Japan im Aufschwung: sinnvoll in Fonds und ETF investieren – bei günstigen Bewertungen
Nach Jahrzehnten der Deflation und wirtschaftlicher Trägheit zeigt Japan überraschende Dynamik. Strukturreformen, ein schwacher Yen und strategische Partnerschaften mit den USA beflügeln den Markt – und eröffnen Anlegern Chancen, mit Fonds und ETFs auf Tokios Comeback zu setzen. Japans Wirtschaft im Umbruch: Vom Krisenmodus zur Reformagenda Japans Wirtschaft galt lange als Synonym für Stagnation: Deflation, […] Der Beitrag Japan im Aufschwung: sinnvoll in Fonds und ETF investieren – bei günstigen Bewertungen erschien zuerst auf ftd.de.


(Foto: Freepik, lifeforstock)
Nach Jahrzehnten der Deflation und wirtschaftlicher Trägheit zeigt Japan überraschende Dynamik. Strukturreformen, ein schwacher Yen und strategische Partnerschaften mit den USA beflügeln den Markt – und eröffnen Anlegern Chancen, mit Fonds und ETFs auf Tokios Comeback zu setzen.
Japans Wirtschaft im Umbruch: Vom Krisenmodus zur Reformagenda
Japans Wirtschaft galt lange als Synonym für Stagnation: Deflation, übervorsichtige Unternehmen und verpasste Innovationen. Doch ein radikaler Kurswechsel ist im Gange. Die Börse profitiert von einer neuen Unternehmenskultur, die den Shareholder Value in den Mittelpunkt stellt.
Dividenden und Aktienrückkäufe boomen, jahrelang gehortete Cash-Reserven fließen endlich in Wachstumsprojekte. Die Tokioter Börse legt eine beeindruckende Aufholjagd hin und signalisiert, dass die Zeit der Zurückhaltung endgültig vorbei ist.
USA und Japan: Wirtschaftspartnerschaft gegen Protektionismus
Premierminister Shigeru Ishiba setzt auf Deeskalation im Handel und will die Zusammenarbeit mit den USA verstärken – mit konkreten Projekten. So beteiligt sich Softbank gemeinsam mit OpenAI und Oracle am milliardenschweren KI-Großprojekt Stargate, während Toyota in North Carolina eine Batteriefabrik für Elektroautos eröffnet, die 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen soll.
Gleichzeitig investiert Nippon Steel massiv in U.S. Steel, verzichtet aber bewusst auf eine Übernahme, um politische Spannungen zu vermeiden. Diese Strategie soll Handelskonflikte entschärfen, den Exportmotor ankurbeln und die Tokioter Börse beflügeln. Erste Erfolge zeigen sich bereits im steigenden Interesse internationaler Investoren, die Japans pragmatische Annäherung an die USA honorieren.
Bank of Japan löst Zinsschraube – Lohnwachstum stützt Konsum
Die Ära der Negativzinsen ist vorbei: Die Bank of Japan hat erstmals seit 2007 den Leitzins angehoben und signalisiert damit Vertrauen in eine stabile Inflation. Gleichzeitig ziehen die Löhne um durchschnittlich 5 Prozent an – ein Rekordwert, der die Binnennachfrage stärkt und den privaten Konsum ankurbelt.
Der schwache Yen bleibt hingegen ein Motor für Exportunternehmen, die von der globalen Nachfrage profitieren. Experten prognostizieren, dass das nominale BIP bis 2025 deutlich wachsen könnte, wenn die Kombination aus geldpolitischer Normalisierung, Strukturreformen und Lohnwachstum anhält.
Währungsgesichert oder nicht?
In Euro währungsgesicherte Japan-Fonds haben Vor- und Nachteile. Ein wesentlicher Vorteil ist die Vermeidung von Währungsrisiken, da sie die negativen Auswirkungen einer Abwertung des Yen gegenüber dem Euro abfedern können.
Insbesondere in den vergangenen Jahren haben solche währungsgehedgten Fonds aufgrund der Abwertung des Yen gegenüber dem Euro eine Outperformance erzielt. Anleger profitierten in diesem Zeitraum, da sie das Risiko einer Abwertung des Yen ausschalteten und damit die Rendite in Euro sicherstellten.
Allerdings sind wechselkursgesicherte Fonds etwas teurer, da zusätzliche Gebühren anfallen und Anleger auf mögliche Währungsgewinne verzichten, wenn der Yen aufwertet. Insgesamt hängt die Entscheidung für oder gegen eine Währungsabsicherung von den individuellen Anlagezielen und der Einschätzung der zukünftigen Währungsentwicklung ab.
Investmentchancen: So positionieren sich Anleger strategisch
Ausländische Investoren kehren zurück – und auch Privatanleger sollten die Vielfalt Japans nutzen. Besonders attraktiv sind Value-Aktien, die oft mit Kurs-Buchwert-Verhältnissen von unter 1x gehandelt werden und damit deutlich günstiger bewertet sind als vergleichbare Titel im Westen.
Zudem bietet der japanische Markt eine breite Sektorenpalette aus Technologie, Industrie und Finanzen, die eine Diversifikation über Branchen hinweg ermöglicht.
Der schwache Yen wirkt als zusätzlicher Renditehebel, insbesondere für Exporteure. Anleger können diese Chancen über ETFs, aktiv gemanagte Fonds oder Direktinvestments nutzen, wobei jede Strategie ihre eigenen Charme besitzt.
Fokus: 2 währungsgesicherte Strategien für die Japan-Rallye
- Aspoma Japan Opportunities Fund: Value-Jagd mit Linzer Präzision
- JPMorgan Japan ETF: Effizienz trifft gezieltes Stockpicking
Ausblick: Japans Renaissance ist kein Strohfeuer
Die Weichen sind gestellt: Unternehmensreformen, steigende Löhne und eine exportfreundliche Währungspolitik bilden ein stabiles Fundament für Japans Wirtschaftsaufschwung. Die Börse spiegelt diesen Optimismus wider, internationale Investoren kehren zurück.
Wer den japanischen Markt ignoriert, riskiert, eine interessante Wachstumsstory dieses Jahrzehnts zu verpassen. Ob Value-Fonds, breite ETFs oder Einzeltitel – jetzt könnte der richtige Zeitpunkt sein, bevor der nächste Wachstumsschub voll eingepreist ist.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
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