Politik bewegt sich: Kommen bundesweite Handy-Regeln für deutsche Schulen?

Handys und Schule – diese zwei Dinge des täglichen Lebens reiben sich ständig aneinander, und das nicht immer auf die freundliche Art. Bislang müssen die einzelnen Schulen ihre Handyregeln selbst erarbeiten und aufstellen, manchmal tun sie das in Zusammenarbeit mit den Schülern und Schülerinnen. Erfahrungsgemäß trifft diese Kooperation noch auf die meiste Akzeptanz, doch nun …

Mär 22, 2025 - 11:06
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Politik bewegt sich: Kommen bundesweite Handy-Regeln für deutsche Schulen?

Handys und Schule – diese zwei Dinge des täglichen Lebens reiben sich ständig aneinander, und das nicht immer auf die freundliche Art. Bislang müssen die einzelnen Schulen ihre Handyregeln selbst erarbeiten und aufstellen, manchmal tun sie das in Zusammenarbeit mit den Schülern und Schülerinnen. Erfahrungsgemäß trifft diese Kooperation noch auf die meiste Akzeptanz, doch nun sollen bundesweite Vorschriften kommen, die für alle gelten.

Handynutzung in der Schule ist selten erwünscht

»Einheitlichkeit bedeutet Klarheit«

Der aktuelle Vorstoß stammt von Julia Willie Hamburg (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerin von Niedersachsen. Sie wünscht sich länderübergreifende Regeln für die Smartphone-Nutzung an Schulen durch die Bildungsministerkonferenz. Einheitlichkeit bedeute Klarheit, so betont sie, und deshalb sei ein solches Vorgehen zielführend. Die Schulen sind jetzt schon berechtigt, per Schulordnung die Verwendung von Handys einzuschränken oder komplett zu verbieten. Diese Möglichkeit wird an Grundschulen besonders intensiv genutzt. Willie Hamburg vertritt die Ansicht, dass »Grundschulkinder im Prinzip noch kein Handy benötigen, vielfach sind sie gerade bei den Smartphones alleine von den Angeboten überfordert«.

Social-Media erst ab 14 wünschenswert

Die Ministerin findet außerdem eine Altersgrenze von 14 Jahren für Social-Media-Nutzung wünschenswert. Bei Kindern und Jugendlichen beliebte Apps wie Instagram, Snapchat und TikTok laden zu exzessiven Konsum ein und können psychische Erkrankungen fördern. Zudem seien die jungen Menschen auf diesen Plattformen Fake News, Hassrede und Cybermobbing ausgesetzt. Willie Hamburg betont, dass die Plattform-Betreiber diese Themen nicht ernst genug nähmen, darum müsse die Bundesregierung »entschieden handeln«.

Auch in den Regierungen einzelner Bundesländer gibt es Bestrebungen für schulgesetzliche Regeln, die klare Leitlinien für den Handygebrauch festlegen. Dazu gehört zu Beispiel Baden-Württemberg. Nicht alle Schulleitungen zeigen sich davon begeistert, sie möchten lieber weiter auf schulinterne Prozesse setzen, damit die Schülerinnen und Schüler besser mitmachen. Andere Schulen wiederum sehen in »Regeln von oben« eine verbesserte Handlungssicherheit und möchten deshalb ein verbindliches Gesetz.

Quelle: zeit.de