe mal eins zu viel genehmigt oder mit dem Fahrrad bewusst eine rote Ampel überfährt, dürfte er das in absolut ungestörter Seelenruhe tun, weil, naja, er ist halt: Lukas Kübler. Und jetzt hört auf so zu tun, als wüsstet ihr, wie der Mann aussieht.

Paule

Ganz ehrlich: Bis eben wussten wir nicht, dass das Maskottchen des 1. FC Heidenheim Paule heißt. Nach dieser einwandfreien Imitation unserer Perfomance auf der Weihnachtsfeier (ganz hinten auf der Tanzfläche, Blick leicht schummrig, eben bei der Personalleiterin gottlos die eigenen Arbeitssorgen overshared) haben wir nichts als Respekt vor diesem Bären. Und Angst davor, dass uns diese Performance noch in unsere Träume verfolgt.